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Ich hatte hier über das „Neujahrsschreiben“ der Verantwortlichen der NLS (früher: VLN) berichtet. Es gibt auch ein Leser-Echo, in dem man sich empört – oder vorsichtig darauf hinweist? - dass ich nicht darauf hingewiesen hätte, dass man mit diesem Brief doch schon „die Schlinge“ zum „Dummenfang“ ausgelegt hätte. - Auch darauf hätte ich hinweisen müssen!
Eigentlich hatte ich die Ausschreibung zur NLS 2021 abwarten wollen, aber tatsächlich kann dieser „Neujahrsbrief“, der von den Verantwortlichen Christian Stephani und Ralph-Gerald Schlüter unterzeichnet ist, schon die Basis für eine Beurteilung der noch nicht veröffentlichten Ausschreibung sein, in dem man eine „Neuerung“ in der demnächst folgenden Ausschreibung zu verkaufen sucht, weil man dort auch lesen kann:
„Eine Neuerung gibt es bei den Einschreibungen. Eine Bewerber-/Team-Einschreibung berechtigt zur Teilnahme an der NLS-Speed-Trophäe und der NIMEX Team-Trophäe. Daneben umfasst die Bewerber-/Team-Einschreibung die freie Startnummernwahl (sofern verfügbar), die Bevorzugung bei der Boxen- und Zeltvergabe sowie einen Rabatt von 10 Prozent für das jeweilige Fahrzeug bei den Probe- und Einstellfahrten der VLN am Freitag vor den Rennen. Bei Teilnahme an allen durchgeführten Rennen der Saison werden 50 Prozent der Einschreibegebühr den eingeschriebenen Bewerbern/Teams zurückerstattet. Die Fahrer-Einschreibung ist für die Teilnahme an der Gesamtwertung, der Klassensieger-, Produktionswagen-, Junior-, und der neuen Ladies-Trophäe ab 2021 obligatorisch. Ab dieser Saison werden nur noch eingeschriebene Fahrer und Bewerber/Teams in den Tabellen der Jahreswertung berücksichtigt. Die Punktevergabe erfolgt aber dennoch auf Basis aller zum Rennen gestarteten Fahrzeuge. In allen Wertungen werden Preisgelder und/oder Sachpreise ausgeschüttet. Beide Einschreibungen beinhalten darüber hinaus Jahreseintrittskarten und -parkscheine, die kostenlose Einladung zur Jahressiegerehrung und berechtigen zum Kauf von weiteren Tages- und Jahresgastkarten zum Vorzugspreis. Nicht eingeschriebene Bewerber/Teams oder Fahrer können selbstverständlich weiterhin als Gaststarter an den jeweiligen Rennen teilnehmen und werden in den jeweiligen Veranstaltungs- bzw. Tageswertungen gewertet.“
Es gibt dazu die passende Anmerkung in einer Leser-E-mail an mich, bzw. Motor-KRITIK:
„Diese ‚Zwangseinschreibungen‘ für an der Meisterschaft Interessierte haben es in sich:
1. Die Einschreibegebühren erhöhen zusammengerechnet sehr wohl die Nenngelder, wenn auch indirekt.
2. Viele Selbstverständlichkeiten, die jetzt den nicht eingeschriebenen Teilnehmern (= Gaststartern) fehlen werden, waren bislang in den normalen Nenngebühren enthalten.
3. Das Risiko der Einschreibegebühr liegt bei den Teilnehmern. Selbst wenn nur ein Lauf stattfinden sollte (Corona!), ermäßigt sich die Einschreibegebühr nicht! Je weniger Läufe, desto ungebremst höher sind die darauf entfallenden Anteile dieser Einschreibgebühr. Aber schon clever. Ähnlich anderen Veranstalter, die jetzt schon Eintrittskarten verkaufen, obwohl noch ungeklärt ist, ob die Veranstaltung je stattfinden wird (Schloss Dyck beispielsweise).
Der Dummenfang geht weiter.“
Und da auch Jean Todt, der FIA-Präsident der Meinung ist, … - aber das schrieb ich ja schon – wird es auch in 2021 eine ganze Herde von Motorsport-Begeisterten geben, die – obwohl sie die Methode der NLS-Verantwortlichen erkannt haben - aber hoffen… - Und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Verantwortlichen der NLS werden dagegen hoffen, dass viele Teams und Fahrer auf ihr „Sonderangebot“ hereinfallen. - Weil es ihnen schließlich weniger um Motorsport, sondern mehr um Geld geht.
Und noch eine kleine – mir notwendig erscheinende – Korrektur zur Darstellung im zitierten Leserbrief:
- Die NLS-Langstreckenserie ist keine Meisterschaft!