Nürburg: Das 24h-Race steht für viele Superlative!

Natürlich erlebt man es nicht nur vor dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring: „Das größte Autorennen der Welt“, „Die besten Tipps“, „Die schnellsten GT-3-Autos“. Aber die Superlative fallen dann besonders auf. „Bis zu 200.000 Menschen strömen jedes Jahr im Mai an den Nürburgring.“ - Das stimmen dann in einem Satz sogar zwei Angaben nicht. - Macht nichts, denn es passt ja ins moderne Konzept. - Auch der Journalisten und Verlage. - Der Rennveranstalter auch. - Aber auch der Automobilhersteller.

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Trips-Erinnerungen verführen zum Lesen und – Essen!

Als der Postbote dreimal klingelte, war ich schon überrascht, dass der mir ein relativ schweres kleines Päckchen in die Hand drückte. Ich hatte – soweit ich mich erinnerte – nichts bestellt. Entsprechend neugierig habe ich es ausgepackt.

Ein Buch! - Ein Buch? - Bis ich heraus fand, dass es sich eigentlich um eine Beleg-Exemplar handelte. Ich hatte mal einem Kollegen erzählt, dass ich mich noch gut daran erinnern würde, dass ich den Berghe von Trips – wie wir ihn nannten – noch in der Frühzeit seiner motorsportlichen Betätigung – in den 50ern - auf einer BMW R 51/2 gesehen habe und erstaunt war, wie geradezu elegant der mit diesem Motorrad auf der Nürburgring-Nordschleife unterwegs war.

So eine R 51/2 hatte ich mal gefahren, weil mein Vater sie sich gekauft hatte. Aus meiner Sicht ein schreckliches Motorrad, mit Fahreigenschaften, die bei vielen Käufern wohl wegen des Marken-Namens geschönt wurden. - BMW! -

Ich habe damals dafür plädiert, dass dieses Motorrad aus der Garage verschwand. Mein Vater war erst damit einverstanden, als es dann auch Probleme mit den Kipphebeln gab. Die waren aus Aluminium gefertigt und es gab Probleme bei der Ölversorgung dadurch, dass sich Ölbohrungen mit Aluabrieb zusetzten. - Aber ich schweife ab!

Das Buch, das ich gerade ausgepackt habe, bringt 2,3 Kilogramm auf die Waage. Es ist in einem festen „Schuber“ verpackt und meine Kollegen, Jörg-Thomas Födisch und Jürgen Schneider haben auf 352 Seiten von bestem Papier dann mehr als 100 Zeitzeugen zu Wort kommen lassen, um den Lesern, die in Überzahl sicherlich niemals die Möglichkeit hatten, Graf Berghe von Trips persönlich zu erleben, diesen begnadeten Rennfahrer und sympathischen diesen Menschen ein wenig näher zu bringen. Und das nicht nur in einer einseitigen Schilderung.

  • Das Leben des Wolfgang Graf Berghe von Trips war vielseitig und bunt. Und der Graf war eine Rennfahrere-Persönlichkeit, wie es sie heute nicht mehr gibt! - Auf der Buchrückseite ist zu lesen: „Er war einfach ein großer Junge, von einem mitreißenden Schwung, ein Mann voller Ideale, ein Mann, dem die ganze Welt offenstand, ein Mann voller Hoffnungen und Träume.“

Will man Lesern, die ihn niemals kennen lernen durften, da er sehr früh – 1961 - bei einem Unfall mit einem Ferrari F1 in Monza verstarb, ein stimmiges Gesamtbild von dieser deutschen Rennfahrer-Persönlichkeit vermitteln, dann geht das sicher in der hier gewählten Form am besten. Man lässt diesen Mann  sozusagen „von allen Seiten“ – und von vielen unterschiedlichen Zeitzeugen – „beleuchten“.

Diese Beiträge werden in ihrer Wirkung durch die beigefügten vielen Fotos – in SW und Farbe – noch aussagekräftig unterstrichen. - Hier ein kurzer fotografischer Blick ins Buch:

 

 

 

Eigentlich könnte auch ein Buch darüber geschrieben werden, welche Reisen inzwischen der so genannte „Trips-Nachlass“ genommen hat. Es gibt da nämlich eine „Gräflich Berghe von Trips’sche Sport-Stiftung. Der Sitz dieser Sportstiftung war natürlich Burg Hemmersbach, wo die Grafen-Familie auch lebte.

Aber die Stiftung hat inzwischen ihren Sitz wechseln müssen, wobei die Erinnerungstücke unterschiedliche Plätze fanden.Man findet sie jetzt sowohl in Hamburg (Museum Prototyp) in Nürburg (im „ring°werk“) und auf Schloss Loersfeld bei 50171 Kerpen, dem neuen Sitz der Stiftung. Dort findet man auch Möbel, Gemälde und Rennsport-Exponate des Grafen.

Aber eigentlich ist dieses Schloss Loersfeld inzwischen zum Treffpunkt von Feinschmeckern geworden. Man hat zwar in diesem Jahr den Michelin-Stern verloren, aber das Essen dort muss schon sehr gut sein, wenn man sich an den Preisen orientiert.

Ein Drei-Gänge Menue kostet 94 Euro und man kann sich als Gourmet dort auch ein Sechs-Gang-Menue für 154 Euro gönnen. Natürlich kann man dort auch „nur“ ein Hauptgericht zu sich nehmen. Wie wäre es mit einem Lammrücken zu 52 Euro?

Nun verstehen meine Leser sicherlich auch den Titel zu dieser Buchbesprechung. Die bedarf aber noch einer Ergänzung, die man auch nicht im Buch findet:

  • Gäste des Restaurants sind zum kostenlosen Besuch der Exponate aus dem Trips-Nachlass eingeladen!

Wenn man sich mit dem Kauf des hier vorgestellten Buches begnügt, kann man sehr viel Geld sparen. Es ist – wie hier vorgestellt im Schuber – zu einem Preis von 50 Euro, plus Versandkosten, auch bei „Amazon“ zu kaufen. Aber natürlich auch in jeder guten Buchhandlung. Die wird es sicherlich gerne für einen Interessierten bestellen, weil es – und das ist bei Büchern dieser Art eigentlich normal – nicht unbedingt „auf Lager“  ist.

Für solche Interessenten sei hier noch vermerkt: ISBN 978-3-00-074273-6, erschienen bei der virto GmbH, D-53545 Linz.

MK/Wilhelm Hahne
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Fernseh-Erinnerungen: „Immer wieder sonntags...“!

Nein, dabei habe ich nicht an Cindy & Bert gedacht und auch nicht an den ARD-Dauerbrenner, der inzwischen 20 Jahre das Programm belebt. Als Motor-Journalist bin ich da mehr auf den Motorsport fixiert, obwohl ich mich – selbst da – an einige interessante Fernsehübertragungen – sonntags - erinnere. Das betrifft z.B. die Übertragungen des Monte Carlo-Grand Prix. Ich meine nicht etwa den „Grand Prix Eurovision de la Chanson“, der dann später mit „Eurovision Song Contest“ getitelt war. Obwohl Monaco dort schon mal Gesamtsieger war. Im Jahr 1971, holte dort Séverine den einzigen Gesamtsieg für den Fürstenstaat, der der zweitkleinste auf der Welt ist. Aber gerade für Formel 1-Fans ist er eigentlich auch heute noch „das Größte“. Das größte Formel 1-Ereignis der Saison. Kann auch sein, dass es das nur für mich ist. Gerade in diesem Jahr wurde deutlich, dass sich da etwas auseinander entwickelt hat. - Im Motorsport. - Nicht nur in Monte Carlo, sondern auch z.B. am Nürburgring, wo dann in wenigen Tagen das 24h-Rennen über die Bühne geht. Ich habe dann beim sonntäglichen Frühstück einen Zusammenhang entdeckt, der noch dadurch unterstrichen wurde, dass ich den „Kölner Stadtanzeiger“, die Samstags-Ausgabe, gelesen habe. - Und wenn ich nun bei diesen unterschiedlichen Veranstaltungen und Dingen, Zusammenhänge entdeckt zu haben glaube, dann kann es auch bei diesem missverständlichen Titel bleiben. - Obwohl ich eigentlich mehr an die Entwicklung im Motorsport gedacht habe.

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Gemeinsamkeiten: J. Neerpasch & Produktmarketing!

Wenn ich mich zurück erinnere, dann habe ich viele unfähige Manager erlebt, die eigentlich mit ihrer Aufgabe als Firmenlenker überfordert waren. Oder auch gar nicht als „Lenker“ gedacht waren, sondern „gelenkt wurden“! -Manchmal wurden sie praktisch durch die guten Ergebnisse der Arbeit ihrer Mitarbeiter „getragen“. Ich habe auch „gute Leute“ erlebt, die durchaus positive Ergebnisse brachten, aber eigentlich „Schlitzohren“ waren, die sich perfekt verkauften. Und dann gab es noch solch Geschickten, die scheinbar „naiv“ ihren Weg gingen und so zum Erfolg ihrer Firmen beitrugen. Aber auch zum guten „Ansehen“ dieser Firmen. Dazu gehörte aus meiner Sicht z.B. ein „Bob“ Lutz, der auch – wenn es notwendig war – unkonventionelle Entscheidungen traf, aber zufällig (?) immer die richtigen. - Dass er sich dabei selber „gut verkaufte“, war fast Nebensache. - Ein Jochen Neerpasch war anders. Er war in seiner Art nur scheinbar unauffällig. Sein Dienstwagen bei Ford war z.B. in einem „Feuerwehr-Rot“ lackiert, wozu man eine Ausnahme-Genehmigung brauchte. Er hielt diese Farbe für wichtig, um im Straßenverkehr nicht übersehen zu werden. - Aber auch seine Leistungen firmenintern waren eigentlich immer unübersehbar. - Später auch bei BMW. - Sie stehen eigentlich für…

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Gedankenvoller Pfingst-Spaziergang am „Brünnchen“!

Eigentlich war das Wetter nicht so, dass es zu einem längeren Ausflug gereizt hätte. Das Pfingstfest 2024 wurde nicht gerade von einem „Traumwetter“ bestimmt. Aber es gab durchaus angenehme und sonnige Stunden. Ein Blick aus dem Fenster konnte da schon für einen Journalisten ein Anreiz sein, doch mal kurz einen Blick auf die „Green Hell Driving Days“ am Nürburgring zu werfen. Dass das mit der „neuen Verkehrsführung“ an der Nordschleifen-Einfahrt nicht funktioniert hatte, das würde man nach den Negativ-Erfahrungen damit sicherlich wieder umgestellt haben. Aber eine Fahrt zum „Brünnchen“ würde sicherlich einen guten Eindruck davon vermitteln, wie gut „das Pfingst-Geschäft“ in diesem Jahr funktioniert hat, zu dem die Pächterfirma auch mit entsprechenden Marketing-Maßnahmen angeregt hatte. Eigentlich war das wechselhafte Wetter nicht gerade einen Anreiz für Ausflugsfahrten. Trotzdem waren die „Green Hell Driving Days“ gut besucht. Das war zumindest mein Gesamteindruck. Der entstand u.a. bei einem Spaziergang, der dann doch etwas länger dauerte, weil er mich in ein Randgebiet des bekannten Parkplatzes führte und mich an Dinge erinnerte, die auch nicht durch den Blick auf „moderne Baumaßnahmen“ in einem Landschaftsschutzgebiet ausgelöst wurden.

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NES: Wenn sich ein Russe „selber ins Knie schießt“!

Das was sich in den letzten Monaten, ausgelöst durch ein sehr homogenes Team (aber auf welchem Gebiet?) am Nürburgring im Bezug auf eine schon seit 1977 existierende Langstreckenserie abspielte, ist ohne jedes Beispiel. Aber es wird noch in den nächsten Monaten einigen Rechtsanwälten zu mehr als nur Brot und Butter verhelfen. Eine durch den Nürburgring-Besitzer angeleierte neue Langstreckenserie hat nach vergeblichem Bemühen in zwei Anläufen, das Handtuch werfen müssen. Trotzdem scheint man „da oben“ noch immer nicht in Zusammenhängen denken zu können und kündigt einen Neuanfang für die Saison 2025 an. Das ist zwar lobenswert, aber wäre noch nicht einmal ein guter Stoff für eine Komödie. Dann wäre es nämlich eine lustige Geschichte, die schließlich tragisch endet. Hier haben wir es aber mit einer sich abzeichnenden Tragödie für eine ganze Region zu tun, in die sogar eine Landesregierung über eine ihr gehörende Firma so lange – und hoch -  investierte, bis dass diese landeseigene Firma insolvenzreif war. - Nun steuert in jedem Fall ein Russe das für die Eifel wichtige Schiff mit Namen „Nürburgring“. - Leider – so oder so – kein Fachmann auf dem Gebiet, auf dem man nur kenntnisreich unterwegs sein sollte, wenn man über ausreichend Erfahrung verfügt. Oder man hätte einen guten Lotsen! - So ist denn auch – bisher – das entsprechende Ergebnis:

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DMSB-Thema: Die Geschichte ist zu lang – zu kurz?

Wenn ich das erste Echo auf meine DMSB-Geschichte zum Maßstab nehme, ist sie eigentlich – gleichzeitig (!) - zu lang und zu kurz. Da wird beanstandet, dass ich auf Wiederholungen auch verzichten könne, dann ginge es auch kürzer. - An welcher Stelle? - Nun ich hätte doch schon mal geschrieben, dass die Frau Dr. Julia Walter und Herr Dr. Ennser nicht miteinander können.

  • Das ist richtig! - Aber ich denke, dass sich die Situation verschärft hat!
    (Wer diese Geschichte ab 18. Mai liest, findet vorstehend die richtigen Namen! Zunächst hatte ich - mal wieder - die Vorstandsdamen des DMSB e.V. verwechselt. - Entschuldigung!)

Es gibt auch die Leser-Meinung, dass doch gar nicht sein könne, was ich als Realität geschildert habe, denn in der Vereinssatzung… - Da fühle ich mich dann ertappt! - Tatsächlich hat dieser Anrufer (!) recht. Wenn die ursprüngliche Vereinssatzung noch gelten würde… - Aber da gab es eine Satzungsänderung, die auch vom DMSB vermeldet, aber in der nicht unbedingt alle Details genannt wurden, mit denen man eine „kleine, heile Welt“ verändert hat.

  • Es müssen nun nicht mehr die eigentlichen Gründungs-Vereine, ADAC, AvD und DMV auch im Präsidium vertreten sein!

Überhaupt sei meine Geschichte zum Thema DMSB sehr lückenhaft. Meint ein anderer Leser. - Am Telefon! - Ich hätte doch mal klar schreiben können, wer zu den „Schreckgespensten“ für die vielen Amateur-Sportler – und nicht nur diese Gruppe - geworden ist. Denn schließlich – und gerade die Entwicklung in Sachen NLS/NES zeige das deutlich – sei doch gerade im Motorsport Vieles sehr emotional.

  • Richtig! - Nicht nur im Motorsport sollte man eigentlich immer den Menschen zum Ausgangspunkt für seine Betrachtungen machen!

Da kann ich dann noch ein schönes Beispiel aus der DMSB-Mitgliederversammlung vom 20. April 2024 erwähnen. Da unterlag ein Volker Strycek (AvD) in einer Stichwahl (!) dem dann zum Präsidiumsmitglied gekrönten Jürgen Hieke (ADAC), der genauso wieder gewählt wurde, wie andere Präsidiumsmitglieder auch.

Und ein Herr Lutz Leif Linden (AvD) findet sich inzwischen im „Beirat“ wieder, der in einer offiziellen Pressemitteilung im November 2021 so vorgestellt wurde:

„Ein Jahr vor seinem 25-jährigen Bestehen 2022 hat sich der DMSB mit den nun verabschiedeten letzten Details eine zeitgemäße, schlagkräftige Struktur gegeben. Im letzten Schritt, der nach dem Beschluss der Mitgliederversammlung nun realisiert wird, wird die Beratung über anstehende Beschlüsse in neue Formen gebracht. Das bisherige Exekutiv-
komitee wird durch einen schlankeren, regelmäßig tagenden Beirat ersetzt, der mit hauptamtlichen Mitarbeitern von ADAC, AvD, DMV, den sonstigen Mitgliedern, den sonstigen Motorsportverbänden, den LMFV sowie dem hauptamtlichen Vorstand des DMSB besetzt ist. Das Gremium berät über die Vorschläge der vier Kommissionen, die als Schnittstelle zwischen Sport und Sporthoheit fungieren. Die Kommissionen für Automobilsport und Motorradsport, für Technik und Nachhaltigkeit sowie Sicherheit und Medizin können Beschlüsse künftig selbstständig treffen und umsetzen. Erst im Fall
von Grundsatzentscheidungen wird in Zukunft eine Konsultation des Beirats und ein anschließender Beschluss des Präsidiums notwendig. Das Kollegium der ehrenamtlichen DMSB-Präsidiumsmitglieder wird damit entlastet, bleibt aber auch in Zukunft bei wichtigen Entscheidungen das beschlussfassende Gremium, während die Kommissionen viele laufende Beschlüsse künftig selbstständig treffen und so ihren Fachbereich weiterentwickeln können.“

Es ist also inzwischen – nach entsprechenden Satzungsänderungen – durchaus nicht so, dass die drei wesentlichen Gründungsmitglieder auch im Präsidium vertreten sein müssen, wie das ursprünglich einmal war!

Daraus resultiert dann heute – natürlich rein  zufällig – eine ADAC-Dominanz im Präsidium, wie sie von mir auch hier in Motor-KRITIK richtig beschrieben ist. Und das Präsidium bestimmt, „wo es lang geht“! - Darum ist auch eine mitdenkende Vorstandsvorsitzende in diesem Verein so wichtig!

Aus Allem – aus der bekannten und unbekannten Entwicklung beim DMSB - könnte man auch schließen, wie das ein Leser richtig tat:

„Manchmal könnten Ihre Geschichten wirklich besser sein, wenn sie länger wären!“

Wo der Leser recht hat, hat er Recht! - Oder so! – Oder doch:

  • In der Kürze liegt die Würze?
MK/Wilhelm Hahne
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„Nachhaltige“ April/Mai-Entscheidungen des DMSB!

Es gibt im deutschen Motorsport inzwischen interessante „Kriegsschauplätze“. Nicht alle Auseinandersetzungen sind so, dass sie öffentlich ausgetragen werden. Da gibt es so manches „Foulspiel“, das nicht wahrgenommen werden kann, weil es hinter verschlossenen Türen geschieht. Es würde auch erst von einer – wahrscheinlich interessierten – Öffentlichkeit verstanden werden, wenn dazu auch noch einige „Vorbereitungen“ im Um- oder Vorfeld wahrgenommen werden könnten. Aber das ist heute immer schwerer geworden, weil die Akteure – oft erfahrene, juristisch vorgebildete „Fahrensleute“ – ihre Entscheidungen so geschickt vorbereiten, dass sie eigentlich unauffällig sind. - Und bleiben! - Wenn nicht irgendein alter Journalist aufgrund seiner Erfahrungen doch mitbekommt, was sich da entwickelt. Keine – oder eine „zu kurze“ Pressemitteilung kann da schon mal ein guter Anlass zum „Nachgraben“ sein. - Das funktioniert! - Ein guter Meteorologe kann aufgrund guter Beobachtungen schließlich auch Unwetter vorhersagen. - So möchte ich denn als Journalist auch mal ein paar „Zeitzeichen“ für eine Entwicklung aufzeigen, aufgrund derer man zu interessanten Erkenntnissen kommen kann. - Es folgt quasi eine „Vor-Berichterstattung! - Ich versuche es hier mal mit:

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12. Mai 2024 „Muttertag“: 1984 Eröffnung GP-Kurs!

Natürlich war ich dabei, als 1984 bei der Eröffnung des GP-Kurses am Nürburgring, Ayrton Senna das Feld von fahrerisch sehr gut besetzten baugleichen Mercedes 16-Ventilern „von hinten aufrollte“. Ayrton Senna war der Überraschungssieger an diesem regnerischen Tag. Der „große Unbekannte“ hatte nicht trainieren können, startete darum vom letzten Startplatz und „pflügte durchs Feld“ der bekannten Formel 1-Größen, zu denen er dann bis zu seinem Unfalltod, rd. zehn Jahre später, selber zählte.

Ich habe – leider – nicht nur diesen Höhepunkt gleich bei der ersten Veranstaltung auf der neu erbauten Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings erlebt, sondern auch dessen Entstehung.

Das war schon eine wilde, eindrucksvoll „matschige“ Baustelle. Und das zu einer Zeit, als der Nürburgring, damals noch im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, gleich zwei Geschäftsführer hatte. Rainer Mertel und Friedhelm Demandt. - Rainer Mertel war an einem Tag z.B. in  Gummistiefeln und mit dem Fahrrad auf der Baustelle unterwegs, während Friedhelm Demandt mit einem Allrad-Geländewagen auf der unwegsamen Baustelle „stecken blieb“ und „rausgezogen“ werden musste.

Der Grand-Prix-Kurs am Nürburgring wurde aus damaliger Sicht „sehr modern und sehr sicher“ geplant. Wie man das schon mal – gerade in Deutschland – erleben kann, war Vieles deutlich überzogen – oder sollte man sagen – falsch angelegt. Da war z.B. Porsche für das „Sicherheitskonzept“ des neuen Grand-Prix-Kurses verantwortlich. Darum haben die Rennfahrzeuge auf diesem Kurs dann aus Zuschauersicht auch nur „Spielzeug-Größe“. Die Strecke hatte auch „zu wenig Grip“, weil man einen „falschen Asphalt“ verwendet hatte und die steilen „Curbs“ wurden bei den ersten Motorradrennen zu „Abschussrampen“. - So wurden die Motorräder immer zu Totalschäden. Die Verletzungen der Fahrer waren so auch oft – unnötig – größer.

  • Es war eben die Planung von „Experten“! - Deutschland scheint voll davon. - Jeder Rundfunk-, jeder Fernseh-Sender, jede Zeitungsredaktion, die auf sich hält, zitiert nur „Experten-Meinungen“! - Achten sie mal darauf, liebe Motor-KRITIK-Leser!

Man hat später neuen Asphalt aufgetragen, die Curbs abgesenkt und große Fernseh-Bildschirme installiert, damit die zahlenden Besucher das besser sehen konnten, wofür sie bezahlt hatten. Für echte Rennfahrer war – und ist – ein Rennen auf dem GP-Kurs mehr eine Pflichtübung, wenn man die mit dem fahrerischen Erleben auf der Nordschleife vergleicht.

Mir ist das jetzt wieder eingefallen, als ich eine Presse-Information des neuen Nürburgring-Besitzers zum Jahrestag – „40 Jahre“ – der Nürburgring-Eröffnung las. Darin das Übliche:

„In den späten 1970er Jahren machten sich weltweit führende Experten im Rennstreckenbau daran, den Nürburgring neu zu gestalten. Sie entwickelten in kürzester Zeit innovative Entwürfe für eine moderne und sichere Grand-Prix-Rennstrecke, die neben der historischen Nordschleife bestehen sollte. Eine ursprünglich vorgeschlagene, fast sieben Kilometer lange Streckenführung mit zwei Boxengassen wurde aus Kostengründen verworfen.
Die Entscheidungsträger einigten sich schließlich auf einen rund 80 Millionen DM teuren Neubau, der am Standort des bisherigen Start- und Zielbereichs sowie der alten Südschleife realisiert wurde. Der finale Entwurf sah eine 4,542 Kilometer lange Grand-Prix-Strecke vor, die sowohl alleine als auch in Kombination mit der Nordschleife befahren werden konnte. Zum Erhalt dieser wirtschaftlich und kulturell bedeutsamen Strecke entstanden mehrere Bürgerinitiativen, darunter der Verein „Ja zum Nürburgring“, gegründet von Otto Flimm. Dieser spielte eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Finanzierung für das Bauprojekt.“

Immerhin hat man Otto Flimm und „Ja zum Nürburgring“ erwähnt, der mit seinem Verein – und dem ADAC im Rücken – auch später noch den Nürburgring „begleitet hat“. Nicht nur beim Bau der FIA-Zäune – über die Motor-KRITIK auch berichtete – sondern später auch beim Verkauf des Nürburgrings, der – wegen der Einwände von „Ja zum Nürburgring“, damals noch unter der Führung von Otto Flimm - bis heute noch nicht abgeschlossen ist, da noch die abschließende „Beurteilung“ eines EU-Gerichts fehlt.

  • Da politisch offenbar nicht erwünscht, dauert das eben ein wenig länger! - Der „Kläger“ („Ja zum Nürburgring) droht inzwischen – aktuell in 2024 - mit einer Untätigkeitsklage!

Auch die Insolvenz (in Eigenverwaltung) der Nürburgring GmbH, einer landeseigenen GmbH, ist bis heute – rd. 12 Jahre nach der Anmeldung beim Insolvenzgericht in Ahrweiler – noch nicht abgeschlossen.

  • Macht jeder hinter den Kulissen inzwischen „sein Ding“? - Schau’n mer mal!

Ich habe Rainer Mertel, nachdem er als CDU-Mann – nach einem Regierungswechsel in Mainz – durch einen SPD-Mann (Dr. Walter Kafitz) als Nürburgring-Geschäftsführer ersetzt worden war gefragt, ob er einen neu zu bauenden GP-Kurs noch einmal so konzeptionieren und umsetzen würde, wie das in der Vergangenheit hier am Nürburgring geschehen ist.

  • Seine Antwort war ein klares NEIN!

Insofern ist das aktuelle 40jährige Jubiläum schon von Bedeutung!

Mir erscheint es richtig, zum Jubiläum des Grand-Prix-Kurses am Nürburgring daran zu erinnern, dass es immer gut ist, in Zusammenhängen zu denken. Es würden sich so durchaus auch andere Zusammenhänge herstellen lassen. - Aber dann hätte man vielleicht keinen Grund mehr zu feiern.

Ich weiß nicht, warum mir jetzt – zum „Muttertag“ (?) -  ein altes chinesisches Sprichwort einfällt, das da heißt:

 

如果人們只說出他們所理解的內容,地球很快就會陷入一片寂靜

MK/Wilhelm Hahne
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NES-2-Absage: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!

Wie ich am Leser-Echo auf meine Informationen zur ungewöhnlichen Erklärung der Absage eines Rennens zum zweiten NLS-Langstreckenrennen feststellen muss, sollte man sich schon an den zweiten Teil dieses „Sprichwortes“ erinnern, das da heißt: ...“und wenn er auch die Wahrheit spricht“! - Das fällt vielen Beobachtern der Szene deshalb schwer, weil Ralph-Gerald Schlüter, der als Geschäftsführer den Kurs der neuen NES bestimmt, in der Vergangenheit - bei seinem Ausscheiden von der Spitze der NLS – tatsächlich die Öffentlichkeit deutlich belogen hat. - Tatsächlich ist er aber auch nur ein „kleines Werkzeug“ im großen Mechanismus eines erfolgreichen russischen Geschäftsmannes. Der nutzt leider z.Zt. „Werkzeuge“, die  aufgrund fehlender Erfahrung nicht unbedingt in ihr vorgeschriebenes Einsatzgebiet passen. So ist dann auch die real wahrnehmbare Gesamtentwicklung am Nürburgring – speziell auf dem Gebiet des Breitensports – eigentlich keine Überraschung. - Weil es offenbar viele neue Leser bei Motor-KRITIK gibt, möchte ich hier an eine „alte“  Geschichte aus 2023 auf diesen Seiten erinnern, die den Titel trug: „Gibt es für NLS/VLN am Nürburgring eine Zukunft?“. - Diese Frage ist vielleicht erst nach Abschluss des Hauptsache-Verfahrens vor dem OLG Koblenz gut zu beantworten. - Zunächst kann ich nur ein altes Sprichwort nutzen, weil man sich am Nürburgring zunächst wohl nur noch „von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen“ zu bewegen scheint.

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