Essay zum Sonntag: Sind wir nur von Idioten umgeben?

Ich hätte auch einfach ein „Lieber Leser“ zum Titel machen können. Aber mein Ex-Kollege Hubert Clemens hatte mich auf „Essay“ gebracht. Von diesem Wort war ich ab dem Moment fasziniert, als ich bei Wikipedia fand, dass das „eine geistreiche Abhandlung (sei), in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden.“ - Das hat mir gefallen! Und da ich ein paar Worte zum Thema E-Automobile verlieren wollte, glaubte ich schon, dass ich damit einige der genannten „Phänomene“ streifen würde. Weil ich vor dem Schreiben immer schon das zu behandelnde Thema stets „fertig im Kopf“ habe, war – und ist – mir auch klar, dass ich damit einige unserer Zeitgenossen hart treffen werde. Und ich habe mich natürlich gefragt, ob meine Einstellung zum nachstehend behandelten Thema wohl die richtige ist. - Wenn sie es aber ist, sind dann alle bedeutenden Leute in Politik und Wirtschaft – die anderer Meinung sind - „Idioten“? - Auch da hat mir Wikipedia geholfen. Denn „Idioten“ war nicht etwa ursprünglich ein Schimpfwort. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass das Wort aus dem Griechischen kommt und eigentlich „Privatperson“ bedeutet. Man führt dort weiter aus: „Es bezeichnete in der Polis (damals: Staat) Personen, die sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen das möglich war. In der Attische Demokratie, die auf informierten und aktiven Bürgern (Polites) beruhte, waren die Idiotes wenig geschätzt. Man wurde als Idiot geboren und blieb es, wenn nicht Erziehung und Bildung den politische bewussten Bürger schufen.“ - Heute, würde ich sagen, kann ein Idiot auch jemand sein, der sich – weil in einer Führungsposition – einmischt, ohne wirklich „im Thema zu sein“, dadurch auch nicht in der Lage ist, Zusammenhänge herstellen zu können, die sich an der Realität orientieren. Vielleicht ist es auch jemand, der einfach nur „im Mainstream mit schwimmt“, ohne sich vorher kundig gemacht zu haben. - Aber es gibt auch Leute, die als „Visionäre“ andere  Leute ganz dumm – wie Idioten – aussehen lassen. Dazu komme ich dann zum Ende dieser Darstellung. - Insgesamt – denke ich – kann/muss (!) man ganz ohne Zweifel – wie hier im Titel – zum Thema E-Automobil die Frage stellen:

Essay zum Sonntag: Sind wir nur von Idioten umgeben?

Nikolaus August Otto gilt heute als der Mann, den den Verbrennungsmotor erfand. Und auch das Viertakt-Prinzip mit entwickelte. Das geschah schon in einer Zeit, bevor Carl Benz das Automobil erfand. Aber so wie man sich darum streitet, wer nun der eigentliche Erfinder des „Otto-Motors“ ist, so streitet man sich auch darüber, wer als Erfinder des Automobils gelten kann. Da gab es es einen Österreicher, Siegfried Marcus, einen Wiener, der schon vorher 1870… - und noch weit vorher wird ein Franzose, mit Namen Nicolas Joseph Cugnot als Erfinder – zumindest – des „Kraftwagens“ genannt.

Aber richtig ist, dass sich heute die Daimler AG auf ihre „Vorfahren“ besinnt und z.B. durch ihren neuen „Head of digital Content“, Sascha Pallenberg, in Interviews immer wieder aussprechen lässt, „dass Daimler bereits vor mehr als 130 Jahren...“ - Na, ja – es ist heute auch schon fast egal.

Wir leben schließlich in einer Zeit, in der der Otto-Viertaktmotor gegen den Dieselmotor antritt, dieser sich gegen Hybrid-Motoren verteidigen muss, der wiederum in der Gunst von Politikern und Öffentlichkeit auf eine „zweite Stufe“, nachrangig zu dem Automobilen mit E-Motor eingestuft wird.

Warum? - Weil das nun mal so ist! - Basta! - Hat nicht die Politik die Automobilindustrie mit einem zweistelligen Milliardenbetrag bei der Entwicklung hin zu kauffähigen E-Automobilen unterstützt? - Da muss dann doch etwas dran sein, am E-Automobil! - Oder?

Und Audi fährt mit einem Dieselmotor nicht mehr in LeMans, beteiligt sich dafür am sportlichen Wettbewerb mit E-Automobilen! - Und auch Mercedes wird Ende des Jahres die DTM verlassen, um sich 2019 im Motorsport (?) mit dem Einsatz von E-Rennwagen als ein Verfechter dieser Antriebsart zu profilieren. Natürlich auch auch Porsche… - schließlich gehört man zum VW-Konzern. Da muss man „mit guten Taten“ - durch Einstieg in den Sport mit Formel E-Automobilen – mit vom Diesel-Skandal der „Mutter“ VW ein wenig ablenken.

Nein, es kommt bei diesem Skandal wirklich nicht darauf an für den Diesel eine Lösung zu finden, sondern man muss der Öffentlichkeit einen Schuldigen präsentieren. Auf dem Tablett. - Bis es dazu kommt muss man ablenken, ablenken, ablenken! - Womit am besten? - Natürlich mit Visionen und Phantastereien vom E-Automobil. - Das ist man schließlich Angie und ihrer guten Arbeit an allen Fronten zu Gunsten der Automobilindustrie schuldig!

  • Wer ist da eigentlich der Idiot?

Na ja, es kommt eben darauf an, was man darunter versteht! - Aber wer versteht schon von was wirklich etwas?

Ich persönlich habe das Ende des Zweitaktmotors erlebt. Die Industrie favorisierte den Wankelmotor. Ich habe das Ende des Wankelmotors erlebt, als die Industrie den Dieselmotor favorisierte. Ich erlebe jetzt das Ende des Dieselmotors, als die Industrie den E-Motor favorisiert. - Was kommt nach dem E-Motor?

Heute gibt – wie ein Prof. Indra, ein kenntnisreicher Motoren-Entwickler es formuliert - „einen Hass gegen die Verbrenner“. - Sind die nun am Ende? - Nein!

Als man den Zweitaktmotor einstellte, war der auch nicht am Ende. Ich sah z.B. schon damals einen Fortschritt darin, wenn in der Serienfertigung die Überströmkanäle in einem solchen Motor nicht mehr – mit den üblichen Toleranzen – gegossen,  sondern wie z.B. bei der 175er Ardie gefräst wurden. Ganz präzise!

Es gab dann später sogar den Prototyp eines Sechszylinder-Zweitaktmotors (6=12). Der Zweitaktmotor geriet aber schnell in Vergessenheit, als die Automobilindustrie ihn aufgab. Hätte man das Geld in die Weiterentwicklung des Zweitaktmotors gesteckt, dass danach in den Wankelmotor versenkt wurde, dann gäbe es vielleicht heute den Zweitaktmotor noch. - Sage ich.

Aber er kommt aktuell inzwischen auf dem Motorradsektor wieder in die Serie zurück, erscheint – vorsichtig zwar – z.B. wieder bei Motorrädern, hat aber auch andere Einsatzgebiete gefunden. Denn eigentlich gibt es auch bei den bis heute bekannten Motoren-Konzepten keins, das wirklich perferkt zu nennen sein würde. Auch das E-Automobil ist nicht ohne Macken! - Aber die werden nicht genannt, werden verdrängt, weil man eigentlich ein Wunder bräuchte, wollte man den Erwartungen der eigenen Versprechungen entsprechen. - So bietet man eben das E-Automobil als Wunder an.

  • Aber es ist mehr ein Marketing-Wunder, das kein wirkliches Wunder ist, aber eins zu sein verspricht!

Es würde sich lohnen, in die Weiterenwicklung der Verbrennungsmotoren zu investieren. Auch in die Weiterentwicklung der dafür erforderlichen synthetischen Treibstoffe. Da ist man schon auf dem richtigen Weg, aber selbst im Motorsport werden diese Initiativen blockiert, indem man Fahrzeuge mit modernen Verbrennungsmotoren, die diese Treibstoffe in Langstreckenrennen zu testen versuchen, einfach von den Rennen ausschließt. - In wessen Auftrag? - Oder aus Dummheit und weil man immer schon ein wenig kleinkarriert war?

Es bedarf schon einer sehr speziellen Rechnung, um ein E-Automobil gegenüber einem Automobil mit modernem Verbrennungsmotor „schön zu rechnen“. Mit der gleichen Methode werden einer einseitig informierten Öffentlichkeit Hybrid-Fahrzeuge als „besser“ untergejubelt. Man unterschlägt bei den offiziellen Verbrauchsangaben einfach den Stromverbrauch, der schon vorher in der Batterie vorhanden war.

Vor rd. sechs Jahren gab es hier in Motor-KRITIK schon eine Geschichte, die sich ernsthaft mit den Möglichkeiten der Motorenentwicklung – auch E-Motoren - in naher Zukunft beschäftigte und immerhin mehr als 60.000 Leser fand. Sie hat auch heute kaum etwas von ihrer Aktualität von damals eingebüßt, hat auch auf Möglichkeiten hingewiesen, die der so genannte Otto-Motor aus damaliger Sicht immer noch bot und bietet.

Nun ist inzwischen auch noch die FIA, die internationale Sportbehörde für den Automobilsport, mit ins eigentlich löcherige E-Boot der Industrie gestiegen, dass in den hochgehenden Wellen der Betrugsskandale in Verbindung mit Verbrennungsmotoren unterwegs ist, die von der Automobilindustrie ausgelöst wurde, und in dem nun auch noch die Fahne für E-Automobile durch die FIA geschwenkt wird.

Man hat bei der FIA tatsächlich aktuell für die nächste Saison eine Rennserie für E-Renntourenwagen ausgeschrieben, für die es eigentlich bis heute nur einen einziges Fahrzeug gibt: Einen Tesla. - Aber BMW bereitet sich schon vor, und, und, und. - Also erwartet uns auf diesem Gebiet nun demnächst – ab 2019 - nur „eitel Sonnenschein“? - Steht die Ausschreibung der FIA für den Durchbruch der Elektro-Motoren im Automobilbau?

Die Entscheidung der FIA spricht eher für eine Art von Kumpanei mit der Automobilindustrie, wie man sie auch bei kriminellen Vereinigungen findet. Es gibt eigentlich nur Argumente, die gegen den Einsatz von E-Automobilen im Motorsport sprechen. - Was einen Schweizer Konzern nicht daran hindert, sich mit einem Einsatz von 100 Millionen Dollar für die nächsten Jahre als Titel-Sponsor für die Formel E anzubieten.

Besonders die Batterien mögen die Art der im Motorsport geforderten schnellen Entladung (bei der notwendigen vollen Beschleunigung) und dem schnellen Nachladen (beim forcierten Bremsen) überhaupt nicht. Sie müssen dann mit intensiver Kühlung „beruhigt“ werden, danken das aber nicht etwa mit einer verlängerten Lebensdauer, sondern im Gegenteil: Ihre Lebensdauer wird deutlich verkürzt.

Da lieferte Toyota mit seinen Rekordversuchen auf dem Nürburgring 2011 und 2012 z.B. sehr schöne Beispiele. Schon beim ersten Versuch 2011 hätte es eine bessere Rundenzeit gegeben, wenn nicht – je länger die Runde dauerte – Batterie und die Regelelektronik durch Überhitzen zu einem Leistungseinbruch geführt hätten. - Rundenzeit: 7:47 min.

Zum zweiten Rekordversuch – ein Jahr später - hatte man dann die Kühlung deutlich verbessert, so dass dann bei sonst ähnlichen Voraussetzungen – und gleichem Fahrer – eine „Rekordzeit“ von 7:22 min das Ergebnis war.

  • Aber die FIA weiß offenbar um solche Realitäten nicht und setzt mit der Einführung einer solchen neuen E-Serie im Rennsport ein falsches Zeichen!

Tesla hat aber schon – inzwischen „hinter den Kulissen“ -  reagiert und bereitet ein Rennfahrzeug vor, dass auf dem bisher teuersten  und leistungsfähigsten Serien-Tesla aufbaut, dem Modell S, P100D, dessen Normalgewicht bei 2.000 Kilogramm liegt. Für die E-Sport-Version hat man das Gewicht um 500 Kilogramm (!) abgespeckt und auch schon durch eine verbesserte Kühlung von Batterie und Regeltechnik versucht, das Fahrzeug den Ansprüchen des Motorsports anzupassen.

Die ersten Tests und Versuche auf einer südfranzösischen Rennstrecke haben aber gezeigt, dass diese „Verbesserungen“ bisher noch nicht ausreichen. Die Kühlung muss noch weiter verbessert werden!

Auch hier wird versucht, der Öffentlichkeit auf dem Gebiet der E-Automobile eine „heile Welt“ vorzuspielen. In der ersten Saison dieser neuen FIA-Serie wird sicherlich auch BMW mit am Start sein, um die „Sportlichkeit“ ihrer E-Automobilen im Motorsport zu betonen. Anders als beim Diesel – vor vielen Jahren – forciert man das E-Automobil, schon weil man daran besser verdient.

Das war „damals“, als ein BMW-Diesel das 24h-Rennen gewann noch anders. Da störte der Diesel-Erfolg, weil man beim Verkauf von Benzinern – besonders des BMW M3 - mehr verdiente! - Der Verkauf von Benzinern durfte darum durch den erfolgreichen sportliche Auftritt eines Diesel nicht gefährdet werden!

So einfach fallen bei der Industrie Entscheidungen für oder gegen den Motorsport mit bestimmten Motor-Konzepten!

Um es hier unmissverständlich zu formulieren: Ohne mich hätte es den ersten sportlichen Erfolg eines Diesel-Automobils durch BMW in einem internationalen Langstreckenrennen niemals gegeben!

Rennen der Formel E müssen auch 2018 noch immer wegen der nicht ausreichenden Batterie-Kapazität in zwei Läufen ausgetragen werden. In den Pausen wechselt man die Einsatzfahrzeuge. Für die zwei Rennläufe benötigt man also zwei Formelfahrzeuge pro Fahrer!

In der neuen Tourenwagen-Serie der FIA für E-Automobile wird man für die wegen der zu geringen Batterie-Kapazität nicht etwa zwei Fahrzeuge pro Team einsetzten (wie in der Formel E), sondern die Batterien der Fahrzeuge werden in einer etwa 20minütigen Pause zwischen zwei Rennläufen wieder aufgeladen werden müssen!

  • Schafft das an den bekannten europäischen Rennstrecken keine Probleme?

Wenn dafür an den Rennstrecken keine Infrastruktur vorhanden ist, wird man das durch mitgeführte Stromgeneratoren vornehmen müssen, die dann aber – wegen der Nachhaltigkeit! - mit Alkohol betrieben werden.

Und während man noch überlegt, warum die FIA aktuell mit der neuen Rennserie ein – aus Motor-KRITIK-Sicht – falsches Zeichen setzt, hat man in Paris wohl noch einmal nachgeladen und wird – wie zu hören – in den nächsten Wochen auf Wunsch bestimmter Hersteller zusätzlich verkünden:

Die Rallycross-WM soll ab 2020 nur noch mit E-WRX-Fahrzeugen ausgetragen werden. Da an den Sitzungen vor diesem Entschluss auch alle wesentlichen Hersteller mit eingebunden waren, darf man davon ausgehen, dass die FIA hier einem Wunsch der Industrie folgt, die gegenüber der Öffentlichkeit wohl eine geschlossene Front darstellen möchte, die das E-Automobil zum „Kraftwagen“ der Zukunft erheben will.

Um für alle gleiche Voraussetzungen zu schaffen, wird die FIA dann wohl mit großer Wahrscheinlich ein Einheitschassis – und weitere Einheitsdetails – vorschreiben, wie sie sich auch schon in der DTM bewährt haben und den Zuschauer mehr und mehr langweilen.

Motorsport hat heute immer weniger mit Sport zu tun. Es wird eben so lange im Sinne der Marketingabteilungen reglementiert, bis der ursprüngliche Ausgangspunkt zum Ausüben einer Sportart,

  • Der Beste soll gewinnen!“

durch die dann vorgeschriebene „Gleichmacherei“ nicht mehr gegeben ist, weil man eben – wie in der „BoP“ - den Schlechten besser, den Besseren schlechter macht.  

Man muss doch nur beobachten, was z.B . in Sachen „BoP“ in Amerika bei den 24h von Daytona mit dem neuen BMW M8 für ein Spiel getrieben wurde. Dort war/ist übrigens der gleiche „BoP“-Stratege tätig, der in diesem Jahr – von der Industrie bezahlt (!) - beim 24h-Renn auf dem Nürburgring verantwortlich tätig wird!

Obwohl das kein direktes Beispiel für oder gegen E.Automobile ist, zeigt es doch auf, in welcher Weise heute versucht wird, die öffentliche Meinung durch scheinbar an der Realität orientierte Fakten zu verändern. Aber auch das wird nichts an der Tatsache ändern, dass E-Automobile nicht die Lösung der derzeitigen Probleme bedeuten. Es werden wohl neue geschaffen:

  • Weil z.B. der Gebrauchtwagenwert eines E-Automobils am Zustand der Batterie gemessen werden muss. Der tendiert nach einer normalen Nutzung von 8 – 10 Jahren gegen Null, bestimmte aber beim Neukauf des Fahrzeugs zu um 50 Prozent den Wert des Neuwagens.
  • Auf welche Art – und wie – sollen die Altbatterien entsorgt werden?   
  • Wenn das E-Automobil, wie von den „Visionären“ vorausgesagt, zum Massenverkehrsmittel der Zukunft werden soll: Wer schafft die notwendige Lade-Infrastruktur in den Städten, wo die Automobile heute mehrheitlich auf der Straße – unter freiem Himmel – auf den nächsten Einsatz warten.

Und wer jetzt die Verbrauchsangaben in den Prospekten der Automobilindustrie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor beanstandet, wie bewertet der dann im Vergleich zu diesen Fahrzeugen die bei der Herstellung eines E-Fahrzeugs und seiner Batterie die tatsächlich insgesamt anfallende CO2- Belastung der Umwelt?

Man sollte auch nicht vergessen:

  • Auch der für den Verbrauch solcher E-Fahrzeuge genutzte Strom ist nicht unbedingt „grün“, wird aber immer „grün gerechnet“.

Als Tesla – noch unter Führung seines „Visionärs“ Elon Musk – das neue Model 3 vorstellte, da gab es innerhalb von vier Wochen mehr als 400.000 Interessenten, die das Fahrzeug nicht nur vorbestellten, sondern auch noch eine Anzahlung von 1.000 Dollar leisteten.

Elon Musk hat seine Lieferversprechen bis heute nicht eingehalten. Musk ist für mich das Antonym für „Versprochen“! - Es gibt einen in der Branche sehr erfahrenen „älteren Herrn“, „Bob“ Lutz, der immer schon davor gewarnt hat, den Vorhersagen und Versprechungen dieses „Schamanen“ Glauben zu schenken. - Tatsache ist:

  • In den letzten 20 Jahren haben die von ihm mit gegründeten Unternehmen ca. 4,9 Milliarden US-Dollar als staatliche Subventionen erhalten.
  • Er tritt gerne als großer Investor auf, der dann aber nur noch als Geschäftsführer arbeitet, wenn er seine Anteile an den Firmen wieder „ins Trockene“ gebracht hat.
  • Sein Vermögen wird inzwischen auf über 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
  • Tesla hat unter seiner Leitung im letzten Quartal 2017 mehr als 600 Millionen US-Dollar Verlust gemacht.
  • Elon Musk ist – nachdem er weitere Versprechungen zur Zukunft und Produktion „seiner“ E-Automobile gemacht hat, aktuell von seiner Position als Geschäftsführer bei Tesla zurückgetreten, um sich neuen „visionären Aufgaben“ zu widmen.
  • Er hat in eine neue Firma, die nicht seine Idee ist, 770 Millionen US-Dollar investiert, um alle Entscheidungen beeinflussen zu können, die in dieser neuen Finanz-Tech-Firma -  „Bitcoin Trader“ - getroffen werden.

Ist bisher niemandem aufgefallen, dass Elon Musk immer nur neue, großartige Ideen auch mit seinem Geld, seinen Investitionen angeschoben hat, um – nachdem andere mit eingestiegen waren - sich dann zurück zu ziehen, sein persönliches Risiko zu minimieren und sich darauf zu beschränken, „große Reden zu schwingen“?

So war es auch bei Tesla, bei der Gigafactory, bei SpaceX oder anderen „großartigen“ Unternehmen. So hat er sich auch bei „OpenA1“, einer „Non-Profi-Organisation“, die sich mit ethischen Aspekten in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz befasst, weitgehend zurück gezogen. - Da ist er nicht ausgeschieden!

  • Ist nicht gerade die aktuelle Entwicklung im Fall Tesla/Musk ein Beispiel dafür, dass das Thema E-Automobil eigentlich bis heute nur von hochintelligenten Marketingstrategen bestimmt – und positiv besetzt wurde?

Natürlich muss man sich um die Weiterentwicklung der Technik, auch der E-Technik im Automobil bemühen, aber man sollte den Verbrennungsmotor nicht grundsätzlich abschreiben und dessen Weiterentwicklung – auch auf dem „Seitenkanal“ synthetische Kraftstoffe – nicht vernachlässigen.

Wenn wir uns in der gegenwärtigen Welt der Automobile umschauen, scheinen wir tatsächlich von einer bemerkenswerten Zahl, geradezu einer Masse von Idioten umgeben. So lange wir sie gewähren lassen, sind sie lieb und nett. Aber wenn man ihnen die „Förmchen“ wegnimmt – um einen Vergleich aus dem „Sandkasten“ zu gebrauchen – dann werden sie frech und laut.

Und schreien - soweit sie der deutschen Automobilindustrie zuzurechnen sind - nach Angie!

Sollte das E-Automobil wirklich die Lösung aller Probleme bedeuten?

MK/Wilhelm Hahne

Eine – vielleicht – notwendige Anmerkung: Ich persönlich fahre seit mehr als 12 Jahren kleine, leichte Automobile mit einem 1.000ccm Benzin-Saugmotor und 68 PS. - Nicht nur in der Stadt, sondern auch auf der so genannten Langstrecke. - Und ich komme damit innerhalb Deutschlands in der Praxis kaum langsamer von A nach B, als mit anderen „Premium“-Automobilen oder anderen „modernen Verkehrsmitteln“ auch. - So leiste ich dann meinen „Umweltbeitrag“ auf diesem Gebiet.

 

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