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In diesen Corona-Zeiten betrachte ich schon so manche Entscheidung am Nürburgring ganz fasziniert. - Weil eigentlich unverständlich! - Natürlich sind sie für mich in ihrer Entstehung, unter dem sicherlich derzeit herrschenden kaufmännischen Druck, durchaus nachzuvollziehen. Ich nehme auch – sozusagen lächelnd – das Selbstverständnis zur Kenntnis, das schon vorhanden sein muss, wenn man – gegen alle Vernunft – Entscheidungen trifft, die eigentlich nicht in die Zeit passen.
Da fallen mir dann auch Bewertungen ein, die sachlich richtig und gleichzeitig treffend wären. Da ich schon ein paar Jahrzehnte zurück denken kann, ist mir zum Thema Touristenfahrten ein „un-passendes“ Zitat eingefallen, das „damals“ – vor Jahrzehnten – aus „berufenem Mund“ zum Ansatz einer Entwicklung und zur Art ihrer ersten Umsetzung erfolgte und nun tatsächlich jetzt zu der Art von Abwicklung des „normalen Geschäfts“ oben am Nürburgring „wie die Faust aufs Auge“ passt.
Man reagiert auch schnell am Nürburgring. Wenn da ein Vertragspartner aus „Corona-Gründen“ ein wenig zuckt und „trotz bestem Willen“ auf einen schon reservierten Tag im Mai verzichten will (muss?), dann findet man schon eine Lösung. - Wie gerade bei der „Scuderia Hanseat“ passiert.
Ein anderes Beispiel: Wenn am 1. Mai der NLS-Lauf – verspätet - um 16:30 Uhr beendet ist, dann dauert es nicht lange – aber es ist in diesem Fall schon etwas später geworden – wenn man dann noch schnell die Nürburgring-Nordschleife für Touristenfahrten öffnet. Allerdings nur für Automobile. Die Motorräder müssen draußen bleiben!
- Aber die Strecke war dann schnell wieder geschlossen: Ein Einschlag in die Leitplanken am „Galgenkopf“! - Und die Strecke wurde an diesem Abend nicht mehr geöffnet.
Auch am Sonntag (2. Mai) war das Wetter zwar zunächst gut, aber die Touristenfahrten wurden dann nicht nur durch eine Art Schneeregen gestört. Schon vorher, exakt um 10:33 Uhr ging einem Touristenfahrer im „Stefan Bellof-S“ die Straße aus, er überschlug sich und musste durch die Feuerwehr aus dem Auto geschnitten werden. - Strecke gesperrt! - Arzt, Krankenwagen, Hubschrauber, Polizei, Krankenhaus, Abschleppwagen – das komplette Programm.
Da sind dann die extra in Sachen „Touristenfahrten“ angereisten Besucher zum Warten verurteilt. - Wo sollen sie bleiben? - Also stehen sie auf vom Veranstalter der Touristenfahrten ausgewiesenen – aber auch nicht ausgewiesenen – Parkplätzen herum, um vielleicht im direkten Gespräch zu klären, ob sich das „Schwedenkreuz“ nicht doch – vielleicht – „flat“ fahren lässt. - Um Nachfragen zu vermeiden: Die Fotos sind vom Sonntag davor, dem 25. April 2021, können aber durchaus als „beispielhaft“ gelten!
Da nutzt es wenig, wenn der Leiter des Ordnungsamtes Adenau (mit Fahrer) immer im richtigen Moment am falschen Ort ist. - Hauptsache das Hygiene-Konzept und die Inzidenzzahlen stimmen!
- Was der TUI und der Lufthansa recht ist, ist für den neuen Besitzer des Nürburgrings billig.
In diesem Zusammenhang erwähnenswert: Nur die „Dorint“-Hotelgruppe, die auch ein Hotel am Nürburgring betreibt, hat aktuell gerade mit einem Eilantrag Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingelegt und um Insolvenzschutz gebeten!
Am Sonntag, dem 2. Mai 2021 war der geschilderte Unfall durchaus nicht der einzige Unfall während der Touristenfahrten auf der Nordschleife, aber wahrscheinlich (?) der einzige, der von der Polizei offiziell zur Kenntnis genommen wurde.
Motor-KRITIK hat vor einer weiteren Streckenschließung 3 (in Worten: drei) weitere Unfälle registriert. Nach der Wiederöffnung gab es nicht nur ein wenig Schneeregen, sondern auch noch 7 (in Worten: sieben) weitere Unfälle, bevor die Strecke dann – vorzeitig – geschlossen blieb.
Nun wird es auch Zeit, sich an ein Zitat zu erinnern, das mir gegenüber zwar schon vor Jahrzehnten zu einem anderen Thema von einem Ex-Vorstandsmitglied eines deutschen Automobilkonzerns geliefert wurde, aber aus meiner Sicht exakt die aktuelle Situation am Nürburgring kommentiert:
„Da kann man sich doch nur an den Sack packen!“
MK/Wilhelm Hahne
Damit ich den Motor-KRITIK-Leserservice nicht vergesse: Am 21. Mai 2021 wird auf der Nürburgring-Nordschleife von Lamborghini ein Rekordversuch unternommen. Vorgesehener Zeitrahmen: 13 – 16 Uhr.