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Eine Feststellung vorweg: Motor-KRITIK ist kein Gegner von Elektro-Mobilität. Aber man sollte keine Einbahnstraße befahren, bevor man nicht geklärt hat, ob es sich nicht um eine Sackgasse handelt! - Das Handeln der wichtigen Vorstände bei der Automobilindustrie wird heute weniger von technischem Verständnis, sondern mehr vom Drängen der Politik bestimmt. Da bietet man – gegen eine kleine Schutzgebühr (!) – dann gleich die „passenden“ Lösungen an. Weil man gelernt hat – pragmatisch zu denken. Da denkt man dann auch ans Rentenalter, das die Verantwortung zeitlich begrenzt. Nicht aber unbedingt das Einkommen, das auch dann überdurchschnittlich sein wird. - Wen interessiert da ein Einzelfall? - Motor-KRITIK schon! - Weil man als Journalist, wenn man einen solchen „Anstoß“ zum Anlass für Recherchen nimmt, auf interessante Zusammenhänge und Entwicklungen stößt! - Die sollen in folgendem Beitrag kurz angerissen werden. - Motor-KRITIK-Leser können noch selber denken. - Es folgt der Denkanstoß:
Anlass: Ein E-Automobil - das seit 39 Tagen steht!
Es war Zufall, dass ich auf ein E-Automobil mit einem bisher unerklärbaren Defekt gestoßen bin. Darüber habe ich am 3. August unter dem Titel „Kann ein E-Auto einen „Wasserschock“ erleiden?“ kurz berichtet und versprochen, darüber weiter zu informieren. Die Information von gestern, 24. August:
- Der Defekt ist noch nicht gefunden! - Das Automobil steht in einer Werkstatt, die aber im Moment offensichtlich auf der Suche nach dem Fehler überfordert scheint.
Nicht nur an diesem Einzelfall zeigt sich, dass Hersteller und Organisationen offenbar beim Anbieten von E-Automobilen nicht über die Kompetenz verfügen, die sie vorgeben, zu haben. Und entsprechend dem Verhalten von dummen Verkäufern, wird in Sachen E-Automobil nur von Vorteilen gesprochen, obwohl man wissen müsste, dass es in der Technik niemals nur Vorteile gibt, sondern man auch „schwache Seiten“ hinzunehmen hat.
Aktuell ist z.B. der drittgrößte Automobilhersteller der Welt von einer Rückrufaktion betroffen, die seinen Gewinn im Milliardenbereich (!) mindern wird. Durch eine Rückrufaktion, die ein Automobil mit Elektroantrieb betrifft!
Der Vorstandsvorsitzende eines großen deutschen Automobilherstellers macht als Visionär sicherlich einen guten Eindruck. - Aber kann er seine Entscheidung, in nächster Zukunft ausschließlich auf E-Automobile zu setzen, auch verantworten?
- Der VW-CEO (Chief Executiv Officer) wird im Oktober 63 Jahre alt - und normalerweise mit 65 in Rente geschickt! - Noch Fragen?
Er scheint auf der gleichen Welle mit zu schwimmen, auf der sich aktuell auch die Politik bewegt. Man sollte – auch wenn man sich durch die einseitige PRO-Argumentation schon zu einem – nach eigener Einschätzung – „Vernunft-Fan“ entwickelt hat, auch einmal die Argumentation „der anderen Seite“ zumindest wahrnehmen. - Zur eigenen Meinungsbildung!
- Da hat z.B. Kai Ruhsert nüchtern Fakten zusammen getragen, die man als kleines Taschenbuch für 9,99 Euro (Kindle 5,99) bei Amazon erstehen kann. Titel: „Der Elektroauto-Schwindel“
Da wird nicht „Stimmung gemacht“, sondern Fakten angeführt, kurz und knackig. - Und schmerzhaft! - Für E-Fans und -Fanatiker. - Auch für Politiker und Vorstände. Weil auch die derzeit im „mainstream“ mitschwimmen, auf einer „weichen Welle“.
Ich persönlich habe nichts gegen E-Automobile, wohl aber gegen die Einseitigkeit (und Einfalt), mit der man versucht, eine bisher einseitig informierte Öffentlichkeit nur in eine Richtung schauen zu lassen.
Passiert ist doch folgendes: Die Politik fühlte sich gezwungen, die Wähler in eine gute Zukunft zu führen. Ein Klimawandel ist nicht zu leugnen. Es gibt ihn seit Jahrtausenden. Natürlich hat der Mensch mit seinen Ansprüchen an überflüssigem Luxus die aktuelle Situation verschärft. - Und so suchte zunächst die Politik nach einem Ausweg. - Der ohne Stimmenverluste durchsetzbar erscheint!
2016 hat die Bundesregierung die Förderung von E-Automobilen beschlossen. - Ist ihr nichts Besseres eingefallen? 2019 hat die Automobilindustrie nach „noch mehr Förderung“ geschrien. Ergebnis: Bis Ende 2023 will die Bundesregierung die Elektromobilität mit 9,3 Milliarden Euro fördern!
Also folgt die Automobilindustrie dem Lockruf der Politiker. Man versucht aber die eigene Position durch Drohgebärden gegenüber der Politik ständig zu verbessern. Man baut gleichzeitig aber weiter schwere und kraftvolle Verbrenner-SUV’s, mit denen man Geld verdient. - Und die gekauft werden! - Verbrenner-Kleinwagen werden dann demnächst aus dem Programm genommen oder deutlich teurer! (Zum Teil noch in Planung!)
Man wird - verkauft man davon zu viel – bestraft werden. Darum muss man zum Ausgleich E-Automobile verkaufen, um nicht mit Strafzöllen belegt zu werden. („BoP“ für Autohersteller?) Darum muss man auch „Kleinwagen“ aussortieren oder „geschäftlich interessant machen“!
Meine Anfrage an das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg nach einer Statistik, der man die Eigenzulassungen der Automobilindustrie und seiner Organisationen von E-Automobilen entnehmen kann, wurde so beantwortet:
„Eine Statistik mit der von Ihnen gewünschten Anzahl der Tageszulassungen von Elektrofahrzeugen liegt leider nicht vor.“
Ich verstehe das! - Das KBA ist praktisch eine „Abteilung“ des BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) in Berlin!
Meine Leser können aber selber ermitteln, zu welchen Leasing-Raten im Moment E-Automobile angeboten werden. Einen E-smart, in China gefertigt, versucht man z.B. aktuell geradezu zu „Taschengeldraten“ unters Volk zu bringen. - Warum wohl?
Die Hersteller müssen das, um die „Strafzahlungen“ klein zu halten. Denn auch die EU macht Druck! - Und die Kalkulation scheint’s herzugeben! - Als Anzahlung genügt jeweils das Fördergeld der Bundesregierung in voller Höhe!
- Wir erleben gerade die Auswirkungen einer „Diktatur der Demokratie“!
Und schon sind wir bei der Bedeutung der Bundestagswahl am 26. September 2021!
Tief schneidende, aktuelle Erlebnisse können Wahlen beeinflussen. Sie sollten es aber nicht. Man sollte versuchen die Realität allgemein – auch im Hinblick auf die Zukunftsaussichten - nüchtern zu beurteilen.
Auch, welche Bedeutung E-Automobile in unserer Gesellschaft im Hinblick auf unsere – und die Zukunft unserer Kinder – haben.
Es ist nicht immer Strom, der uns bei einem Kontakt zusammen zucken lässt! - Manchmal genügt Nachdenken und die so gewonnene Erkenntnis!