Man hört interessante Formulierungen, versteht sie zwar nicht, aber plappert sie gerne nach, weil man damit offensichtlich Eindruck macht. Mit interessanten Formulierungen argumentiert z.B. die KPMG in ihrem „Teaser“ für das Projekt Nürburgring ihren „Haftungsauschluss“, der praktisch den Informations-Wert des gesamten 48seitigen Inhalts auf Seite 49 dann in Frage stellt. Die Insolvenz-Sachwalter machen es anders, verwenden z.B. gerne immer wieder die Formulierung „diskriminierungsfrei“. - Da fragt niemand nach. Im dem einen Fall scheint klar, dass man für ein Angebot für den Nürburgring – von dem die Anbietenden eigentlich keine Ahnung haben – nicht haften kann. Im anderen Fall macht sich eine unverständliche Vokabel wie „diskriminierungsfrei“ unerhört gut, macht offenbar glaubwürdig, hört sich so gut an wie z.B. auch „nachhaltig“. Beides sind Begriffe die man offensichtlich aktuell am Stammtisch, im Golfklub oder als Rechtsanwalt verwenden muss, wenn man „in“ sein will. Und wenn der andere sie nicht versteht? - Na, und? - Wer versteht sie schon? - Aber sie zeigen Wirkung. Schließlich fragt keiner nach. - Motor-KRITIK hat es mal gemacht. Weil bei Motor-KRITIK eigentlich alles hinterfragt wird, was man „anderswo“ so hinnimmt. - Wer möchte schon der einzige Blödmann auf der Welt sein? - Also bleiben wir mal bei „diskriminierungsfrei“. Und Motor-KRITIK macht gerne den „Blödmann“.