24. April 2013: Lieber Leser!

Mich erreichen aus dem Leserkreis auch Vorwürfe. So hätte ich z.B. nicht die Zuordnung des Motorsports zum Sport gefährden, hätte als Journalist nicht durch eine Anzeige in Sachen Formel 1 agieren dürfen. - Natürlich, so sagt man, ist das alles richtig was da geschrieben steht, aber - „so etwas macht man doch nicht“. Denn so fügt man – als Journalist – ja dem Motorport noch größeren Schaden zu. Weil man mit dem Finger auf Wunden zeigt, die Funktionäre heimlich schufen, weil sie sich gerne fügen, den Industrieinteressen unterordnen. - Es soll natürlich keinem schaden. Vor allen Dingen nicht der Industrie. Und auch nicht den Funktionären und ihren Organisationen. Es ist auch nicht schlimm wenn man nicht so dumm ist, dass einem das entgehen würde. Aber da spricht man doch nicht drüber. Und schreiben schon garnicht. Das tut kein feiner Mann, höre ich. Die Leute vergessen leider, dass man sich als guter Journalist nicht immer als feiner Mann darstellen kann. - Das erwartet man hoffentlich auch nicht – bei und von Motor-KRITIK.

24. April 2013: Lieber Leser!

So habe ich auch schon am 5. April geschrieben, wie ich die Aktion der Landesregierung (im Fall der Brüssel-Reise am 11. April) einschätze:

„Clemens Hoch reist also am 11 April in Vertretung zweier Damen - seiner Chefs - nach Brüssel. Damit hat auch die „politische Spitze“ die Verantwortung auf einen – wie man in der Eifel sagt - „zum Mann herangereiften Jüngling“ (Hoch ist 35) übertragen, dem es als gewieften Rechtsanwalt schon gelingen sollte, seinen „Anhang“, Vertreter von „JA zum Nürburgring, der Gewerkschaft „ver.di“, Vertreter des Nürburgrings-Betriebsrats und der Kommunen (!) dann später bei einer deutlich werdenden Entscheidung (die nach „Drehbuch“ erfolgen wird) die Schuld – und Verantwortung dafür - in die Schuhe zu schieben.“

Auch da wurde mir vorgeworfen, dass man so etwas nicht schreibt, weil man doch der Landesregierung nicht vorwerfen kann... - Es war kein Vorwurf. - Es war eine Feststellung. Die sich leider wieder mal bestätigt hat.

Denn in Fortsetzung des Ausnutzen von Gutgläubigkeit, hat man nun in diesen Tagen dem Vorsitzenden von „JA zum Nürburgring“, Otto Flimm, den Entwurf eines Briefes der Landesregierung (Malu Dreyer) an die EU-Kommission in Brüssel zukommen lassen, damit er seine Vorstellung und Wünsche (bzw. die des Vereins und der Menschen in der Region Eifel) mit einbringen kann. - So war es auch auf der gemeinsamen Reise abgesprochen

Und hurtig hat sich der Nürburgring-Fan und erfahrene Motorsportler (sowohl in Theorie und Praxis) mit seinen Vertrauten an die Arbeit gemacht. Stunden später war die korrigierte Fassung wieder in der Staatskanzlei in Mainz.

Von dort kam dann umgehend der bedauernde Anruf: Leider wäre die Korrektur zu spät eingegangen und der Brief in der Ursprungsfassung schon nach Brüssel unterwegs.

Spätestens da hat Otto Flimm dann begriffen, dass dieser behutsame Umgang mit ihm, der wohl als so'ne Art Speerspitze der „Meinung der Öffentlichkeit“ von den Mainzer Gegenspielern empfunden wird, eigentlich nur Alibi-Funktion hat. - Aber Otto Flimm ist nun keiner der „Aua“ schreit. Er spielt das Spiel weiter mit. - Aber was bringt das?

Wie man auch daran erkennt, dass er am Donnerstag, dem 25. April, abends in der Nürburger „Graf-Ulrich“-Halle auf der Bühne neben solchen „Schauspielern“ wie Prof. Dr. Dr. Schmidt und Hermann-Josef Romes (Verbandsbürgermeister von Adenau) sitzen wird. Seine Einladung durch den SWR hat wieder Alibi-Funktion.

Wer mitbekommen hat, wie stark der Einfluss eines Sprechers der Insolvenz-Sachwalter auf einen Öffentlich-Rechtlichen Sender sein kann (DLF), der könnte auch im Fall des SWR Bedenken haben. Schließlich war Prof. Dr. Dr. Schmidt einer der ersten „'Gesetzten“ auf der Einladungsliste des SWR, während gerade dieser Herr und sein Kollege (RA Liefer, Koblenz) sonst zunächst durch ihren „Sprecher“ (Pietro Nuvoloni) alles Störende beiseite räumen lassen, bevor sie eine Zusage machen.

Bei mir ist so der Eindruck entstanden, dass man im Fall des SWR schneller (und besser) war als im Fall des DLF. - Es vermittelt einen Eindruck von „guter Arbeit“, wenn man die „Vorgaben“ berücksichtigt, die kluge Denker erstellt und - sozusagen in einem „Ablaufplan“ - vorgegeben haben.

So brauchte man z.B. bei der letzten Gläubigersitzung in Koblenz um 10 Stunden, um zu dem zu kommen, was als „einstimmiger Beschluss“ des Gläubigerausschusses verkündet werden konnte:

Am 15. Mai 2013 wird der Verkauf des Nürburgrings - „so oder so“ ausgeschrieben.

Nun kommt vorher die Aufzeichnung einer Podiums-Diskussion am 25. April, die dann am folgenden Tag über SWR4 ausgestrahlt wird. (Zwischen 19 und 21 Uhr) Vielleicht wird man die Aufzeichnung schon aus Zeitgründen ein wenig passend machen müssen. - Aber da hat man schließlich Erfahrung.

Und Otto Flimm wird sich schon auf dem Podium zu benehmen wissen. Der wird sicherlich nicht darauf aufmerksam machen wollen, dass das diesjährige „ADAC-24-Stunden-Rennen“ vielleicht das letzte dieser Serie auf der Nürburgring-Nordschleife sein wird. - So viele Starter wie hier sind auch auf anderen europäischen Rennstrecken nicht möglich. - Auch da hat die „Nordschleife“ eine Monopolstellung.

Zur Sicherheit hat der ADAC schon mal in Spa nachgefragt. Nach meinen Informationen würden dort maximal 96 Starter möglich sein. - Immerhin. - Und der Weg vom Ruhrgebiet (als Beispiel) hin zur belgischen Rennstrecke, die praktisch auch in der Eifel liegt (die sich nach der Landesgrenze dann „Ardennen“ nennt), ist für Zuschauer fast genauso lang wie der zum Nürburgring, wenn man die Fahrzeit rechnet.

Aber im Moment spricht Niemand über Nichts. Weil das alles feine Leute sind. Auch die Journalisten. Auf der Pressekonferenz zum 24-Stunden-Rennen gestern, am 23. April, in Köln, hat niemand die Situation am Nürburgring offiziell hinterfragt. - Alles wird gut! - Leider nicht von alleine.

Auch die marketingmäßig gut trainierten Werksfahrer hatten wohl nur Positives zu verkünden. Das wird ein Mordsspaß, das 24-Stunden-Rennen. - Ganz besonders, wenn die Zuschauer es so feiern, als wäre es das Letzte. Und wenn dann wieder nach dem letzten Training in der „Hatzenbach“ die Leitplanken unbrauchbar geklopft werden, wenn auf die Fahrbahn noch mehr Farbe aufgesprüht wird, dann wird alles noch mal etwas unsicherer. - Nicht nur der Renntermin im nächsten Jahr.

Aber auch die VLN ist schon darauf eingestimmt, dass die Saison 2013 vielleicht die letzte auf der Nürburgring-Nordschleife ist. - Es hat da schon eine klare Aussage gegeben. Auch wenn man jetzt mit einem „Offenen Brief“ noch mal einen „Brückenschlag“ versucht. - Das sind eben feine Leute.

Im Gegensatz zu Wilhelm Hahne. Aber auch die Politiker in Mainz sind nicht ohne... - Berater natürlich. - Und die haben's drauf.

Ich natürlich auch. - Ich habe mal beim Verfassungsschutz, einem Referat beim Innenministerium in Mainz, angefragt. Vielleicht weiß man dort mehr über Wilhelm Hahne als ich selbst.

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Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne

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