Weiter im Text! - Ein Briefaustausch! - Mehr nicht!

Der Streit am Nürburgring hat etwas von „Glut unter der Asche“! Man kreuzt nicht die Klingen, sondern wechselt inzwischen Worte. - Per Brief, per e-Mail. - Der Computer spielt im digitalen Zeitalter eine große Rolle. Nicht nur Gerichte und Rechtsanwälte. - Obwohl die hier – aus Motor-KRITIK-Sicht – z.B. als „Berater“ eine größere Rolle zu spielen scheinen, als in der Öffentlichkeit deutlich wird. Motor-KRITIK hat hier einen anderen, wohl auch besseren Einblick und beobachtet fasziniert, wie hier strategisch geplant und Aktionen harmonisch aufeinander abgestimmt werden. - Aber entscheidend wird doch sein, was dabei heraus kommt. - Bisher werden nur Worte gewechselt! - Sie werden aber nicht immer aufmerksam gelesen. Scheinbar gibt es von keiner Seite bisher „belastbare“, offizielle Vorlagen. - Wohl aber „Absagen“ von Sponsoren! Was man jetzt im Streit um die Langstreckenserie am Nürburgring erlebt, ist leider nur ein…

Weiter im Text! - Ein Briefaustausch! - Mehr nicht!

Ich habe in den letzten Tagen schon mal zur aktuellen Situation am Nürburgring informiert, um meinen Lesern eine Basis für eine Beurteilung der Situation aus ihrer Sicht leichter zu machen. Im weiteren Verlauf meiner Recherchen ist es mir nun gelungen, nicht nur in den Besitz des Briefes der NES – Herrn Schlüter - zu kommen und damit auch den gesamten Inhalt kennen zu lernen, aus dem ich nachfolgend einen interessanten Absatz für meine Motor-KRITIK-Leser zitieren möchte:

„Wie allgemein bekannt, hat sich der Rechtsstreit zwischen der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG und der VLN Sport GmbH & Co. KG lange, und aus unserer Sicht auch viel zu lange, hingezogen. So haben wir erst am Freitag (MK-Anmerkung: 5. Januar 2024) die Zusage bekommen, Langstreckenrennen auf dem Nürburgring ausrichten zu können. Wir sind der Auffassung, dass dieses zusätzliche Angebot einmal im Sinne des Sports ist, aber auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation der Teams Stabilität und Absicherung der davon abhängigen Unternehmen bringt. Wir haben bewusst vor der offiziellen Bekanntgabe, dass der AvD und damit die NES Veranstaltungen ausrichten kann, keine Gespräche mit Personen oder Institutionen geführt. Diese beginnen in der nächsten Woche.“

Das wäre dann die 2. Kalenderwoche, weil das Briefdatum aus der 1. Kalenderwoche stammt. - Diese Darstellung des Herrn Schlüter soll unkommentiert bleiben! - Bis auf den Hinweis: Wir stehen kurz vor der 3. Kalenderwoche!

Ich möchte mit dieser Darstellung des Briefkopfes nur deutlich machen, dass ich den obigen Text wortgetreu einem Schreiben entnommen habe, das natürlich von Herrn Ralph-Gerald Schlüter persönlich unterzeichnet ist und mir in Kopie vorliegt.

  • Halten wir fest: Die NES informiert: In der 2. KW soll es weitergehen!

Inzwischen haben aber auch eine Reihe von für die Langstreckenserie am Nürburgring bedeutenden Teams mit einem gemeinsamen „Offenen Brief“ über „motorsport aktuell“ versucht, ihre Interessen, Absichten und Möglichkeiten gegenüber den streitenden Parteien zu verdeutlichen.

Folgende Teams – in alphabetischer Reihenfolge – haben den nachfolgenden Text unterzeichnet:

Adrenalin Motorsport, BLACK FALCON, Car Collection Motorsport, EOZ Event, Four Motors, Fugel Sport, Halder Motorsport, KKrämer Racing, MATHOL Racing, Max Kruse Racing, Mühlner Motorsport, Ollis Garage Racing, PROOM Racing, ProSport Racing, QTQ Race Performance, Rent2Drive Racing, Schmickler Performance, Smyrlis Racing, SORG Rennsport und das Team Oehme by 9und11 Racing.

Der Brieftext ist – mit dem jeweiligen Vorsatz von „Sehr geehrter Herr“ an folgende Persönlichkeiten gerichtet:

1. Viktor Charitonin, in seiner Funktion als Eigentümer des Nürburgrings;
2. Lutz Leif Linden, in seiner Funktion als Generalsekretär des AvD und Mehrheitsgesellschafter der NES,
3. Wolfgang Wagner-Sachs, in seiner Funktion als Präsident des DMSB,
4. Dr. Gerd Ennser, in seiner Funktion als Sportpräsident des ADAC,
5. Mike Jäger, in seiner Funktion als Geschäftsführer der VLN Sport GmbH.

Man schreibt die o.g. Herren mit folgendem Text an und informiert gleichzeitig so die Fans:

„Die aktuelle, sehr unglückliche Situation stellt sich für uns wie folgt dar:

Der VLN als erfolgreicher Veranstalter der NLS seit 1977 wurden seitens des Nürburgrings überraschend die Verträge gekündigt, Renntermine für 2024 verweigert und jegliche Unterstützung bei Veranstaltungen abgelehnt. Die VLN hat sich wiederholt erfolgreich juristisch gewehrt, aber das am 4. Januar 2024 verkündete Berufungsurteil lässt dem Nürburgring nicht nur die Möglichkeit, Tribünen geschlossen zu halten, sondern auch 1 bis 4 der 8 Rennwochenenden dem neuen, bisher gänzlich unsichtbaren „Phantom“ NES zu überlassen. Bewusst verzichten wir hier auf Spekulationen bzgl. Ursachen und verantwortlichen Personen, jedoch erinnern die bisherigen Handlungen an den Versuch einer feindlichen Übernahme der Traditionsrennserie VLN/NLS und schaden nicht nur dem Ansehen des Motorsports in der Öffentlichkeit, sondern zerstören etliche Existenzen.

Erste Auswirkungen des Disputs sind bereits deutlich spürbar. Zahlreiche Sponsoren, Teams und Fahrer sind aufgrund der Unsicherheiten entweder in andere Serien abgewandert oder pausieren für 2024. Für die nächsten fünf bis zehn Jahre sind sowohl für parallel stattfindende Serien als auch den völligen Neustart einer Serie sportlich langweilige und für alle Beteiligten wirtschaftlich untragbare Veranstaltungen die Folge.

Wir, ein Querschnitt der langjährig besonders aktiven & erfolgreichen Teamchefs, lieben alle den Wettbewerb auf der weltweit einzigartigen Nordschleife und freuen uns über neue Konkurrenten, Lieferanten und auch Veranstalter, die mit gutem Personal, cleveren Strategien und bestem Material die Platzhirsche zu einem FAIREN Wettbewerb auffordern. Das trifft jedoch NICHT auf neue Marktteilnehmer zu, die schon vor dem Start mit übermäßig harten Bandagen versuchen, andere auszutricksen, am Start zu hindern, ihnen das Personal abzuwerben und mit semi-legalen Mitteln sich quasi den Erfolg rücksichtslos zu erkaufen.

Die Verantwortlichen der NES haben bis heute WEDER belastbare Informationen in Bezug auf sportliche, technische und organisatorische Regularien, Termine, Personalien, Sportwarte, Kosten und Sponsoren öffentlich genannt, NOCH uns direkt angesprochen, obwohl wir als Kundenpotential doch in der Summe deutlich weniger als 80 Teams sind. Speziell letzteres Verhalten erinnert stark an die weniger erfolgreiche VLN-Sport-Führungsriege der Jahre 2018-2022.

Daher habe Sie uns, die unterzeichnenden Teamchef und weitere Kollegen mit deutlich mehr als 50% des bisherigen Starterfeldes quasi gezwungen, in der voraussichtlich zweigeteilten Saison 2024 ausschließlich in VLN & ADAC Q/24h mit deren bewährten, kundenfreundlichen und überaus erfolgreichen 2023er Personal- und Führungsstruktur an den Start zu gehen. Dies gilt auch un insbesondere, wenn die VLN/NLS urteilsbedingt nur weniger als die bisher geplanten 9 Rennen durchführen kann.

ABER: Wir sind offen für 2025ff und lassen uns gene durch gute oder gar sehr gute Leistungen der NES überzeugen. SRO, CREVENTIC und andere Serien machen vor, wie verlässliche und konstant gute Arbeit mit hohen Starterzahlen belohnt wird.

Ohne jeglichen Rechtsanspruch adressieren wir die folgenden Bitten / Wünsche / Empfehlungen an:

ALLE: Gemeinsam ght es oftmals besser als gegeneinander.
NBR: Bitte benennen Sie nun die verbindlichen Termine für die NLS bis spätestens 15. Januar 2024.
NES: Eine freiwillige Abgabe von 1 bis 3 Wochenenden der Saison 2024 an die NLS würde ein deutliches & positives Signal setzen, dass die NES ein ernsthaftes Interesse an uns als den möglichen Kunden von morgen (2025ff) hat.
NBR & NES: Bitte verzichten Sie auf Praktiken, die VLN/NLS wirtschaftlich und personell weiter auszubluten. Auch die bereits angekündigte Serviceverweigerung wäre keine gute Basis für eine künftige Zusammenarbeit.
ADAC: Eine erweiterte Unterstützung der NLS in Bezug auf Termine, Organisation und auch Finanzen würde vermutlich die Erfolgsaussichten deutlich erhöhen.“

Hier endet dann dieser „Offene Brief“ mit „motorsportlichen Grüßen“.

Das eine oder andere Zitat – aber vielleicht auch einen ganzen Brief – haben meine Leser vielleicht schon irgendwo anders gelesen. Mir geht es darum, ihnen heute eine Zusammenfassung zu bieten.

Der nachfolgende Brief wurde aber m.E. noch nirgendwo veröffentlicht. Aber er ist darum nicht weniger interessant und passt auch insgesamt „ins Bild“. Dieser Brief erreichte die „betroffenen“ Teams schon im November 2023. Sie wurden wie folgt informiert:

„Sponsoring Motorsport

Sehr geehrte Damen und Herren,

Castrol und der Motorsport waren schon immer eng miteinander verbunden und wir schätzen das Engagement und die Leidenschaft der Rennfahrer und ihrer Teams. Auch bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Produkte, in deren Entwicklung auch die Erfahrungen international erfolgreicher Rennteams mit eingeflossen sind.

Die Castrol hat sich dazu entschieden, zukünftig ausschließlich mit zentral-.seitig ausgewählten, internationalen Rennsport-Teams zusammenzuarbeeiten. Aus diesem Grund wird die Castrol ab 2024 keine lokalen Motorsportverträge (weder durch Branding / Logos, noch durch Zugabe von Schmierstoffen unterstützen.

Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Castrol Germany GmbH“

Unterschrieben ist dieser Brief vom Geschäftsführer der Castrol Germany GmbH.

Und damit gehen wir dann in die 3. Kalenderwoche des Jahres 2024. Ich lese inzwischen auch in der Fachpresse „Meinungen“, die ich nicht unbedingt verstehe. - Dazu später mehr.

Aktuell kann man feststellen: Castrol (aktuell im BP-Besitz) hat den Weg schon mal frei gemacht - für die anderen Anbieter im Markt. Jetzt darf man auf die weitere Entwicklung „in der vordersten Linie“ gespannt sein.

Nicht nur im Ölgeschäft!

MK/Wilhelm Hahne
Durchschnitt: 4.9 (bei 49 Bewertungen)

Kategorie: 

+ Hinweis für Leser – nicht nur an einem Abonnement Interessierte! +

 

Lieber Leser,

 

Motor-KRITIK ist vollkommen werbefrei, aber – darum – auch ein wenig abhängig von seinen Lesern. - Oder anders: Von Einnahmen. - Nicht alle Leser mögen sich gleich für ein Abo entscheiden.

Wenn Sie ab und an mal auf diesen Seiten vorbei schauen und Ihnen der hier gebotene investigative Journalismus gefällt, dann machen sie doch einfach ihre Zustimmung durch eine kleine Spende deutlich. - Auch kleine Beträge können – per Saldo – eine große Hilfe und Unterstützung sein!

Meine Kontendaten – auch wenn Sie Abonnent werden wollen - finden Sie HIER.

 

Danke!