Neue NLS-Schatten werfen Ereignis-Info voraus!

Langstreckenrennen in Deutschland sind zum Spielball der Automobilindustrie geworden. Zunächst hat man mit Hilfe der so genannten „Sportbehörden“ die GT3 ins Spiel gebracht. Mit den GT3 hat man zwangsläufig zur Balance of Performance (BoP) gefunden. Man hat Mindeststandzeiten eingeführt und unterbindet durch entsprechende Vorschriften einen Wettbewerb unter Reifenherstellern. Das 24h-Rennen ist durch die Unterbrechungen und eigenartige Wertungen zu einer Farce verkommen. Die Zukunft dieses Rennens wird damit gefährdet. Wie so ein Rennen noch wirklicher Motorsport sein kann, führt man am kommenden Wochenende in Le Mans vor. In Deutschland dreht die Industrie nun weiter am Rad und nutzt die Unerfahrenheit dynamischer Manager, um sie zu einem neuen Unsinn anzustiften, der vor allen Dingen dem Geschäft mit GT3-Fahrzeugen dienen soll. Für das Jahr 2022 wird eine neue Art von Rennen geplant, die jetzt schon informativ vorbereitet wird. - Und bitte nicht übersehen: Es soll auch eine neue NLS-Gesamtwertung geben! - Der Motor-KRITIK-Kommentar dazu, in einem Satz zusammen gefasst:

Neue NLS-Schatten werfen Ereignis-Info voraus!

Die Information des Veranstalter Konstrukts ist am 19. August 2021 – gestern -  erschienen und kündet ein Ereignis an, dass im September 2022 zum ersten Mal durchgeführt werden soll. Man empfindet eine sehr frühe Einstimmung des Publikums wohl als wichtig, da sie dann nur flüchtig wahrgenommen wird. Man beginnt die Vorab-Information mit dem Satz:

„In der Nürburgring-Langstrecken-Serie werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus.“

Und es wird von einer „Entwicklung zur Marktreife“ (!) gesprochen. Der Generalbevollmächtigte der VLN e.V. & Co. OHG, spricht von „einem erheblichen Mehrwert für die Teilnehmer“. - ??? -

  • 1 Rennen über 12 Stunden = 2 Renn-Läufe = 2x 6-Stunden-Rennen-Nenngeld = 1 Pokal?

Man sollte hier besser von einem erheblichen Mehrwert für die Veranstalter-Clique sprechen!

Aus zwei 6-Stunden Rennen am Samstag und Sonntag (der 10./11. September 2022 ist angedacht) soll nun durch eine entsprechende Wertung ein 12-Stunden-Rennen werden.

„Das gibt den Teams auch die Gelegenheit, Sponsoren und Gäste einzuladen, ohne den bisherigen Zeitdruck, die Fahrzeuge vorbereiten zu müssen.“

Die Veranstaltung soll auch „abseits der Strecke“ durch ein attraktives Rahmenprogramm angereichert werden.

„Zudem soll es die Möglichkeit für Camping am Nürburgring geben.“

So ist zu lesen. Waren „damals“ 10 VLN-Rennen im Jahr jeweils als Ein-Tages-Veranstaltungen angelegt, möchte man nun 8 NLS-Rennen – durch das neue geplante 12-Stunden-Rennen als „Double Header“ – dann an 7 Wochenenden durchführen. Das ergibt ein Wochenende mehr, die man dann sicherlich gerne für „Touristenfahrten“ nutzen wird. - Was so ein zusätzliches „Touristenfahrer“-Wochenende einbringt kann  hier in den nächsten Tagen einmal angedeutet werden.

Man kommt mit einem 12-Stunden-Rennen auch der alten „Planung“ von ADAC-Oberen näher, die gerne – statt der Breitensportserie VLN – schon lange eine geschäftlich interessantere Langstrecken-Serie von 4-, 6-, 12- und 24-Stunden-Rennen geplant haben. Um auch für die von der Industrie inzwischen gerne verkaufen GT3 ein interessantes Betätigungsfeld zu bieten. - Der Rubel muss rollen!

Da die GT3 die Breitensportserie VLN/NLS bisher schon deutlich geschädigt haben, zumal sie von Charakter her gar nicht dazu gehören, hatte man bei der VLN schon vor Jahren versucht, die GT3-Starterzahl zu begrenzen, da sich für Motorsportler mit Erfahrung hier ein kommendes Desaster abzeichnete.

Dieser Versuch war schließlich – von der Industrie bestimmt – nicht nur von einem einzelnen ADAC-Regionalklub, sondern auch vom DMSB (!) abgelehnt worden. - Man könnte das auch anders – und für Insider verständlich so beschreiben: Es gab ein „Hängen im Schacht!“

  • Weil der DMSB nicht unbedingt die Interessen des Motorsports vertritt, sondern mehr die Interessen der Industrie?

Natürlich haben sich die Zeiten geändert. - Aber sie ändern sich gerade wieder! - Weil auch die Kostenentwicklung inzwischen für die Teilnehmer geradezu schmerzhaft geworden ist.

Die „Visionäre des Motorsports“ am Nürburgring haben schon rd. 13 Monate vor der ersten Durchführung des geplanten 12-Stunden-Rennens in einer Sonderwertung das Gefühl:

„Die alte Saison ist noch nicht beendet, die Vorfreude auf die neue Saison ist aber jetzt schon spürbar.“

Bei wem wohl? - Dem Geschäftsführer der VLN VV GmbH & Co. KG sei als erfahrener Fußballschiedsrichter empfohlen, das derzeitige „falsche Spiel“ abzupfeifen und die „Rote Karte“ zu zeigen.

Man sollte nicht übersehen – s. aktuelle Vorab-Information – dass man für 2022 auch die Jahres-Gesamtwertung verändern will. Sicherlich wird man versuchen, so die Voraussetzungen für den Gesamtsieg eines GT3-Fahrzeugs zu schaffen.

Von Seiten des ILN, der Interessengemeinschaft Langstreckenrennen Nürburgring, gibt es dazu auf deren Internetseiten noch keine Stellungnahmen. Man lehnt wohl auch „harte Stellungnahmen“ ab, verhandelt „lieber weich“ in Hinterzimmern. - Das Ergebnis: Kein spürbares Ergebnis!

Bevor hier jeder „sein eigenes Süppchen kocht“, hat Motor-KRITIK hier schnell und „ohne Filter“ ein paar Gedanken zur neuesten NLS-Information notiert, die mir persönlich sofort beim Lesen der neuen NLS-Information durch den Kopf gingen. Sie können – hoffentlich – mit dazu beitragen, dass auch die VLN-Fans „ihre Breitensportserie“ in einer dazu passenden Durchführungsform und Wertung mit verteidigen.

  • Oder muss man schon jetzt „zum letzten Gefecht“ aufrufen?

Vorher sollte man aber noch mal die Veranstalter um präzise Detailinformationen bitten. Die hier notierten persönlichen Gedanken dazu sollen nur zur Meinungsbildung meiner Leser beitragen.

Die derzeitige Motor-KRITIK-Meinung ist:

  • Die VLN wird durch die geplanten Veränderungen in der NLS so bald zu einer "Schatten"-Serie, weil sie sich ganz im Sinne eines guten Geschäfts – nicht des Motorsports – weiter zu entwickeln versucht!
MK/Wilhelm Hahne
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