2022

Meine Erinnerungen an Jochen Luck – „The Voice“!

Unser Umgang miteinander war immer förmlich, nicht kumpelhaft. Es ist immer beim „Sie“ geblieben, war auch ein Zeichen meiner Hochachtung ihm gegenüber. Er verkörperte eine Art von Streckensprecher, die es heute nicht mehr gibt. - Wir leben in einer anderen Zeit des Motorsports!

Jochen Luck ist nun in diesem Tagen 96jährig gestorben! Im September wäre er 97 Jahre alt geworden. Aber das Leben war inzwischen für ihn auch nicht mehr lebenswert. Seine Frau, ohne die er als Streckensprecher „ein  Nichts gewesen wäre“, wie er mir einmal sagte, war schon „vor ihm  gegangen“.

Ich habe Jochen Luck schon als junger Rennbesucher erlebt, wenn er z.B. frühmorgens die aus vielen Ländern angereisten Nürburgring-Besucher zu einem Motorrad-Grand Prix oder 1000-Kilometer-Rennen auf der Nordschleife (!) in ihren Landessprachen begrüßte. Natürlich sprach er nicht 14 Sprachen, aber er hielt es für angebracht, die evtl. von weither angereisten Rennbesucher in der ihnen vertrauten Sprache zu begrüßen.

So habe ich dann – zugegebenerweise lächelnd – seinen Begrüßungen z.B. auch auf Finnisch, Schwedisch, Tschechisch oder Polnisch gelauscht.

Jochen Luck war nicht nur sachkundig, sondern kannte auch die Menschen, die die Rennfahrzeuge bewegten. Besonders die Motorrad-Rennfahrer hatten es ihm angetan. Ob es nun Fritz Kläger, Freiburg oder Kenny Roberts, USA war: Jochen Luck wusste die Menschen hinter den Namen den Rennbesuchern  näher zu bringen.

Ich habe Jochen Luck jahrzehntelang als Streckensprecher bei großen internationalen Rennen erlebt, wie er scheinbar spielerisch die Zuschauer „auf dem Laufenden hielt“. Ohne seine Frau wäre das in der damaligen Zeit – in der computerlosen Zeit (!) – nicht gegangen, die ganz präzise die Rundenlisten führte und ihm zuarbeitete.

Darum – aber nicht nur - hat ihn auch der Verlust seiner Frau sehr getroffen! Jochen Luck und seine Frau Hildegard waren eigentlich zu Lebzeiten „eine Einheit“!

Beeindruckt hat mich Jochen Luck mal, als ich als Journalist für eine Fachzeitschrift tätig, eine regionale Motocross-Veranstaltung in den 70ern in der Nähe von Kassel besuchte. Ich wollte nicht nur über große internationale Veranstaltungen berichten, sondern war der Auffassung, dass auch ein von vielen Kollegen als „zu klein“ empfundenes Motocross-Rennen im Motorsport, gerade im Hinblick auf die Nachwuchsförderung, durchaus seine Bedeutung hat. - Wichtig ist!

Ich hatte mich nicht groß beim Veranstalter angemeldet, war einfach am Wochenende dorthin gefahren. Ich bin schon fast erschrocken, als ich dann über die Lautsprecher hörte, dass man mich mit Namen und Funktion begrüßte. Jochen Luck hatte mich bei meinen Versuchen, alles mit zu bekommen, aus seiner provisorischen Sprecherkabine erkannt und mich nicht nur begrüßt, sondern auch den Besuchern vorgestellt. - Eindrucksvoll! - Aber auch ein Zeichen dafür, wie aufmerksam ein Jochen Luck war, den ich übrigens bei so einem „kleinen Motocross-Rennen“ als international bekannten Streckensprecher nicht erwartet hatte.

Aber Jochen Luck wohnte nicht nur in Kassel, er „lebte“dort auch. Beruflich als Verkaufsleiter für Mercedes-Lkw und später für MAN. Streckensprecher war er nur so „aus Spaß“, ganz nebenbei. Aber „mit Herzblut“! Man hat auch seiner Moderation angemerkt, dass sie eine Basis in seiner Begeisterung für den Motorsport hatte.

So hat er z.B. auch dafür gesorgt, dass die „Dorna“, der Veranstalter der Motorrad-GP’s, einen guten Kontakt zu MAN bekam und hat auch Jahre nach seiner beruflichen Pensionierung noch die Motorrad-GP’s im Auftrag von MAN besucht, deren Werbung man an den Strecken dort als Besucher wahrnehmen konnte. Jochen und seine Frau hatten sich so das Anrecht auf ein „VIP-Ticket“ lebenslang erworben und reisten auch bei den europäischen GP’s dann mit ihrem Privatwagen an.

Bei all’ seiner grundlegend vorhandenen internationalen Einstellung hat es Jochen Luck „damals“ nicht verstanden, dass „die deutsche Presse“ nur auf die „großen internationalen Namen“ abhob, nationale Motorradfahrer-Talente „vernachlässigte“. So hat er mich damals gelobt, als ich als erster deutscher Journalist eine große Geschichte über Dieter Braun in einem „Motor-Magazin“ veröffentlichte.

Jochen  Luck war ein Mensch, über den man viele und lange Geschichten erzählen könnte. - Nun ist er von uns gegangen. Eigentlich fast „normal“, wenn man kurz vor seinem 97sten Geburtstag „geht“.

Darum habe ich hier auch keinen journalistisch perfekten Nachruf geschrieben, sondern meine Erinnerung an ihn. Jochen Luck war ein Streckensprecher, eine Stimme - „THE VOICE“ - an die ich mich gerne erinnere. Auch an seine Frau Hildegard, ohne die Jochen – als Streckensprecher (!) - ein Nichts gewesen wäre.

Ruhet in Frieden!

Wilhelm Hahne

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Kommunionskaffee oder „24h Nürburgring Qualifiers“?

Vor einigen Jahren hätte ich darüber gar nicht nachgedacht. Die Entscheidung wäre immer für einen Besuch des/der Rennen ausgefallen. Weil da auch noch eine solche Veranstaltung mehr dem Sport zugerechnet werden konnte. Da ich die Entstehung des 24h-Rennens mit erlebt habe, einige Jahre bei diesem Rennen auch als Teilnehmer unterwegs war, kann ich schon beurteilen, was inzwischen daraus geworden ist.- Und wie es dazu kommen konnte!

So habe ich mich am Samstag entschlossen, mal den ersten Tag des „24h Nürburgring Qualifiers“ live am Bildschirm mit zu erleben. Ich war beeindruckt. Von den Kommentaren und Kommentatoren. Besonders eindrucksvoll finde ich, wenn eine junge Interviewerin einen Fahrer in der Startaufstellung fragt: „Was fühlst du jetzt?“

Interessant auch, dass es zu keiner Gelegenheit auch nur den Hauch einer kritischen Anmerkung gab. Nun hatte man die Sprecher offensichtlich vorher instruiert. Die waren mit hoher Wahrscheinlichkeit vorher „gebrieft“ worden, wussten genau was man sagen sollte und was man besser lässt. - So bin ich dann schnell in den „Rhythmus“ und „Flow“ gekommen.

Dass es auf Facebook Fans gab, die sich die deutschen Live-Kommentare „nicht antun“ wollten, kann ich verstehen. Aber wenn man den modernen deutschen Motorsport verstehen will, sollte man sich das schon mal anhören. Denn das rundet das eigentliche Bild ab. - Oder um es anders zu formulieren:

  • Früher war nicht alles besser! - Aber der Motorsport hatte ein anderes Niveau!

Das wird nicht nur von Sportbehörden und deren Funktionären bestimmt, sondern auch von den Teilnehmern und der Art der Wettbewerbsfahrzeuge. Da hat sich im Laufe der Zeit einiges getan!

Ich finde es beeindruckend, wenn zwischen zwei Fahrern, die zwar auf unterschiedlichen Fahrzeugen, aber des gleichen Modells im Einzelzeitfahren starten, am Ende eine Differenz bei der besten gezeiteten Runde von mehr als 16 Sekunden besteht. Hat man den Kommentatoren vor dem Start zu diesem Einzelzeitfahren gelauscht, dann wurden die „Seher“ vor den Bildschirmen nicht gerade optimal informiert. - Bei der SP9 startete am Sonntag nämlich der Langsamste zuerst. - Nicht erwähnenswert?

Ich finde z.B. (auch) beeindruckend, wenn der Langsamste bereits im Dezember 2021 eine „Kleinbeihilfe“ für seine rd. 250 Mitarbeiter von etwas mehr als 1,5 Mio. Euro für die zurück liegenden sechs Monate erhält.

Da habe ich wirklich lächelnd dem Wortschwall der „Fachleute“ gelauscht. Man wusste offenbar genau, was man zu sagen hatte. - Toll! - Ich wusste, was sie nicht sagten: Das passte zusammen!

Als ich zwischendurch mal im Internet dann das Gesehene und Gehörte – für mich – mit reinen Sachinformationen ergänzen wollte, da hat mich z.B. die Einstufung der einzelnen Modelle in die „Balance of Performance“ (BoP) interessiert. Da gab es dann aber – wirklich zufällig? - nur die  Meldung:

„404 – Seite nicht gefunden – Das u.a. verbunden mit der Frage: „Haben Sie sich vielleicht vertippt oder eine alte URL aufgerufen?“

Auch heute, am Montag, gab zu diesem Thema noch die gleiche Information. Und die Presseinformation, die ich nach dem zweiten Drei-Stunden-Rennen zum Ausgang des Rennens erhielt, war von der gleichen Qualität, wie die, die ich vorher schon bei den Kommentatoren erlebt  hatte:

„Mercedes-AMG verhindert BMW-Feuerwerk beim großen 24h-Prolog“

Das ging allerdings nur mit Hilfe der Rennleitung und einem „Versehen“ eines BMW-Werksfahrers. Wahrscheinlich hat der sich nicht an die Anweisung des Teamchefs gehalten, der dazu sage:

"Bei dem Unfall im Pflanzgarten war Code 60 und Dan war im Limiter. Er war dann irgendwie abgelenkt und ist dann drei km/h zu schnell gewesen. Das kann man in den Daten sehen. Wir fahren jetzt virtuell ums Podium."

Nach Feststellung des „Chief Timekeeper“ waren es vier km/h. Das ergab dann eine Zeitstrafe von 40 sec und es genügte so nicht, dass der neue BMW M4 GT3 als Erster die Ziellinie kreuzte. Der Zweite wurde – obwohl abgeschlagen - so zum Rennsieger. - Das war dann der gefeierte AMG-Mercedes!

In der offiziellen Pressemitteilung des Veranstalters wird das so beschrieben:

„Das wechselvolle Rennen 2 entschied dann aber der Mercedes-AMG #3 des Mercedes-AMG Team Getspeed für sich. Aber auch Teams auf Audi, Ferrari, Lamborghini und Porsche mischten in den beiden getrennt gewerteten Läufen in der Spitzengruppe mit. Die Vorzeichen für eine spannende 50. Jubiläumsauflage der 24h Nürburgring sind also bestens.“

Alles bestens! - Ich war inzwischen beim Kommunionskaffee. Der Kuchen war wundervoll, die eingeladenen Gäste alle interessante Menschen. - Und der Kaffee machte munter!

Alles bestens!

MK/Wilhelm Hahne

...um es nicht zu vergessen: Beim ersten Lauf am Samstag waren 87 Fahrzeuge, am Sonntag dann 80 Wettbewerber am Start! - Es gab nämlich an diesem Wochenende nicht nur Kommunionskaffee, sondern auf anderen Rennstrecken noch andere interessante Veranstaltungen!

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50. 24h-Rennen Nürburgring: Eine Art Zeitzeichen!

Die Vorstandsvorsitzenden der – auch für den Motorsport – bedeutenden Hersteller der Automobilindustrie haben in letzter Zeit sehr deutlich gemacht, dass es ihnen nicht auf die verkauften Stückzahlen, sondern auf die Rendite pro Stück ankommt. Die immer weiter wachsenden Gewinne resultieren auch nicht aus dem Verkauf von Kleinwagen, die eigentlich die Masse der Zulassungen bestimmen könnten, wenn man den Einsatzzweck der Fahrzeuge in den Vordergrund stellt.

So ist es auch im Motorsport. Es kommt nicht mehr auf die Zahl der Teilnehmer an, sondern was – per Saldo – nach einer Veranstaltung übrig bleibt. So ist im Verlaufe von 50 Veranstaltungen die Zahl der Teilnehmer beim 24h-Rennen deutlich gesunken und die Höhe der Nenngelder deutlich gestiegen.

Außerdem hat man inzwischen dem 24h-Rennen noch eine Veranstaltung vorgeordnet: Die „ADAC 24h Qualifiers“. Die findet in den nächsten Tagen – vom 6. - 8. Mai statt. Es sind um 90 Fahrzeuge gemeldet. Meine Vorhersage fürs eigentliche 24h-Rennen: Es werden gut 100 Fahrzeuge am Start sein.

Um 10 Teams werden so eine Menge Geld sparen, denn man darf nicht nur das Nenngeld, sondern muss die Gesamtkosten sehen. Addiert man nur das Nenngeld für das 24h-Rennen, so kommt man beim eigentlichen Rennen – und angenommenen 100 Startern – schon auf einen Betrag von um 650.000 Euro!

Interessant ist, dass darin auch schon ein „Energiekostenanteil“ enthalten ist. Aber interessant werden für die teilnehmenden Teams die wirklichen Energiekosten, die Kosten fürs Benzin sein, die  nach den Kalkulationen des Nürburgring-Besitzers um drei Euro pro Liter betragen dürften.

Rund ein Drittel der insgesamt startenden Fahrzeuge dürfte durch die GT3-Kategorie gestellt werden. Die dienen auch als Lockmittel für Zuschauer. - Qualität statt Quantität!

Man erinnere sich noch an die Zeit, als Peter Geishecker dem ADAC Nordrhein die Marketingrechte an der Veranstaltung abgekauft hatte und er – auch vom DMSB ungebremst – klar über 200 Fahrzeuge starten ließ. Starten durfte alles! - Entsprechend der erfolgten Ausfälle, kamen dann erst die „Mitgestarteten“ auf den Bildschirmen dazu. - Ordnung muss sein!

Auch der Charakter des 24h-Rennens hat sich über die Zeit geändert. Er wird deutlich von den Marketingabteilungen der Industrie bestimmt, die nur einen Erfolg beim 24h-Rennen vermarkten kann. Entsprechend wird im Vorfeld taktiert. Da die „BoP“ (Balance of Performance) eigentlich über Sieg und Niederlage entscheidet, arbeitet man auch im Vorfeld mit Täuschungsmanövern.

Der Veranstalter droht zwar mit einer immer neu korrigierten „BoP“ bis kurz vor dem Start, aber ich erinnere mich noch an eine Veranstaltung, wo eine gut gemachte Täuschung zwar den Fachleuten im Qualifying auffiel, aber man – Anweisung „von oben“ – nicht eingreifen durfte. - Die Macht des Marketings? - Oder die Ohnmacht der Funktionäre?

Auch in diesem Jahr wird es kaum anders sein. Das 24h-Stunden-Rennen ist längst keine rein sportliche Veranstaltung mehr. Das wissen die Gesamtsieger am besten, die – so sie noch leben – vom Veranstalter zu dieser 50. Veranstaltung – und einer entsprechenden Feier – eingeladen wurden. - Sie können vergleichen!

Auch die am 24h-Rennen interessierten Zuschauer – aus welchen Gründen auch immer - sollten sich darauf einrichten, dass dieses Mal der über die Jahre entstandene „Wildwuchs“ im Zuschauerunmfeld stark beschnitten wird. Weil das viele nicht interessieren wird, möchte ich hier die „Park- und Bedarfscampingplatzordnung“ (Stand: Februar 2022) hier nicht anhängen, sondern darf auf die Nürburgring-Internetseiten verweisen.

Eigentlich sollte man nur noch in Begleitung eines Rechtsanwalts anreisen, denn das Thema „Hausrecht“ ist in diesem Fall (!) nicht ganz einfach und es wird wohl davon ausgegangen, dass die Zuschauer davon auch nichts verstehen.

Schade, dass eine ehemals rein auf den Sport ausgerichtete Veranstaltung, inzwischen zu einem „Geschäftsmodell“ verkommen ist. Darüber mögen dann die ehemaligen Gesamtsieger beim 24h-Rennen beim Festbankett und einem – hoffentlich – guten Wein diskutieren. - Es betrifft sie auch nicht mehr!

The Show must go on! - Wir erleben Glamour und perfekte Illusion!

Ist stelle für Motor-KRITIK fest: The party is over!

MK/Wilhelm Hahne
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NLS 3: Erlebtes und was mir dazu auf- und einfiel!

NLS-Lauf 3 war eigentlich erst das zweite Rennen der Saison 2022. Der zweite Lauf wurde aus Wettergründen abgesagt. Vor einem 24h-Rennen war bisher ein solches Rennen – wie jetzt NLS 3 als # 2 - immer sehr gut besetzt, weil es vielen Teams zur Rennvorbereitung auf das längste Rennen des Jahres dient. Trotzdem waren dieses Mal weniger als 150 Fahrzeuge am Start. Die Klasse der GT 3-Fahrzeuge, aus denen seit Jahren immer der Gesamtsieger bei einem solchen Langstreckenrennen kommt, war erwartungsgemäß mit 22 Fahrzeugen (= 106.700 € Nenngeld) gut besetzt. Diese Kategorie stellt auch den Gesamtsieger beim 24h-Rennen Ende Mai. Aber schon ein Blick in die Klassen – und Klassen-Vielfalt – zeigt, dass die „Fachleute“ dieser Veranstaltungs-Serie auf einem falschen Weg sind. Es gab 27 Klassen, von denen 15 mit weniger als 5 Fahrzeugen besetzt waren. Das wohl, weil eine „Pokal-Vielfalt“ bei der Sieger-Ehrung erwünscht ist. Vielleicht auch, weil die NLS als eine „Breitensportserie“ vermarktet wird? - Und niemand scheint sich etwas dabei zu denken. Dass es auch im (Zuschauer-)Umfeld eigenartige Entwicklungen gibt, darüber habe ich schon geschrieben, weshalb dieser Bericht – mit einigen Fotos – auch etwas verspätet erscheint:

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Weitere Beispiele aus dem Motorsport-Kindergarten!

In meiner letzten hier veröffentlichten Geschichte hatte ich u.a. den Satz geschrieben: „Dazu gäbe es noch weitere Details zu erzählen, die ich aber stattdessen im Ordner ‚Kindergarten‘ ablege.“ Dazu hat mir ein Leser – der mich aber aus einem anderen Grund anrief – gesagt, dass das schon sehr arrogant wirke. Solche und ähnliche Bemerkungen würde ich besser unterlassen, weil ich mich damit nicht glaubwürdiger machen würde. - Ich bedanke mich für den guten Rat und habe mich umgehend entschlossen mal auf aktuelle Geschehnisse hinzuweisen, die ich eigentlich in den schon erwähnten Ordner „Kindergarten“ abgelegt hätte, die jetzt aber als Beispiel dafür dienen können zu beweisen, dass ich meinen Satz in der letzten Geschichte wirklich ernst gemeint habe. Dazu muss ich aber – mal wieder – an eine „alte“ Geschichte von mir erinnern, um begreifbar zu machen, dass ich – verglichen mit „damals“ - so manche aktuellen Geschehnisse als reif für die Akte „Kindergarten“ empfinden muss. . - Aber mein o.e. Leser hat natürlich auch recht. Nicht nur für ihn, sondern für alle die, die sich schon mal nach dem Lesen meiner Geschichten lächelnd zurück lehnen, möchte ich nachfolgend aktuelle Beispiele notieren, die vielleicht den „Fortschritt“ im deutschen Motorsport deutlich machen. Natürlich kann auch ich nicht alles wissen, aber meine persönliche, jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet des Motorsports und mein ständiges Bemühen um Hintergründe auf diesem Sektor, ergibt schon einen Vorteil gegenüber meinen Kollegen, die oft – wie der Ex-BMW-Vorstandsvorsitzende Eberhard von Kuenheim einem „Kollegen“ in meinem Beisein einmal sagte, „von nichts etwas verstehen und über alles schreiben können“. - Ich schreibe darum heute über...

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Wenn einem nichts mehr einfällt: „Fehlleistungen“!

Natürlich hat sich die Bürgermeisterin von Nürburg nach der Information durch mich bei der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG über das “Abkassieren“ bei NLS 3 im Bereich der Nürburger Einfahrt zur „Hatzenbach“ beschwert. Darunter leidet das Ansehen ihrer Gemeinde. Das war so weder angekündigt, noch hatte es einen gültigen Hintergrund. Das Grundstück, dessen Betreten und Befahren von den eingesetzten Ordnern mit Kosten belegt wurde, ist immer noch im Besitz der Gemeinde Nürburg, war an diesem Tag auch weder vermietet noch verpachtet!

Natürlich war in der verantwortlichen Firma – wie ich hörte – niemand zu erreichen, jemand, der in diesem Fall wirklich verantwortlich gemacht werden könnte.

  • Aber auch Nicht-Verantwortliche haben das Verhalten der Ordner schon mal sicherheitshalber als „Fehlleistung“ deklariert!

Man wird sich über diesen Fall dann in den nächsten Tagen noch einmal unterhalten und zu einer Entschädigung für die Gemeinde Nürburg finden müssen.

Bei Motor-KRITIK sind inzwischen weitere Beschwerden zum „Abkassieren“ der Ordner im Bereich „Hatzenbach“ eingegangen. Da erhalte ich z.B. folgende Information, die aber auch einen interessanten Tipp enthält:

...„auch ich bin an dem besagten NLS Lauf 3 auf den - ich sage jetzt mal - neuen Eintritt im Bereich Hatzenbach von 18 Euro reingefallen !

Was mich aber besonders ärgert : Ohne zu parkenden PKW ist der Eintritt an der gesamten Nordschleife immer noch frei !!! Außer man will mit dem Auto parken im Brünnchen und Hatzenbach selber !

Gegenüber Brünnchen und Pflanzgarten bezahlt man auf den kostenpflichtigen Parkplätzen die 10 Euro für das Auto und kann dann aber ohne Eintrittskarte an der Nordschleife gucken gehen

( Außer an den noch dann extra für die Inhaber von Eintrittskarten abgezäunten Abschnitt innerhalb Brünnchen und Pflanzgarten).

Aber das wird nicht kommuniziert von Seiten der Veranstalter. Es sollen ja so viel wie möglich der Zuschauer den Eintritt bezahlen !!!

Einer weiteren Zuschrift kann man entnehmen, dass ein „handgemaltes Schild“ an der Einfahrt den Hinweis auf die zu zahlenden Parkkosten hinwies. - Interessant! - Die „eigene Einschätzung“ in dieser E-mail ist nicht ganz zutreffend, wie meine Leser inzwischen aus der oben veröffentlichten Leser-Zuschrift wissen.

„Ich war selbst letzten Samstag bei der NLS (oder VLN…), hatte auch ein Ticket (war länger im Bereich Start/Ziel auf der T3). Gegen Mitte des Rennens bin ich zur „Sabine-Schmitz-Kurve“ an besagter Imbissbude gelaufen. Wenn man aus Nürburg den kleinen Berg hochkam, stand ein handgemaltes Schild „Parken 10 €“ und zwei Ordner. Wer mit dem PKW hoch fuhr, musste 10 € bezahlen und auch Eintritt (oder eine Eintrittskarte vorweisen), weil nach meiner Einschätzung die kostenpflichtigen Parkplätze an der Nordschleife nur zusammen mit einem Ticket genutzt werden können. Ich dagegen war zu Fuß und musste gar nichts zahlen oder vorweisen.

Dazu passt folgender Hinweis auf der NLS Homepage (bei Tickets):

„Exklusiv: Ticketinhaber erhalten rund um die Nordschleife die besten Parkplätze.“

Riecht nach (vielleicht unzulässigem) Kombinationsgeschäft…“

Die Entwicklung des „Geschäftsbetriebs“ am Nürburgring wirkt insgesamt irgendwie krank, wenn ich dann z.B. für Motor-KRITIK auch recherchieren konnte, dass man aktuell einen Gemeinderat dazu bewegen wollte, das „Hausrecht“ über öffentliche Straßen (!) auf ihrem Gebiet der Nürburgringfirma zu übertragen, um so die Zufahrt zum Grundstück eines „ungeliebten“ Besitzers eines Privat-Grundstücks an der Nordschleife unmöglich machen zu können. Der lässt dort gegen Gebühr zelten und parken und verkauft – ohne dass man am Nürburgring davon etwas hätte – an einem eigenen Imbisswagen Würstchen und Pommes Frittes. Hätte das geklappt, sollten – so die Zusage - dann alle Ortsbewohner einen kostenlosen Zutritt zum 24h-Rennen erhalten.

Das ist dann aus rechtlichen Gründen fehlgeschlagen! - Aber erst, nachdem ein Anwalt ein Veto eingelegt hatte. Dazu gäbe es noch weitere Details zu erzählen, die ich aber stattdessen im Ordner „Kindergarten“ ablege.

Es gibt derzeit viele dumme „Fehlleistungen“ im Umfeld der Nürburgrings. Aber auch im Motorsport, bzw. bei dessen Aufsichts-“Behörde“.

Davon dann später mehr!

MK/Wilhelm Hahne
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NLS 3 und die Eintrittspreise: „Ab heute überall!“

Eigentlich wollte ich einen ganz normalen Rennbericht schreiben. Der wäre – natürlich – etwas anders ausgefallen, als ein „normaler“ Rennbericht, wie ihn meine Leser in allen „normalen“ Medien finden können. Aber immerhin wäre es ein Rennbericht gewesen. - Nun hatte mich dummerweise ein Leser aus den Westerwald vor dem (offiziell) 3. NLS-Lauf telefonisch um die Auskunft gebeten, wo man denn einen „VLN-Lauf“ (sprich: NLS-Lauf) aktuell ohne irgendwelche Park- und Eintrittspreise zahlen zu müssen, an der Nürburgring-Nordschleife sehen könne. Denn er komme – immerhin – aus dem Westerwald! Und bei den gegenwärtigen Benzinpreisen…! - Meine Auskunft: „Sie können überall kostenlos schauen, nur nicht im Bereich „Pflanzgarten“ und „Brünnchen“!“ - Da würde es 18 Euro pro Person  plus 10 Euro Parkgebühren kosten. - Dieser Leser hat mich nun aktuell – am Sonntagabend – informiert, dass das nun – ab sofort! - anders ist. - Darum lautet der Titel zu dieser Geschichte:

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Nürburgring: Russische Exklave oder EU-Kulturerbe?

Wenn man einmal nüchtern betrachtet, wie eine aktuelle Geschichte in Motor-KRITIK von den Lesern bewertet wird, dann begreift man schon, dass eine persönliche Meinung in der heutigen Zeit wesentlich von der öffentlichen Meinung bestimmt wird. Nicht vom Ergebnis eigenen, persönlichen  Nachdenkens und Wertung auf der Basis der eigenen Erfahrung und Fakten. - Auf welchem Gebiet? - Wer hat schon Kriegserfahrung? - Richtig ist auch, dass kaum noch das Ergebnis von exaktem Wissen und daraus resultierender ehrlicher Meinung der Öffentlichkeit präsentiert wird. Ich persönlich kenne das aus den Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg. - Da vermeldete das Berliner Propaganda-Ministerium – wie es ehrlich (!) benannt war - die eine Meinung. Eine andere war auf den mit den Bomben abgeworfenen „Flugblättern“ der Alliierten zu lesen. Eine dritte Meinung gab es – nachts, unter der Bettdecke – bei der BBC zu hören. - Das alles diente z.B. mir dem Versuch, mir eine eigene Meinung zu bilden. - Heute hat eigentlich nur noch eine Meinung Gültigkeit: Die öffentliche Meinung. Das ist die Meinung „der Masse“, die „von Wenigen“ bestimmt wird. Die wiederum ist beeinflusst von drei wesentlichen Dingen. - Aber das erkläre ich dann später in einer Geschichte, die schon recht allgemein, obwohl der Ausgangspunkt ziemlich regional ist:

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Car-Friday ..."because the audience is international"!

Das habe ich so auf „Facebook“ bei „VLN International“ gelesen. Das stimmt! Die Nürburgring-Rennstrecke ist deutsch, der Besitzer ist russisch, die Besucher sind zwar – an „Car-Friday“ – überwiegend deutsch; aber wenn selbst an Ladentüren in kleinen Eifelstädtchen „OPEN“ steht, dann möchte man im 170-Seelen-Dorf Nürburg nicht zurück stehen. Wenn’s um Geld geht, ist man gerne international! - Immerhin ist der Nürburgring eine deutsche Kult-Rennstrecke! -Darum lässt der derzeit am Nürburgring „vor Ort“ (hinter den Kulissen) federführende Russe auch gerne Texte in einer Sprache veröffentlichen, die er selber nicht spricht. Dafür hat er „seine Leute“. So lässt man dann auch vor Karfreitag verkünden, was man gerne als „Car-Friday“ weiter führt, aber nicht dafür verantwortlich sein möchte: „Obwohl an Karfreitag keine Veranstaltung am Nürburgring stattfindet, kommen Tausende“, schreibt man – in Deutsch – am 13. April. - Da kommen dann ungewollt so einfach Tausende. Richtig unangenehm! Und zwei Tage später, an Karfreitag, kassiert man dann als Veranstalter der „Touristenfahrten“ 30 Euro pro Runde. - Oder sind die „Touristenfahrten“ – nicht nur an Car-Friday - etwa keine Veranstaltung? - Ich habe mir die Veranstaltung an „Car-Friday“ zwar nicht angesehen, mich aber sonst schon informiert. und informiere heute in deutscher Sprache zum Thema:

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Über eine „unnötige“ Sonntagsarbeit und - Ostern!

Am letzten Samstag – spät in der Nacht – gab es einen „Error“ auf dem Server, auf dem meine Motor-KRITIK-Geschichten auf den Abruf durch meine Leser warten. Ich habe die unterschiedlichsten Versuche gestartet, um den Fehler zu finden und zu beheben: Vergeblich! - Schließlich habe ich resigniert aufgegeben und meine Geschichten dann, nach Beseitigung des „Error“ erst am Sonntagvormittag eingestellt.

Soweit und – nicht gut! - Denn: Der „Error“ war von mir ausgelöst worden. Ein netter junger Betreuer meines Servers hatte sich am Sonntag (!) um mein Problem bemüht und war zu der Feststellung gekommen: „Der Fehler muss bei Ihnen liegen!“

So war es dann auch! - Ich hatte einen Fehler gemacht und ihn bei meiner Suche am späten Samstagabend immer wieder übersehen. Wie das manchmal so ist, wenn man einen Fehler selber  gemacht hat. - Dass man sich selbst wie ein Idiot angestellt hat, war dann am Sonntag eine ernüchternde Feststellung! - Man lernt nicht aus – war eine weitere.

  • Mein Dank gilt jenem jungen Mann, der am Sonntag für mich mit gedacht hat!

Nachdem ich die eigentlich für Samstag angedachte Einstellung meiner Geschichte dann – weil an diesem Sonntag zu spät und eigentlich  -  so„unnötig“, dann vorgenommen hatte, bin ich am Nachmittag am Nürburgring unterwegs gewesen, nachdem – nach dem Schneefall in der Nacht - die Nordschleife schon wieder weitgehend durch die Sonne schneefrei geworden war.

Ich bin nicht „vor Ort“ gewesen, nur um Fotos zu machen. Zwei dieser Fotos zeigen nur, dass am Sonntag – gegenüber Samstag – „richtig Betrieb war“. Entsprechend ging es auch der Strecke zu. Da gab es nicht nur am Nachmittag dann noch mal einen Schneefall im Bereich „Brünnchen“, sondern es gab – wie auch sonst bei „Touristenfahrten“ – die üblichen Einschläge/Unfälle.

  • Meine Informanten haben 8 Einschläge gezählt.

Natürlich gab es auch einen solchen am Unfallschwerpunkt „Schwedenkreuz“. Oder es gab einen am „Wippermann“.

Ich war aber nicht an den Nürburgring gekommen um Unfälle zu fotografieren, sondern ich habe „nur so“ ein paar schöne Fotos zum Thema „Touristenverkehr“ gemacht.

Natürlich wurde nicht auf Geschwindigkeitsbeschränkungen geachtet, die es auch auf dieser Rennstrecke – aber nur bei „Touristenfahrten“ - gibt und… - aber ich möchte mich hier nicht wiederholen. Aber ich möchte im Hinblick auf die vor uns liegenden Osterfeiertage auf eine Information der Polizeidirektion Mayen hinweisen, in der es u.a. heißt:

„Zum Auftakt des Osterwochenendes am Karfreitag, dem 15.04.2022 wird wetterabhängig rund um den Nürburgring mit mehreren tausend Besuchern gerechnet. An diesem Tag, wie auch an den folgenden Ostertagen, ist mit einem hohen Fahrzeug- und Fußgängerverkehr im Bereich der Hauptzufahrtstraßen zum Nürburgring, in der Stadt Adenau und in den umliegenden Ortschaften zu rechnen. Zur Verkehrslage: Beim An- und Abreiseverkehr kann es daher vermehrt zu Staubildungen kommen. Verkehrsverstöße werden konsequent geahndet. Im Fokus der Polizei stehen hierbei die Verkehrssicherheit und die Vorschriftsmäßigkeit der Fahrzeuge, sowie insbesondere auch das Verhalten der Fahrzeugführer:innen. Wer sich im Bereich des Nürburgrings "daneben" benimmt muss mit der konsequenten Ahndung der Verkehrsverstöße rechnen, die in letzter Konsequenz zu ganztägigen Platzverweisen oder zu Fahrzeugsicherstellungen führen können. Zudem erfolgen bei Ungeeignetheit zur Teilnahme am Straßenverkehr Mitteilungen an die Fahrerlaubnisbehörden. Bei Gefährdungen kann im Einzelfall auch der Führerschein beschlagnahmt werden. Verkehrswidriges Parken außerhalb ausgewiesener Flächen führt in letzter Konsequenz zum kostenpflichtigen Abschleppen der Fahrzeuge. Hier wird das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Adenau, insbesondere im Stadtgebiet von Adenau das Hauptaugenmerk auf Falschparker legen.“

Mein Hinweis für Oster-Reisende in die Eifel wäre, dass es dort viel mehr zu entdecken gibt, als nur schnell fahrende Automobile um und auf dem Nürburgring. Manche dieser „anderen Dinge“ findet man auch im direkten Umfeld des Nürburgrings. Nicht nur für Auto-Fans ist die Eifel-Landschaft um den Nürburgring ein Eldorado, ein kleines Wunderland. - Man muss nur mit offenen Augen mal durch die Natur wandern. - Man kann sogar – bei entsprechendem Interesse mehrere Dinge miteinander verbinden.

Vergessen Sie einfach die ganzen Verbots-, Gebots- und Hinweisschilder und Warnungen der Polizei beim Wandern durch die herrliche Natur. Als Wanderer hat man auch im Umfeld des Nürburgrings noch eine Menge Freiheiten!

Solche Fotos kann man – sozusagen als sinnfreies Tun - auch im direkten Umfeld des Nürburgrings machen. Dort findet sich auch die höchste Erhebung, die „Hohe Acht“ mit einem Aussichtsturm, von dem man bei gutem Wetter bis Köln sehen kann. Die „Hohe Acht“  ist immerhin die dritthöchste Erhebung in Rheinland-Pfalz.

Lassen Sie sich also nicht durch Verbote, Gebote oder „Androhungen“ von einer Ostertour durch die Eifel abhalten. - Wenn Sie den Wunsch dazu verspüren! - Nehmen Sie Ihre Kamera mit. Ein Handy reicht da nicht! Und man kann auch Verbote lustig finden! - Es ist alles eine Frage der Einstellung!

Frohe Ostern!

Wilhelm Hahne

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