Der Fall Marc Duez: Ist der DMSB im Geiste schlicht?

Diese Geschichte muss mit einem

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

begonnen werden, denn Marc Duez wurde am 18. April 1957 in Verviers, im deutschsprachigen Teil von Belgien geboren, hat heute Geburtstag! Mir ist er – unvergesslich – in Erinnerung geblieben, weil er einen BMW-Diesel-Renntourenwagen im Qualifying zum 24-Stunden-Rennen 1997 auf dem Nürburgring in die Pole-Position stellte. - Damals informierte dann ein Mitarbeiter des Marketing von BMW am Ende des Qualifying seinen Chef Karl-Heinz Kalbfell über den geradezu sensationellen Erfolg. Der BMW-Diesel war schneller gewesen als ein BMW M3, der neben ihm in der ersten Startreihe beim Rennstart stehen würde.

Am anderen Ende war ein kurzer Moment Stille, dann schrie BMW‘s Marketing- und Motorsport-Chef ins Telefon – ich stand direkt neben dem Anrufer:

„Seid ihr alle wahnsinnig!“

Das hätte auch gepasst, als ich gestern Abend eine Meldung las, die auf den Internetseiten des belgischen, deutchsprachigen Rundfunksenders „BRF“ ab 17:25 Uhr verbreitet wurde:

Wenn meine Leser nicht nur – wie hier zu sehen – den Anfang dieser April-Geschichte lesen wollen, über die selbst am 1. April keiner gelacht hätte, dann muss man auf dieses HIER klicken. - Wenn jüngere Leser nicht begreifen, was an dieser Meldung so besonders sein soll, dann kopiere ich hier  mal einen kleinen Ausschnitt aus „Wikipedia“ ein, wo es – unter anderem (!) - zu Marc Duez heißt:

 „In den 1990er-Jahren stieg er zu einem der besten Sportwagen- und GT-Piloten Europas auf. Viermal – 1992, 1995, 1998 und 1999 – gewann er mit diversen Partnern das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dreimal – 1997, 1998, 2001 – siegte er beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, zweimal – 2000 und 2006 – beim 24-Stunden-Rennen von Zolder.“

Würde Paul G. Hahnemann, ehenmaliger BMW-Vertriebsvorstand (genannt: „Nischen-Paule“) heute noch leben, würde er sicher – wie ich das früher schon bei anderer Gelegenheit erlebt habe – zur aktuellen DMSB-Entscheidung den exakt zutreffenden Kommentar ausrufen:

„Da kann man sich doch nur an den Sack packen!“

Ich hätte die DMSB-Entscheidung gerne mit dem Hinweis auf ein Video verbunden, dass die ganze „Schlichtheit“ im Denken und Handeln dieses eingetragenen Vereins, bzw. ihrer Macher (!) verdeutlicht. Aber als ich jetzt meine Leser darauf hinweisen wollte, fand ich bei einem Kontrollaufruf nur das:

Ich kann aber auch ohne dieses Video-Beispiel hier schreiben, was mir ein erfolgreicher Rennfahrer zu einer Stelle in dem Video – ungefähr bei 4:30 min – so beschrieb:

„Das zeigt, was ein solches DMSB-Permit wert ist, das man nun einem Marc Duez verweigert. In Verbindung mit einer erst vor der letzten Streckenabnahme vorgenommenen Fahrbahnverengung, die dann dieses Stück Nordschleife – dank FIA-Zaun – jetzt auf ‚Monaco-Niveau‘ bringt.“

Alles „Leistungen“ unserer Sportbehörden! - Nun wird es Zeit, dass der Spaßvogel Hans-Joachim Stuck seinen Freund Marc anruft – sie waren zur gleichen Zeit bei BMW Werksfahrer – um ihm mit einem Jodler zu erklären, dass alles nur ein großer Spaß war. - Das müsste er doch doch schaffen!

Zufällig ist der „Spaßvogel“ heute DMSB-Sportpräsident! - Wir würden dann dem „Hallodri“ den Spaß nicht übelnehmen. - Wenn er früher ganze Hotelflure mit Feuerlöscherschaum versaute, war‘s eigentlich teurer.

Was jetzt gerade passiert, ist dagegen eigentlich mehr ein „billiger Spaß“! - Gaaaaaanz billig!

Oder müssen wir das wirklich ernst nehmen, lieber Hans-Joachim Stuck?

MK/Wilhelm Hahne

Übrigens: Marc Duez hatte versucht, die DMSB-Bedingungen für „Rookies“ (= 18 Runden im Rennen über die Nordschleife) zu erfüllen. Hier eine Aufnahme vom ersten VLN-Lauf. - Doch der zweite Lauf wurde abgesagt. Marc Duez hat sonst keine Zeit mehr. - Weil er jetzt als Funktionär dem Motorsport dient! - Aber er wäre gerne noch mal das von ihm so geliebte 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife gefahren! - Armer deutscher Motorsport!

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