Motorsport mutiert digital zu Spiel und Simulation!

Das entwickelte sich schon zu einem Zeitpunkt, als der DMSB das SIM-Racing, den e-Motorsport noch nicht auf die Ebene des realen Motorsports gehoben hatte. - Aber danach – auch „dank“ Corona – nahm der e-Motorsport, das SIM-Racing, Fahrt auf. Da wollten selbst Automobilhersteller nicht abseits stehen. - Dass mir da besonders BMW aufgefallen ist, wo man mit echten Sportgeräten „etwas neben der Rolle“ fährt, kann Zufall sein.

Es gibt Verfechter des „echten“ Motorsports und solche des „digitalen“ Motorsports. Alle haben ihre Argumente. Mir wurde das besonders deutlich, als ich mit einem Verfechter des SIM-Racing darüber diskutierte. Als ich das Wort „Spiele“ in Verbindung mit dem Rennenfahren in der Konsole (mit Bildschirm) in den Mund genommen habe, wurde ich scharf zurecht gewiesen:

  • SIM-Racing sei kein Spiel, sondern eine Simulation!

Da habe ich dann fragen müssen, was mein Diskussionspartner denn unter „Simulation“ verstehen würde. Ich kannte den Begriff nur als einen gut klingenden Ersatzbegriff für Schein, Verstellung, Täuschung!

Dieses Erlebnis hat mich noch einmal nach Argumenten für und gegen den e-Sport suchen lassen. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass für manche der Leute, die sich heute in ihrer Position entweder für oder gegen den e-Motorsport entscheiden müssen, allein die Antwort auf die Frage zählt:

  • Gefährdet der e-Motorsport, das SIM-Racing, die „Gemeinnützigkeit“?

Andere bringen das Beispiel des „Schach“, eines „Spiels“, das auch als „Sport“ dargestellt wird. Jeder argumentiert eben auf seine Weise! Oft nur an seinen persönlichen Interessen orientiert!

Auf meiner Suche nach einer „Abrundung“ jeder Argumentation, bin ich dann auf ein Gutachten gestoßen, das vom DOSB in Auftrag gegeben wurde und dessen Entscheidung gegen den e-Sport mit beeinflusst hat.

Da ist es dann ein wenig unverständlich, dass ein Mitgliedsverein des DOSB, der DMSB e.V., sich vorbehaltlos zum e-Sport – in diesem Fall den e-Motorsport – bekennt, während der DOSB den e-Sport nach wie vor ablehnt. - Oder doch nicht?

  • Jeder argumentiert eben so, wie es ihm passt!

Da kommt man dann kaum daran vorbei, einmal nachdenklich die 123 Seiten eines wirklich interessanten Gutachtens zu lesen, weil hier das Für und Wider klar und deutlich gegenüber gestellt wird. Es ist ein ernst zu nehmendes Gutachten, das sicherlich nicht billig war, aber tatsächlich – zumindest aus meiner Sicht – jeden Cent wert ist, der dafür gezahlt wurde. - Ich habe es für meine Leser von der DOSB-Internetseite herunter geladen, wo es öffentlich zugänglich ist. Damit erspare ich ihnen das etwas umständliche Suchen und Finden. - Nun steht es im Anhang zu dieser Geschichte als pdf-Datei. - Gutachter war und ist:    

  • Prof. Dr. Peter Fischer. Er war Vors. Richter am BFH, ist heute Rechtsanwalt in Düsseldorf und als Honorar-Professor in Bielefeld tätig.

Er hat das Gutachten im August 2019 erarbeitet. - Wer an der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, an seiner „Mutation“ interessiert ist, der wird sich sicherlich gerne die Zeit nehmen, dieses umfassende Gutachten nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch zu lesen.

  • Das wäre dann ein Beitrag zur Entwicklung einer eigenen Meinung.

Wobei ich meinen Lesern nicht zumuten kann, am Ende alle einer Meinung zu sein! - Aber man kann dann „seine Meinung“ zu diesem Thema vielleicht besser – noch besser – argumentieren.

Weil mir das gerade auffiel: „Automobilista 2“, Versison 1.1.2.0 ist neu! - Es ist „das zweite große Monatsupdate“, lese ich im Internet – und man erfährt weiter, „was sich mit Version 1.1.2.0 bei den Spielinhalten tut“… - Jedenfalls kann man jetzt im Wohnzimmer auch mit „Gruppe C-Rennwagen“starten!

Ist der Titel zu dieser Geschichte so falsch?

MK/Wilhelm Hahne

Tags: 

Durchschnitt: 4.3 (bei 35 Bewertungen)

Kategorie: 

1 Kommentar

Spiel und Simulation?

Ich erinnere mich ungern an einen virtuellen "Rennfahrer" - und ich schreibe dieses Wort absichtlich in "Anführungszeichen" -, der beim "Zuhause-Fahren" - englisch "Race at home" dabei erwischt wurde, nicht selber am "Steuer" gesessen zu haben. "Natürlich" war das alles "ein Gag", und sollte "nach dem Rennen aufgelöst werden", na klar! Trotzdem hat es zu seinem Rauswurf aus dem FormelE-Rennteam geführt. Warum eigentlich? War doch nur ein Gag...war doch nur ein Spiel...war doch nur eine Simulation... Wie weit ist der Motorsport...wie weit sind WIR, dass wir Simulationen als Sport anerkennen (sollen!), aber die Realität, dass ein WAHRER Mensch am Steuer/der Konsole/im Simulator sitzt, der einfach so "ersetzt" werden kann, kaum noch gruselt? Ein Fahrer namens "Stig" aus einer britischen Motor-Sendung ist immer noch ein "Fahrer", ein virueller "Fahrer" wird niemals diese sportliche, geistige und körperliche Leistung erbringen, egal, wie hoch sein Puls auch schlägt. Vor jedem, der (ab heute) wieder eine Runde Nordschleife heil beendet, habe ich mehr Respekt, als vor einem "Daddler", der irgendeine Sim-Meisterschaft gewinnt. Eine echte Runde Nordschleife ersetzt kein noch so gutes Spiel und auch keinen noch so guten Simulator. Viel Spaß beim "Auto-Fahren" und "autoMOBIL-sein"!

+ Hinweis für Leser – nicht nur an einem Abonnement Interessierte! +

 

Lieber Leser,

 

Motor-KRITIK ist vollkommen werbefrei, aber – darum – auch ein wenig abhängig von seinen Lesern. - Oder anders: Von Einnahmen. - Nicht alle Leser mögen sich gleich für ein Abo entscheiden.

Wenn Sie ab und an mal auf diesen Seiten vorbei schauen und Ihnen der hier gebotene investigative Journalismus gefällt, dann machen sie doch einfach ihre Zustimmung durch eine kleine Spende deutlich. - Auch kleine Beträge können – per Saldo – eine große Hilfe und Unterstützung sein!

Meine Kontendaten – auch wenn Sie Abonnent werden wollen - finden Sie HIER.

 

Danke!