Seit dem 19. Februar 2020 gibt es immer wieder Anfragen bei Motor-KRITIK mit ähnlichem Inhalt:
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Wann können wir bei Ihnen lesen, weshalb Stuck als DMSB-Präsident zurückgetreten ist?
Offiziell begründet hatte Hans-Joachim Stuck (69) seinen Rücktritt mit „persönliche Gründen“. Sein Rücktritt kam für Viele überraschend, denn schon am 18. April 2020, einem Samsstag, werden die „turnusgemäßen“ Wahlen auf der Jahreshauptversammlung des DMSB e.V. stattfinden. Dort hätte sich – so oder so – entschieden, ob er Weitermachen kann (darf) oder ob es – aus welchen Gründen auch immer – einen Nachfolger gibt.
Laut den Vereinssatzungen sind die drei Trägervereine des DMSB e.V. der ADAC, der AvD und der DMV. - Mitglieder des DMSB können übrigens auch alle die Motorsportverbände werden, die ihren Sitz in Deutschland haben, auch z.B. die Landesmotorsportfachverbände.
In den Satzungen des DMSB e.V. steht aber auch:
„Die Mitglieder des Präsidiums werden von der Mitgliederversammlung gewählt. Dem Präsidium hat jeweils mindestens ein Vertreter jedes Trägervereins anzugehören.“
Hans-Joachim Stuck war damals – am 21. April 2012 - der Vorschlag des ADAC. Um es zu präzisieren:
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Der ADAC-Sportspräsident hat damals Hans-Joachim Stuck zu „seinem Mann“ beim DMSB gemacht!
Wer nun die aktuelle Stimmung unter denen kennt, die am 18. April 2020 auch einen Präsidenten wählen müssen, der weiß, dass Stuck nach dem Wahlgang in diesem Jahr nicht mehr Präsident gewesen wäre. Wer aber auch den ADAC-Sportpräsidenten ein wenig kennt, der selbst einmal Präsident des DMSB war und inzwischen dort als „Ehrenpräsident“ zuarbeitet, dem ist klar, dass es niemals passieren würde, dass ein Mann, der auf Vorschlag dieses bedeutenden ADAC-Sportpräsidenten zum DMSB-Präsidenten wurde, von irgendwelchen Mitgliedern abgewählt wird. - Das würde dem Selbstverständnis des ADAC-Sportpräsidenten nicht entsprechen! - Es wird vorher zurückgetreten!
Oder anders: Es trifft es sich gut, dass ein Hans-Joachim Stuck zufällig schon kurz vor den Wahlen aus „persönlichen Gründen“ keine Lust mehr hatte, den DMSB-Präsidenten zu spielen.
So einfach stellt sich mir jedenfalls – nach ein wenig „Gedanken-Rotation“ - die Entscheidung eines Hans-Joachim Stuck dar. - Er wurde entschieden. - Meine ich, da ich glaube, die Persönlichkeit eines Hermann Tomczyk richtig einschätzen zu können.
Natürlich ist Hermann Tomczyk mehr als ein ADAC-Sportpräsident. Er ist auch Vizepräsident des Automobilweltverbandes FIA und nicht nur in diesen beiden Funktionen sehr erfolgreich. So hat er gerade den WM-Status der Deutschland-Rallye gerettet, die auch in 2020 so bei uns stattfinden wird; er hat dem ADAC in 2020 auch die TCR-Lizenzen für Deutschland gesichert. - Oder anders: Ohne ihn, ohne den ADAC, läuft im deutschen Motorsport nichts! - Dafür alles im Sinne des ADAC!
Aber Tomczyk ist auch ein erfolgreicher selbstständiger Unternehmer, der in einer kleinen Firma – wenn man das auf die wenigen Mitarbeiter bezieht – z.B. in 2018 einen bilanzmäßigen Gewinn von etwas mehr als 2,5 Millionen Euro erzielte. Sein Sohn Tobias ist in dieser Firma – neben ihm – Geschäftsführer und er hat seinen Sohn Martin auch in seine Geschäfte – es gibt noch weitere Unternehmen – eingebunden.
Martin Tomczyk ist mal – 2016 – vom Motorsport (DTM) zurückgetreten, nachdem seinem Vater nach einem offenen Gespräch mit DTM-Teamverantwortlichen klar wurde, dass sein Sohn in dieser Motorsport-Sparte keine Zukunft haben würde. - Tobias hatte übrigens Bruder Martin gemanagt!
Bei einigen „Zufällen“ im Motorsport – auch beim DMSB – hat Hermann Tomczyk seine Fäden gezogen. So auch bei einigen Präsidiums-Sitzungen des DMSB im Jahre 2019, wenn Hans-Joachim Stuck „zufällig“ verhindert war. Dann war Hermann Tomczyk als „Ehrenpräsident“ dort ein sinnvoller „Ersatz“.
Für den war es selbstverständlich, in seiner Funktion beim ADAC auch die „Gelben Engel“ bei der Deutschland-Rallye für „das Hüpfen“ von Sonderprüfung zu Sonderprüfung zu nutzen. -
Privat besitzt er zwar keinen Hubschrauber, hatte aber schon vor vielen Jahren immerhin ein kleines „Motorböötchen“, das in der Nähe von San Remo ankerte und das ihn dann schon mal bei kleinen Mittelmehr-Rundreisen in Nizza, Cannes, aber auch in Montecarlo anlegen ließ.
Bei Hermann Tomczyk hat alles Niveau! - Selbst Rücktritte haben so auch einen besonderen Hintergrund. - Zum Beispiel nicht präzisierte „persönliche Gründe“!
MK/Wilhelm Hahne