Gibt es eine Ungleichbehandlung am Nürburgring?

Man merkt es am Leser-Echo: Es gibt sie noch, die Bürger, die an das Gute im Menschen glauben, die dann z.B. auch die Motor-KRITIK-Berichterstattung als einseitig, tendenziös und unrealistisch empfinden, wenn es um das Thema Nürburgring geht. - Verglichen mit der heute vorherrschenden, positiv orientierten Berichterstattung zu dem gleichen Thema, müssen Motor-KRITIK-Geschichten ein wenig fremd wirken. - Aber:

  • Wer schreibt da als Außenseiter?
  • Wer hat da etwas nicht begriffen?

Dort oben am Nürburgring läuft doch derzeit alles „wie geschmiert“! - Sagt man so. - Dieser Eindruck ist auch erwünscht, aber entspricht leider nicht immer der Realität.

Das Leserecho der letzten Tage ergibt da ein interessantes Bild. Auch die Telefongespräche, die ich nach meinen letzten Geschichten zum Thema Nürburgring und Nordschleife, führen konnte. Ein Leser hat mir geraten, doch nur kurze Geschichten in kurzen Sätzen zu schreiben:

„Nur die werden heute gelesen! - Verwenden Sie doch Schlagzeilen, wie sie auch die BILD-Zeitung verwenden würde! - Sie würden bedeutend mehr Leser haben!“

Danke für die Ratschläge! - Ich habe diesen Leser gebeten, mir doch mal passende Titelzeilen zu Nürburgring-Geschichten zu notieren. - Tatsächlich hat er das getan, mir zugefaxt und sich dabei auf die Themen um Touristenfahrer und deren Erfahrungen am Nürburgring kapriziert, zu denen er solche und ähnliche Titel passend findet:

„Am Nürburgring zahlen nur die Dummen!“
„Nürburgring-Nordschleife: Rechtsstaat-Prinzipien gelten hier nicht!“
„Am Nürburgring ein Witz: Gleiches Recht für Alle!“

Er findet es verwerflich, dass am Nürburgring die Touristenfahrer durch den Einsatz einer „unzuständigen Polizei“ (so schreibt er) eingeschüchtert werden.

Er ist davon überzeugt und empfindet es als richtig, dass, wenn Touristenfahrer ein Bußgeldbescheid wegen angeblichen Fehlverhaltens auf der Nürburgring-Nordschleife erreicht, in jedem Fall Einspruch eingelegt werden sollte:

„Wegen Nichtzuständigkeit der Bußgeldstelle“!

Er meint:

„Nur Rechtsunkundige zahlen! - Rechtskenner zahlen nicht!“

Und stellt fest:

„Der größte Teil der Touristenfahrer auf der Nordschleife sind Laien. Nur ein kleiner Teil ist juristisch gebildet oder wird rechtlich gut beraten: Der größte Teil zahlt also!“

Und er hat mir das alles schriftlich, per Fax noch mal bestätigt, nachdem wir schon am Telefon zu dem Thema etwa eine gute halbe Stunde diskutiert hatten. Auch über das Thema,  das ich im August 2018 in einer meiner Touristenfahrer-Geschichten erwähnt hatte:

Am Nürburgring begegnen sich hin und wieder Polizisten im Dienst und solche – evtl. sogar der gleichen Dienststelle - die dort in einem genehmigten Nebenjob arbeiten. Das findet er weniger verwerflich, als dass der „Kollege“ im Nebenjob,  der als Erster bei einem Verunfallten ist, ihm dann, da sein Gegenüber nicht als Polizist zu erkennen ist, evtl. noch unter Schock erzählt, was er evtl. fehlerhaft  gemacht hat. Während der später hinzu kommende, offiziell Dienst tuende Polizist den Verunfallten vor einer Vernehmung – lt. StPO - darauf hinweisen muss, dass er das Recht hat, die Aussage zu verweigern. - Und dann oft auch keine Aussage erhält.

Wenn dann aber der Polizist im Dienst zu seinem Kollegen in Zivil geht, wird er von dem erfahren, was der Verunfallte zu seinem Unfall schon ausgesagt hat, ohne zu wissen, dass er einem Polizisten in Zivil (in Ausübung eines genehmigten Nebenjobs) gegenüber stand.

  • Und dann wundert sich der verunfallte Fahrer später, wenn gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet wird?

Das Touristenfahrer-Thema ist ein Thema – wie ich bei diesem Gespräch mal wieder registrieren musste  - das viele Seiten hat und auch in Zukunft hier bei Motor-KRITIK noch viele Seiten füllen wird.

  • Probleme werden nicht dadurch beseitigt, dass man eine „Decke des Schweigens“ über sie zieht!
MK/Wilhelm Hahne

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