Nach Jubelschreien der Gruppe um „Toto“ Wolff, nach dem Start zum Österreich-Grand-Prix, bei dem sich Lewis Hamilton geschickt an die Spitze gesetzt und Valtterie Bottas sich mit großem Einsatz wieder auf Platz zwei zurück gekämpft hatte, kam dann später die Ernüchterung, nachdem Bottas mit einem Hydraulikschaden ausfiel, die Rennleitung ein „virtuelles Safetycar“ verordnete und das Strategie-Team, durch den Ausfall von Bottas ein wenig abelenkt, es versäumte, Lewis Hamilton an die Box zu holen, um die langsamere Fahrweise des gesamten Feldes – wegen des „virtuellen Safetycars“ - zu nutzen, um einen Reifenwechsel vorzunehmen.
Dann war diese Chance zu schnell vorbei – und beim zu späteren Reifenwechsel fiel dann Hamilton so weit zurück dass man ihm, um den Rückstand wieder auszugleichen, „Feuer frei“ gab. Hamilton hatte sicher nichts dagegen, rief die volle Motorleistung ab, hat aber doch zurückgefragt, ob er wirklich so weiterfahren könne. - Der Mercedes-Befehlsstand bestätigte mit „Ja“. - Und Hamilton fiel dann später mit Benzinpumpenschaden aus? - Hört sich jedenfalls gut an.
So trat dann – gemessen an den Rennergebnissen der Vergangenheit – der seltene Fall ein, dass am Ende des Rennens unter den ersten Zehn, 6 Fahrzeuge mit Ferrari-Motor, 2 mit Renault-Motor und 2 mit Mercedes-Motor waren. Die letzteren aber auf den Plätzen sieben und acht. Mercedes-Motoren in „Kunden“-Fahrzeugen. - Die „Premium“-Renner waren „unglücklich“ ausgeschieden, was bei hunderttausenden Mercedes-Rückrufen in diesem Jahr zwar nur „weit hinter dem Komma“ Zahlen verändert, dafür aber um so deutlicher am Image kratzt.
In der Motor-Kritik-Auflistung der schnellsten Rennrunden, die beim Österreich-Grand-Prix gefahren wurden, taucht aber noch ein Werks-Mercedes auf: Der von Lewis Hamilton auf Platz drei. Der von Bottas schon deshalb nicht, weil der im ersten Renndrittel ausfiel. Da ist der Tank noch so voll, dass keine Super-Runde möglich wurde. Die werden erst gegen Ende des Rennens gefahren. Hier war dann Kimi Raikkönen mit richtig Einsatz unterwegs, mit dem er dann auch auf dem Red Bull-Ring einen neuen Rundenrekord fuhr.
Die „alten Leute“ waren hier – mal wieder richtig gut. Ich finde nämlich auch den 9. Platz bei den schnellsten Rennrunden durch Fernando Alonso bemerkenswert, der aus der Boxengasse gestartet, noch auf Platz acht das Rennen beendete. Natürlich war dieses Ergebnis auch von den Ausfällen mit bestimmt, die – logischer Weise – alle vor ihm notiert wurden.
In der Liste der Fahrzeuge, die man bisher zu den „siegverdächtigen Konkurrenten“ rechnen musste, je zwei Mercedes, Ferrari und Red Bull, ist auch Raikkönen der, der in der Differenz zwischen schnellster in Q3 gefahrener und schnellster Rennrunde die geringste Differenz aufweist. Und nicht Verstappen, der diesjährige Überraschungssieger des Grand-Prix in Österreich landet in dieser Wertung auf Platz zwei, sondern sein Team-Kollege Ricciardo, der auch nicht das Rennen beenden konnte.
Das zeigt auch, wie abgebrüht und geradezu altklug der junge Max Verstappen „sein Rennen“ nach Hause fuhr. Nachdem er sich mit richtig Einsatz an die Spitze des Feldes gesetzt hatte, fuhr er das Rennen sozusagen „routiniert“ nach Hause. Er hatte seine Aussage vor dem Rennen umgesetzt, nach der er Daniel Ricciardo „im Rennen kein Geschenk machen“ würde. - Ricciardo wurde an diesem Tag 29 Jahre alt. - Der hatte sich nach dem Qualifying von seinem jugendlichen Teamkollegen sagen lassen müssen, dass er von ihm „Disziplin“ erwarte. - Ricciardo hatte sich im Qualifying nicht an eine teaminterne Absprache gehalten.
Der Sieg des Max Verstappen begeisterte nicht nur rund 18.000 Holländer, die zum Öerreich-Grand-Prix angereist waren, sondern machte auch den Marketing-Strategen Dietrich Mateschitz (74) glücklich, der „Red Bull“, den Energydrink, zur größten österreichischen Weltmarke – und sich selbst zu Milliardär – gemacht hat.
Auf seiner Rennstrecke, dem „Red Bull-Ring“ in Spielberg/Österreich, gewann sein „Red Bull“-Team den „Eyetime* Grand-Prix von Österreich 2018“. - Mehr geht nicht!
MK/Wilhelm Hahne
*Eyetime bezeichnet sich selbst als innovative Social-Life-App mit weltweiter Verknüpftheit sowohl für private als auch berufliche Kommunikation. - Ich wusste das bisher auch nicht! - F1 schauen bildet!