Toyota AYGO: „...72 PS reichen zwar für die Stadt“?

Bei „auto motor“ habe ich diese Feststellung im Internet gelesen – und hier mit einem Fragezeichen versehen. Ich habe es so ebenfalls unter „at“ - also Österreich – im Internet als Feststellung (!) gefunden. „Auto-Bild“ schrieb unter dem Titel „Stadtfloh“: „72 Pferdchen mühen sich redlich und nicht gerade leise.“ - „SPIEGELonline“ stellte fest: „… macht den Aygo zu einem idealen Allroundauto für den Stadtverkehr. … Zumal längere Strecken kein Vergnügen sind, dazu sind die Sitze auf Dauer unbequem und einen plärrenden Motor mag man auch nicht stundenlang ertragen.“ - Die Fachpresse ist sich offensichtlich einig, den Toyota AYGO in die Schublade „Stadtauto“ zu stecken. Im Interesse der Automobilindustrie muss man – vielleicht (?) - die – den Gewinn verbessernden - „Mittelklasse“-Automobile auf diese Art für die Langstrecke favorisieren. - Mich stören diese Aussagen, da ich seit mehr als 10 Jahren Automobile mit einem kleinen Dreizylindermotor fahre, der ursprünglich von einem kleineren japanischen Hersteller stammte: Daihatsu. - Ich kannte diesen Motor – in einem Daihatsu – aus den 80ern. - Darum habe ich ihn vor weit mehr als 10 Jahren – aus Überzeugung! - für mich privat gekauft. Heute fahre ich einen Daihatsu-Motor in einem Citroen C1. Mit 68 PS. - In einem Toyota – aber auch den anderen Modellen von Citroen und Peugeot – hat er inzwischen 72 PS. - Daihatsu ist auch zu einem Stück Toyota geworden. Bisher habe ich nirgendwo lesen können, welche Überarbeitungen, Verbesserungen (!) der kleine Dreizylindermotor, der schon Daihatsu-Automobile in der 80ern zu Erfolgen bei der Rallye Montecarlo verhalf, in den letzten Jahren erfuhr. - Wen interessiert das schon? - Da wurde z.B. die Kurbelwelle um Millimeter aus der Mitte versetzt, um die Reibungsverluste zu mindern. - Ich mag diese „Kleinigkeiten“. Und darum auch diese kleinen, „alten“ Dreizylinder-Saugmotoren in ihrem heutigen, aktuellen technischen Stand. - Sie passen in die Zeit! - Aber ist eine solche Weiterentwicklung sinnvoll? - Sie sind jedenfalls ein Beitrag gegen den Klimawechsel! - Und – auch - darum habe ich mal als Testwagen einen Toyota AYGO geordert. Um ihn nicht als „Stadtfloh“, sondern auch mal anders zu fahren, als es mir in – und von - der „Fachpresse“  als „passend“ geschildert wurde:

Toyota AYGO: „...72 PS reichen zwar für die Stadt“?

Bei „auto motor und sport“ konnte ich ergänzend lesen:

„Wie seine Schwestermodelle funktioniert der Toyota AYGO als reines Stadtauto gut. Bei längeren Fahrten zeigt er jedoch Schwächen.“

Es wäre interessant zu wissen, wer hier eigentlich die Maßstäbe bestimmt und dann anlegt.

So sieht ein „reines Stadtauto“ aus, mit dem ich abseits befestigter Straßen oder Autobahnen unterwegs war. Das Fahrzeug hat keine Sonderbehandlung erfahren. Es wurde mit ihm zum Einkaufen gefahren. Für einen 2-Personen-Haushalt reicht der Platz im Kofferraum; man kann – wenn man die „Gastsitze“ nicht braucht, auch die Lehne der hinteren Sitzbank – bei meinem Testwagen geteilt – auch noch umlegen.

Ich habe mit dem Toyota Aygo  – auf ausgefahrenen und schlammigen Feldwegen unterwegs - Schafen Heu und Wasser gebracht, habe aber auch überprüft, was ich von den übereinstimmenden Aussagen meiner Fachkollegen zu halten habe.

Da ich bei Automobilen dieser (Hubraum-)Klasse persönlich über andere Erfahrungen verfüge, wollte ich einmal die an den Darstellungen meiner Kollegen – und meine bisherigen Eindrücke - überprüfen und hatte diesen Toyota AYGO als Testwagen geordert, um ihn – auch - zu einer Langstreckenfahrt zu nutzen. Weil ich die „Schwächen“ - lt. „auto motor und sport“ persönlich erleben wollte. - Wie wäre es mit gut 1.000 km an einem normalen Wochentag?

Ich habe mal Landkarten – und Google Maps – bemüht und mir dann eine Tour zusammen gestellt, wie sie wahrscheinlich von „Kollegen“ nur mit einer Mercedes S-Klasse (es darf natürlich auch ein „Maybach“ sein) angegangen wird.

Meine Leser seien gewarnt: Ich habe als Kind „Rüben vereinzelt“ und bin vielleicht darum – weil das heute Maschinen tun – aus Sicht junger Kollegen nicht normal. Meine ersten Jahre als Motorradfahrer habe ich auf Starrrahmen-Motorrädern verbracht. Also bin ich vielleicht nicht typisch für einen „modernen“ Nutzer des Toyota AYGO, weil ich eigentlich auch zu alt bin. - Der Toyota Aygo ist vom Design her „ein junges Auto“. - Ich mag es. - Als alter Mann. Dieser Toyota ist konsequent gemacht. - Und – ganz unter uns – erschwinglich! - In der Basisversion jedenfalls.

Er macht sich vor einem Schloss genauso gut wie in einer Waschanlage und lässt auch einen Eigenheim-Besitzer nicht arm aussehen. - Können Sie sich, lieber Leser, eine schwarze S-Klasse, einen 7er oder einen A8 vor diesem Haus vorstellen? - Auch wenn die Garage dazu reichen würde!

Ich habe mal – ganz konsequent – eine Tagestour mit dem Toyota Aygo geplant, die lt. Google

  • von Virneburg (Eifel)
  • nach Hamburg,
  • zurück über Hannover
  • wieder nach Virneburg führen sollte
  • und gut 1.000 Kilometer lang ist. -

Die wollte ich an einem ganz normalen Wochentag fahren. Um zu erfahren, ob das dann ein „Leidensweg“ wird. Wegen des „plärrenden Motors“ und der „unbequemen Sitze“. - Ich hätte auch nach Florenz fahren können. Die Strecke wäre ähnlich lang gewesen, aber ich wollte abends wieder zu Hause sein, weil ich noch zu einem Geburtstag eingeladen war.

Ich weiß, dass man heute – schon wegen der „Selbstdarstellung“ - solche Kleinwagen nicht unbedingt haben möchte. Man besitzt einen SUV, viertürig, nutzt die 4 Türen und die hinteren Sitze, um dort morgens seine Aktentasche abzulegen und ist stolz auf einen reservierten Firmenparkplatz. - Was sollen sonst die Nachbarn denken?

So ein SUV sollte schon einen V8-Motor haben, richtig Power – so um 500 PS – ein mächtiges Drehmoment und so um die 2 Tonnen wiegen, damit man sich auch im Straßenverkehr durchsetzen kann. - Die Industrie liefert so etwas gerne! - Je höher die Preise, desto höher der Verdienst!

Natürlich sollte man in Gesprächen immer wieder betonen, dass man „demnächst“ an den Kauf eines E-SUV denkt. So wie die Vorstände der Automobilhersteller heute von den großen Stückzahlen der „demnächst“ produzierten E-Automobile – gerne auch als SUV - plaudern. Die dann 2,5 Tonnen wiegen. - Und richtig leise sind. - Man unterschlägt aber gerne den Anfall von CO2, der bei der Produktion von Auto und Batterie (!) entsteht.

Natürlich wollen alle einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. - Wenn es dann so weit ist!

Ich fahre seit mehr als 10 Jahren privat kleine Automobile, die alle deutlich unter 1.000 Kilogramm wiegen und mit einem sparsamen Dreizylinder-1.000 ccm-Saugmotor ausgestattet sind. Ich habe nicht vom Umweltschutz gesprochen, sondern habe durch meine Kaufentscheidungen aktiv meinen Beitrag geleistet! - Und leiste ihn weiter.

  • Andere reden nur darüber, was man alles tun sollte!

Nun sitze ich in einem kleinen Toyota Aygo der aktuellen Serie, um persönlich zu erfahren, ob meine „Fachkollegen“ recht haben. Heute um 6 Uhr in der Frühe bin ich in der Eifel gestartet, werde auf der A1 gegen Norden fahrend, in Hamburg wenden und über die A7, A2, A1 wieder zurück nach Virneburg, meinen Wohnort zurück kehren. - In einem Rutsch!

Heute bin ich mit meiner Aktion – wegen meinem Alter – nicht nur ein Beispiel für den demografischen Wandel in Deutschland – auch bei den Autofahrern -, sondern möchte eine junge Generation durch die Schilderung meiner Eindrücke und meines Erlebens zum aktiven Umweltschutz anregen. - Proteste gegen eine Fehlentwicklung sind nicht falsch, persönliches aktives Handeln, mit dem jeder Einzelne seinen Beitrag leistet, ist besser!

Natürlich habe ich schon in normalem Alltagsbetrieb hier in der Eifel erste Eindrücke gesammelt. Gegenüber der alten 68 PS-Version hat sich technisch eine Menge getan:

  • Die Effizienz der Verbrennung wurde durch ein neues duales Einspritzsystem verbessert.
  • Das Verdichtungsverhältnis wurde erhöht. Von 11,5 auf 11,8:1
  • Die innenmotorischen Reibungsverluste wurden noch mal reduziert, nachdem vorher schonaus diesem Grund die Kurbelwelle „einen Hauch“ aus der Mitte heraus versetzt wurde.
  • Es gibt einen neuen Drosselklappen-Stellmotor.
  • Eine neue Zündspule wurde verbaut.
  • Kleine Änderungen am Zylinderblock und Kopf wurden vorgenommen.
  • Der Ansaugkanal wurde überarbeitet.
  • Nun gibt es eine variable VVT-Ventilsteuerung auch auslassseitig.
  • Es wurden modifizierte Ventilfedern verbaut.
  • Die Nockenwelle mit geänderten Steuerzeiten weist nun DLC-beschichtete Nocken auf.
  • Das Kolbendesign wurde verändert.
  • Die Abgasrückführung wurde überarbeitet.
  • Ergebnis: CO2-Ausstoß wurde um 5 g/km gesenkt.
  • Der Motor erfüllt jetzt den EURO 6.2-Standard.
  • Das Geräuschniveau wurde in allen Geschwindigkeits- und Drehzahlbereichen noch einmal gesenkt.
  • Dazu trägt auch ein neuer dynamischer Dämpfer am rechten Motorlager bei.

In der Normalversion soll so ein Durchschnittsverbrauch von 4,1 l/100 km realisiert werden können. Hier in der Eifel, wo es bergauf und bergab geht und ich auf den hier üblichen Landstraßentouren eigentlich gar nichts vermisse, bin ich auf einen Verbrauch von 5,1 l/100 km gekommen.

Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung mehr, als ich erwartet habe. Aber dann fällt mir ein, dass der Testwagen mit einer Klimaanlage ausgestattet ist. - Und die kostet Benzin! - Nach meiner Erfahrung so um 0,5 l/100 Kilometer. - Auch bei dem neuen Messverfahren, dem WLTP-Zyklus (World Harmonized Light Vehicle Test Procedure) wird eine eingeschaltete Klimaanlage nicht mit gemessen!

Aber wenn Toyota meint – weil mir das auch die Händler sagen – dass so ein Auto ohne Klimaanlage heute unverkäuflich ist, dann werde ich es auch konstant mit zugeschalteter Klimaanlage fahren. - Die gemessenen Verbrauchswerte sollen schließlich bei Motor-KRITIK  realistisch sein

Aber nun soll dieser Toyota Aygo mal zeigen, ob er auch im „Fernverkehr“ einsetzbar ist. - Oder ist er wirklich nur ein Stadt- und Kurzstreckenauto?

Selbst der leitende Projektmanager im Forschungs- und Entwicklungszentrum von Toyota Motor Europe, Kristof Muylle, bezeichnet den Stadtverkehr, als das „eigentliche Terrain des AYGO“.

  • Sollte da die anzeigenabhängige Fachpresse widersprechen? 

Das maximale Drehmoment wurde leicht abgesenkt, so dass – im Umkehrschluss – mehr Durchzugskraft im unteren Drehzahlbereich zur Verfügung steht. - Ich konnte das in der Praxis nicht nachempfinden. Der Motor scheint „rauher“ zu laufen, ich glaubte einen härteren Verbrennungsablauf verspüren zu können. - Wie „sanft“ lief dagegen der „alte“ Motor mit 68 PS!

Ich verspüre zwar beim Fahren im normalen Verkehr keinen Leistungsmangel, aber der Motor wirkt angestrengter, wie jemand, den man nicht mehr frei atmen lässt. Der Motor läuft „härter“, man glaubt bei diesem Motor zu hören, wie er bei jedem Verbrennungsvorgang auch noch das letzte Quäntchen Energie aus dem zugeführten Kraftstoff/Luftgemisch heraus presst.

Der Motor verlangt nach Super-Benzin, aber es ist ihm gleich ob man E5 oder E10 fährt. Preislich ist der Unterschied mit – meist - zwei Cent nicht so, dass es sich lohnen würde diesen Kraftstoff zu tanken, weil er weniger Energie enthält, was zu leicht einem höheren Verbrauch führt. - Das ist meine Praxiserfahrung!

Jetzt auf der Autobahn in Richtung Hamburg unterwegs habe ich den Eindruck, dass sich der Motor im Bereich des besten Drehmoments, (93 Nm bei 4.400 U/min) also so um 4.000 Umdrehungen bewegt, sich recht wohl fühlt. Da ist man dann im fünften Gang um 150 km/h schnell. - Da fühlt man sich auch als Fahrer auf der Langstrecke wohl.

Entscheidend bei solchen Fahrten ist es übrigens, dass man möglichst gleichmäßig schnell fährt. - Wenn das die Baustellen zulassen! - Es ist auffallend, dass das viele Fahrer in leistungsmäßig weitaus überlegenen Fahrzeugen nicht können, weil man sie immer wieder überholt, um dann wieder von ihnen überholt zu werden. - Erstaunlich, dass es so vielen Autofahrern offenbar schwer fällt, die zügige Fortbewegung in einem Automobil ernst zu nehmen. - Viele scheinen wirklich „so nebenbei“ Auto zu fahren. - Was – glaube ich – auch die Unfallstatistik negativ beeinflusst. - Aber auch die vielen elektronischen Hilfsmittel, die eigentlich den Fahrer entlasten sollen, tragen dazu bei, dass gerade die jungen Autofahrer niemals mehr richtig das Autofahren lernen! - Andere verlernen über die Zeit das richtige Autofahren. Auch beim Autofahren gilt nämlich: Üben, üben, üben!

Das Fünfganggetriebe des Toyota Aygo lässt sich sehr „knackig“, sehr präzise schalten. Auch an der Lenkung, an ihrer Auslegung, gibt es nichts auszusetzen. Sie ist auch in der „Mittellage“ sehr präzise, hat nichts von der „Teigigkeit“ anderer Modelle, die ich nicht gerade mag. Auch hier – bei der Lenkungsoftware – gab es gegenüber dem Vorgängermodell ein Upgrade. - Eine Verbesserung! Das Lenkrad wel bst hat die richtigen Dimensionen, vermittelt kein „Kleinwagen-Feeling“!


Eigentlich hätte ich mir eine einfacher ausgestattetes Modell, sozusagen ein „Basismodell“ gewünscht, das bereits für 9.990 Euro in der Preisliste steht. Die von mir jetzt gefahrene Version mit der Bezeichnung „x-sky“ ist praktisch um 50 Prozent teurer, kostet einschl. Transportkosten um 15.000 Euro. Der Testwagem hat entsprechend seiner Typbezeichnung ein Stoffschiebedach über die gesamte Dachlänge. Sehr gut gemacht, nicht auffallend – und als Testwagen natürlich nach einen Pluspunkt heischend: Bei der Geräuschentwicklung. Ein festes Blechdach wirkt immer wie eine Resonanzfläche, die in diesem Fall wegfällt.

Ich habe das Schiebedach, gerade in Staus auf der Autobahn aber als angenehm empfunden. Aber man sollte nicht vergessen: So ein Stoffschiebedach altert! - Und nach drei Jahren ist es nicht mehr so leise, wie jetzt aktuell. - Und was soll eigentlich eine Klimaanlage in einem solchen „Freiluftfahrzeug“?

Angenehm bei der Ausstattung des Testwagens war aber, dass man das iPhone in das Audio-/Bildschirmsystem ohne großen Aufwand einbeziehen konnte. Freisprechanlage inklusive. Auch die wichtigen Apps lassen sich so nutzen, ich konnte so sogar Musik von meinem iPhone hören. - Ich habe für die Nutzung solcher Annehmlichkeiten noch nicht mal iun das Handbuch schauen müssen. - Sehr gut!

Vor dem ersten Öffnen der Motorhaube habe ich mal ins Handbuch geblickt, weil ich mit meinen Fingern beim Suchen nach dem Sicherungshebel unter Haube nicht über die ganze Wagenbreite unterwegs sein wollte. - Das hätte ich besser nicht getan, denn bei der linksgesteuerten Deutschlandversion des Toyota Aygo sitzt der Sicherungshebel nicht an der Stelle, wie im Handbuch angegeben.

Irgendwo hatte ich auch gelesen, dass es im Toyota Aygo „harte Sitze“ geben würde. Sie sind wirklich straff, aber als ich nach rd. 1.000 Kilometer Autobahnfahrt – nach knapp 12 Stunden Fahrt - aus dem Fahrzeug steige, da geht‘s meinem Rücken gut. Ich fühle mich frisch, mein Rücken hatte immer eine gute Unterstützung.

Und die Sitzhöhe ist beim Ein- und Aussteigen angenehm. - Genau richtig! - Man muss nicht aufsteigen, man sinkt auch nicht nach unten!

An den Federungskomfort sollte man nicht so große Ansprüche stellen und daran denken, dass die Konstrukteure von Kleinwagen ein größeres Problem haben, zu einer komfortablen Abstimmung zu finden, als bei großen Reiseautomobilen der Luxusklasse der Fall ist. Man muss sich nur daran erinnern, dass das Gewicht des Fahrzeugs – in diesem Falle des Toyota Aygo – sich von Leerfahrt bis zur vollen Auslastung deutlich verändert. Bei einer großen Limousine macht das nur einen kleinen Prozentsatz aus. - Da ist dann eine „richtige“ Fahrwerkabstimmung einfacher.

Ich hatte aber auch nach 12 Stunden Autofahrt, die nur vom Tanken und einer 40-minütigen Schlafpause (auf einem Autobahnparkplatz) unterbrochen wurde, keinerlei Probleme, hatte durch  – um es positiv darzustellen - „eine sportlich straffe Federung“ keinen Schaden genommen.

Die macht auf der anderen Seite aber bei schneller Fahrt auf kurvigen Straßen eine richtig sportliche Fahrweise möglich. Ganz ohne jede Schaukelei. - Und das ist ein Pluspunkt!

Auf dieser 1.000 Kilometer-Fahrt hat übrigens der Toyota Aygo exakt 5,87 l/100 km verbraucht. Ich bin also in diesem Fall für rd. 30 Euro nach Hamburg gefahren. So billig komme ich mit dem ICE nicht hin, auch zeitlich nicht, wenn ich daran denke, dass ich vom Wohnort noch – in meinem Fall – nach Koblenz muss. - Und ich bin am Zielort auch unabhängig von Taxis oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln.

Auch hier zum Verbrauch die Anmerkung: Mit eingeschalteter Klimaanlage!

Beim Blick unter die Haube fällt auf, dass nun der Ölmessstab besser zu erreichen ist und beim Ölnachfüllen – was eigentlich bei diesen kleinen Dreizylindern zwischen den Ölwechsel-Intervallen kaum notwendig ist – kann man jetzt sogar mit der Hand den Schraubverschluss lösen.

Bei den „alten“ Motoren saugte sich der Schraubverschluss auf der Gummidichtung an und man musste schon eine Zange – einen „Engländer“ - zu Hilfe nehmen, um die Verschraubung öffnen zu können. Auch hier gab es also eine praxisgerechte Weiterentwicklung.

Das Innengeräusch beim Tempo so um 130 km/h auf der Autobahn z.B. lag bei 70 dB(A).

Ich möchte hier nun nicht noch die offiziellen Prospektangaben zu Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit bestätigen, wie das sonst üblich ist. Mir ging es mehr darum, die Prospektangaben durch Praxiserfahrungen zu ergänzen.

Der Toyota Aygo ist sicherlich nicht das einzige Automobil auf der Welt. Es gibt viele andere, in vielen Preislagen und Ausstattungen. Es kommt immer darauf an, dass man das für seine Zwecke am besten geeignete Fahrzeug findet.

Nach meinen Erfahrungen mit Automobilen, jetzt wieder in diesem Test bestätigt, braucht man zu einer vernünftigen Fortbewegung in der Stadt, über Landstraßen und Autobahnen nicht mehr als z.B. der Toyota Aygo bietet. Im Angebot sind auch viele Ausstattungsvarianten.

  • Jeder kann sich so sein Ideal-Automobil zusammen stellen.

Wer glaubt ohne Lenkhilfe und Klimaanlage nicht auskommen zu können: Bitte sehr! - Es gibt alles im Angebot. Jeder Käufer muss für sich eine Entscheidung treffen!

Wie man im Straßenverkehr beobachten kann, sprechen zwar viele Leute davon, dass man etwas gegen den Klimawandel unternehmen müsse. - Aber das bezieht man dann wohl häufig immer auf die anderen Verkehrsteilnehmer. Nach dem Motto:

  • Aber auf mich – als Einzelnen – kommt es doch nicht an!

Ach so! - Entschuldigung bitte!

MK/Wilhelm Hahne

PS: In einigen Wochen stelle ich dann beim nächsten Test einen „sinnvollen“ kleinen SUV vor. - So etwas gibt es wirklich! - Sogar mit Allrad-Antrieb. - Aber bis dahin wird es noch eine Reihe anderer interessanter Geschichten auf diesen Internetseiten zu lesen geben.

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1 Kommentar

Keine schlechten Autos

Es gibt keine schlechten Autos mehr. Was man vor 40 oder 50 Jahren noch über einzelne Marken sagen konnte, gilt heute nicht mehr. Rost ist kaum ein Thema, bei der HU ist der häufigste Mangel Licht, laut ADAC bleiben die meisten Fahrzeuge wegen leerer Batterie liegen. Früher waren 100.000 km eine Grenze für viele Autos, heute laufen die locker 200 - 250.000 km, egal welche Größe. Und da mancher nur auf knapp 10.000 km/Jahr kommt, reicht so ein Auto für eine Ewigkeit.

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