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Motor-KRITIK hat über die Hintergründe berichtet, die den Titel rechtfertigten: „Nürburgring Gläubigerausschuss geplatzt!“. Das hat offiziell nicht für Aufregung gesorgt. Google hat diese Geschichte auf seiner zweiten Seite versteckt, wenn man nach „Nürburgring Gläubigerausschuss“ suchte. Am Tag der Veröffentlichung. Suchte man in Google unter „News“, so gab es da überhaupt nichts. Erst seit gestern, nachdem die „Rhein-Zeitung“ mit einer kleinen Meldung meine umfassendere Information bestätigte, rutschte die Motor-KRITIK-Geschichte auf Seite 1 nach ganz oben. Darunter gab es die „RZ“-Meldung, die auch dann als einzige erschien, wenn man unter „News“ suchte. - Sie war eben nun die Neuere. - Sonst hatte es auch zu der Entwicklung am Nürburgring nichts Neues gegeben. - Heute werden die Geschichten in Motor-KRTITIK und in der „Rhein-Zeitung“ zum Thema „Nürburgring-Gläubigerausschuss“ in Google als zeitgleich erschienen – 2 Tage alt – empfunden. Aber die „RZ“ stellt die „News“ zu diesem Thema. - Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung. - Niemand sonst – außer die „RZ“ - hat soweit ich das weiß, überhaupt das Thema nach Motor-KRITIK kurz angerissen. - Man weiß halt was sich gehört. Wenn man z.B. zu den Öffentlich-Rechtlichen zählt. - Sollte ich mir vielleicht Vorwürfe machen, dass ich meinen Beruf ernst nehme und nicht auf Presseinfos z.B. eines Herrn Nuvoloni warte, die im o.g. Fall sicherlich niemals gekommen wären? Offiziell verbreitet wird nur, was der Sache dient. Und man trifft auch nur solche Entscheidungen. Zum Beispiel im Gläubigerausschuss. Meine Kritik am „ring°racer in seiner Startphase, wegen der Gesetzes- und Auflagenverstöße, wird von „seriösen“ Leuten als „kleinkarriert“ empfunden und bezeichnet. - Wir leben eben in einer großzügigen Zeit. - Da kann es dann auch schon mal zu einer Hausdurchsuchung bei einem Journalisten kommen. - Vielleicht merkt der dann bei den Kosten, dass man sich besser „systemgerecht“ verhält. - Nun, ich habe gemerkt, dass man das System beobachten muss, damit man vor krankhaften Wucherungen warnen kann. - Die gibt es nicht nur in der Politik.
6. November 2013: Lieber Leser!
Was die Entwicklung am Nürburgring betrifft, so genieße ich den Vorteil, dass alle – auch die an einem Kauf Interessierten – eher den Kontakt zu Motor-KRITIK als zu irgendeiner anderen Redaktion suchen, wo man die Themen „in getreuer Pflichterfüllung“ abarbeitet, Zusammenhänge im wirren Gefüge des Skandals nicht erkennt. Da sollte man es eigentlich hinnehmen, dass Motor-KRITIK auch mindestens um eine Nasenlänge voraus, in manchen Dingen eben schneller ist.
Mit mir sprechen Leute, die von den Insolvenz-Sachwaltern vielleicht als Investoren empfunden werden, die aber den Soft-Argumenten der Anbieter nicht trauen. Wenn ich mal auf meinen „Schmierzettel“ schaue, so finden sich da Widersprüche, die ich mir aus Anfragen „interessierter Kreise“ - denen dann „Beweise“ beilagen - notiert habe.
So legte man mir eine dpa-Geschichte aus Mai 2013 vor, in der u.a. zu lesen war:
„Schmidt und Lieser sprachen von Zeitdruck. Denn ab September 2013 sei mit einer Brüsseler Forderung von mehreren hundert Millionen Euro zu rechnen - zahlbar spätestens vier Monate danach. Hintergrund: Die EU-Kommission prüft, ob möglicherweise illegale staatliche Beihilfen für die Rennstrecke geflossen sind. "Der Verkauf muss vorher abgeschlossen sein, sonst droht nach einer Beihilfe-Entscheidung die Schließung des Nürburgrings", erläuterte Lieser. Schmidt betonte, die legendäre Rennstrecke und ihr Freizeitpark hätten sich seit der Insolvenzmeldung 2012 zum Positiven verändert. Baumängel seien beseitigt und die Anlagen gut mit Veranstaltungen ausgelastet worden.“
Ich habe gelächelt. Heute, im November, wird man das für den ersten Teil der Darstellung verstehen. Ich erinnere an solche Aussagen auch nur, weil so deutlich wird, mit welchen „Wahrheiten“ hier gearbeitet wird. Und im Mai wurde auch nicht gesagt, dass alle Baumängel beseitigt wären. - Man sollte schon genau hinhören.
Mitte Juli war dann im „Trierischen Volksfreund“ notiert, was ein „Fachanwalt“ und Kollege des Insolvenz-Geschäftsführers, Paul Henseler, noch zu aktuell vorhandenen Bauschäden zu sagen hatte. Da war u.a. zu lesen:
„In dem weitläufigen Komplex aus Ring-Boulevard, -Arena, -Werk & Co. gibt es laut Henseler relativ wenige bauliche Fehler, die allerdings große Auswirkungen haben. Saniert werden müssen nämlich alle fünf riesigen Freitreppen, die von der Straße zu den Gebäuden hinaufführen. "Da wurde der falsche Beton benutzt. Der bröselt und bröckelt", sagt der Trierer Fachanwalt. Zudem sei die Abdichtung zur Außenwand der angrenzenden Gebäude nicht in Ordnung. Auch fehle der Treppe eine Tropfkante. Die Folge: Wasser dringt sowohl in die Räume neben als auch in die Räume unter den Treppen ein. "Da wurde mangelhaft geplant", sagt Henseler, der sich sicher ist, dass eine Klage zum Erfolg führen wird. In diesem Fall weigern sich die Firmen nämlich, den Schaden zu beheben.“
Diese Schäden sind bis heute nicht behoben, obwohl gerade wieder, am 31. Oktober in einer Pressemitteilung der „Verkäufer“ zu lesen war:
„Nachdem nun auch die letzten Baumängel im Warsteiner Event Center behoben sind, ist der Nürburgring zum ersten Mal in Gänze fertig gestellt. Ab sofort können im Warsteiner Event Center wieder Großveranstaltungen, Messen und Präsentationen uneingeschränkt stattfinden. Damit sind erstmals alle Gebäude und technischen Anlagen des Komplexes ‚Nürburgring 2009’ (Eifeldorf Grüne Hölle, Freizeit- und Business-Zentrum mit .ring°boulevard, ring°werk, ring°kartbahn und ring°racer sowie Hotels) voll funktionsfähig in Betrieb. „Das ist ein positives Signal für Fans, Besucher und Investoren“, ergänzt Jens Lieser.“
Nun sind Investoren nicht so dumm und einfältig, wie sich das die Herren Rechtsanwälte von Beck's Gnaden (auf entsprechende Vorschläge hin geworden!) vorstellen. Die werden kaum von der Richtigkeit der oben zitierten Aussagen überzeugt sein, auch wenn die VLN auf Druck (von wem wohl?) nun ihre Siegerehrung der Meister 2013 mit 1.600 Gästen demnächst im „Warsteiner Event Center“ durchführen muss (!). - Die insolvente Nürburgring GmbH ist zufällig 11. Mitglied im Zusammenschluss der Veranstalter.
Aktuell fragte mich gerade ein „Investor“:
„Wo finde ich denn die Mängelliste, eine Zusammenstellung der Bauschäden, im KPMG- 'Teaser'?“
Er weiß – genau wie ich – dass man bekannte Baumängel einem Käufer nicht verschweigen darf, glaubte evtl. an eine Sonderbeilage, z.B. eine DVD, die er übersehen hatte. Da habe ich dann – nicht lächelnd, sondern – Entschuldigung! - grinsend geantwortet:
„Das hätte den vorgesehenen Umfang des Teasers gesprengt.“
Richter/Lindner hatten damals immerhin von mehr als 2.000 Bauschäden gesprochen. - Wir, der Investor und ich, tauschten uns noch ein wenig aus. Als Ergebnis seiner Überlegungen sagte mir dann dieser Mann:
„Ich bin für planieren statt sanieren.“
Wenn man das auf das Gesamtobjekt beziehen würde, wäre das ein wenig übertrieben. Aber ich habe bereits im Frühjahr 2010 Mainzer Politikern den Abriss der „Grüne Hölle“ empfohlen. Ich bin eben oft ein wenig früh. - Eventuell zu früh, um verstanden zu werden.
Ich habe gestern auf den Internetseiten von „manager magazin“ gelesen, dass der Aktienkurs von BMW einbricht, da die Aktionäre das Vertrauen in die Entscheidungen des Vorstandes verlieren.
Ich habe am 25. April 2010 auf diesen Seiten meine Meinung zur Entwicklung von BMW recht ausführlich erklärt und dargestellt. Der Titel meiner Geschichte: „BMW ist eine Organisation im Niedergang“. - Damals werden viele Leser darüber gelächelt haben. Die aktuelle Entwicklung scheint mir Recht zu geben. Es braucht eben lange, bis man ein zu Recht erworbenes Image aufgebraucht, verspielt hat. - Lesen Sie noch mal meine mehr als drei Jahre alte Geschichte. - Ich habe den Titel oben entsprechend verlinkt.
Es gibt in diesen Tagen auch die Meldung, dass man gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden des 1. FC Bayern, Uli Hoeneß, nun im März nächsten Jahres einen Prozeß eröffnen wird. Auch zu diesem Fall – der so garnicht zu Motor-KRITIK zu passen scheint - habe ich einen Gedankenansatz zu einer E-mail-Anfrage genutzt. - Auch hier lohnt es sich, noch einmal hinüber zu klicken, obwohl diese Geschichte gerade erst im August bei mir erschien. - Die unbeantworteten Fragen dort sind immer noch ein interessanter Ansatz wenn man hört, dass die Aufsichtsratsmitglieder des 1. FC Bayern immer noch geschlossen hinter Uli Hoeneß stehen und ihn als Aufsichtsratsvorsitzenden akzeptieren und stützen.
Wenn ich zurück blicke, dann habe ich eigentlich wenig falsch gemacht. Mein Buch zum Nürburgring-Skandal wäre da auch ein Beweis. Ich habe – leider, leider – recht behalten.
Auch wenn ich manchmal durch die aktuell wahrnehmbaren Abläufe (s. den Vorspann oben) nicht gerade positiv beeindruckt bin, so möchte ich doch in meiner bewährten prüfenden, kritischen Art weitermachen.
Es wäre nett, wenn Sie meine journalistischen Bemühungen durch den Abschluss eines Abos unterstützen würden. Ich habe meinen Lesern versprochen, Nürburgring-Geschichten und auch die jeweiligen „Liebe Leser“ für Alle frei zugänglich zu lassen. Aktuell hat mich gerade ein Abonnent darin bestärkt, es auch dabei zu belassen. - Weil es der Sache dient.
Leider bringt nicht aller Einsatz von Zeit und Geld immer ein Ergebnis. Da verweigert ein Autohändler eine Auskunft, für ein Straßenverkehrsamt bedeutet die Beantwortung meiner Fragen ein zu großer Aufwand; da wird unter Hinweis auf bestehende Gesetze oder Bestimmungen eine amtliche Auskunft verweigert. - Ich kann nicht sagen, dass es für einen Journalisten heute leicht ist seine Arbeit zu tun. - Oder man müsste Obama als Freund haben.
Aber es regt auch z.B. niemanden auf, wenn die Insolvenz-Sachwalter für die neu gegründete Nürburgring Betriebsgesellschaft in diesem Jahr einen Millionen-Gewinn voraussagen – durch die Medien gut verbreitet – der dann Wochen später zu einer „schwarzen Null“ wird. - Wie hätten Sie's denn gerne?
Heute ist in der „Rhein-Zeitung“ zu lesen:
„Laut einer neuen Studie sind die Rheinland-Pfälzer zwischen 35 und 65 die Glücklichsten in ganz Deutschland.“
Das sind solche, die nicht genau zuhören und wegschauen, wenn man zuschauen sollte. - Die auch nicht mitdenken wollen. - So wünschen sich unsere Politiker ihre Bürger und Wähler.
Ich habe mich in diesem Jahr nicht ausgeruht. Neue Abonnenten mögen das als Vorleistung begreifen. - Aber es geht so weiter. - Versprochen! -
So kann ich auch dieses Mal mit ruhigem Gewissen und dem Versprechen schließen:
Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne
Noch eine Frage: Würden Sie von dem Sachwalter-Gespann Lieser/Schmidt einen Gebrauchtwagen kaufen?
Korrektur am 7.11. - 7:00 Uhr: Google hatte mit der Zeitanzeige für die "RZ"-Geschichte recht. Was am 5.11. in der Zeitung zu lesen war, war schon 6 Stunden nach meiner Geschichte - aber am gleichen Tag (!) - im Internet zu lesen. - Entschuldigung!
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Merksatz
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