VLN-Situation aktuell: Keine Panic auf der Titanic!

Der Landrat des Kreises Ahrweiler kommt in Bedrängnis! - Er muss der VLN spätestens in den nächsten Tagen eine Genehmigung zum geplanten VLN-Rennen erteilen oder ablehnen. Bei einer Ablehnung würde er die geballte Wut der Verzweifelung der betroffenen Teams zu spüren bekommen, die die VLN zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben. Bei einer Genehmigung des Rennens, würde er sicherlich auf Unverständnis bei der Mainzer Regierungsmannschaft stoßen, die dann damit rechnen muss, dass auch andere Großveranstalter auf diesen „Präzedenzfall“ verweisen und ebenfalls für ihre geplanten Großveranstaltungen eine Genehmigung verlangen. - Der Landrat ist ein CDU-Politiker, der so eigentlich mit einer von der SPD geführten Landesregierung „wenig am Hut hat“. - Aber er muss doch vorsichtig taktieren! - Was bringt ihm größere Vorteile? - Bei welcher Entscheidung überwiegen die Nachteile? - Bei seinem „Maskenversprechen“ könnte er sich der Methode des unvergessenen Dr. Kafitz erinnern, der in so einem Fall wahrscheinlich  argumentiert hätte, dass es sich um einen Hörfehler handeln würde. Das wäre kein „Versprechen“, sondern ein „Versprecher“ gewesen. - Die Genehmigung für eine „Großveranstaltung“ hätte aber schon eine andere Bedeutung, müsste schon im Detail begründet, argumentiert werden. - Da wird nicht der Hinweis genügen, dass man in Verbindung mit der Genehmigung gleichzeitig ein „Zuschauerverbot“ ausspricht! - Aber schauen wir doch mal, wie sich die Situation aktuell – an diesem Wochenende – darstellt:

VLN-Situation aktuell: Keine Panic auf der Titanic!

Am letzten Donnerstag gab es die bisher letzte Sitzung zum Thema: Wie komme ich an eine Genehmigung für ein Rennen mit mehr als 1.000 Akteuren? - Versammelt hatten sich die, die ein begründetes Interesse an der Durchführung eines VLN-Rennens haben. - Koste es, was es wolle! - Sie haben dann am Freitagabend, exakt um 20:18 Uhr, die bisherigen VLN-Teilnehmer auf ihrer Internetseite informiert. (Mit einem Klick HIER können Motor-KRITIK-Leser die Information erreichen) Unterzeichnet ist das Dokument von den Herren Stephani (links) und Schlüter (rechts), was schon auf eine interne „Rangordnung“ schließen lässt.

Ich bin jedenfalls fasziniert von der Naivität, mit der hier versucht wird, sich eine „Großveranstaltung“ unter Corona-Bedingungen genehmigen zu lassen. Man glaubt „Licht am Ende des Tunnels“ zu sehen und baut darauf, in den ersten Hälfte der nächsten Woche die Genehmigung der Kreisverwaltung Ahrweiler zu erhalten. - Spätestens!

Wahrscheinlich hat man bisher auch nur bis zu diesem Punkt die Rennvorbereitungen bedacht. Denn es müsste z.B. noch die Basis-Ausschreibung in Details der neuen Situation angepasst und diese – praktisch – neue Serien-Ausschreibung durch den DMSB genehmigt werden. In der bisher gültigen Ausschreibung ist zu lesen:

„Die Ausschreibung darf grundsätzlich nur durch die genehmigende Stelle geändert werden.“

Die möglichen Teilnehmer kennen auch noch nicht die Ausschreibung des MSC Adenau als veranstaltendem Klub für dieses Rennen. In der vom DMSB bisher genehmigten Ausschreibung ist z.B. zu lesen:

„Der jeweilige „Fahrerlagerplan“ ist Bestandteil der betreffenden Veranstaltungs-Ausschreibung.“

Und dem kommt im Falle einer Genehmigung durch Kreisverwaltung und DMSB besondere Bedeutung zu. Soweit ich das recherchieren konnte, hat die erste „Traumversion“ eines VLN-VV-Geschäftführers o.E. (ohne Erfahrung) vom 19. Mai (auf der VLN-Internetseite nachzulesen) durch den Eingriff der ILN einige praxisgerechte Änderungen erfahren.

So wird bei einem Boxenstop nicht mehr zuerst getankt werden, die Boxen 32 und 33 werden nicht mehr zum Fahrerwechsel und Rückkehr auf die Rennstrecke durchfahren, sondern…

  • ...man wird durch die Boxe 1 erst „sein Zelt“ (6 x 3 m) im Fahrerlager anfahren, wobei bisher unbekannt ist, ob die Flächennutzung entsprechend der bisherigen Basis-Ausschreibung  auch bezahlt werden muss, um dann durch die Box 3 in die Bosengasse zurückzukehren – und dann erst zu tanken!

So lässt sich die Zeit bis zur Boxenausfahrt besser kalkulieren und es kommt so nicht zu einem Stau vor Box 33, die von Herrn Stephani für die Ausfahrt vorgesehen war. - Wobei die Mindeststandzeiten den möglichen Teilnehmern bisher auch noch nicht nicht bekannt gemacht wurden!

Es hört sich wie ein Scherz an, ist aber Ernst der Veranstalter-Oberen: Die Tickets, die „Eintrittskarten“ für die aus Corona-Gründen minimierte Zahl der Team-Mitglieder – auch der Fahrer(!) - müssen für 15 Euro das Stück zugekauft werden! - Weil doch alles teurer wird!

Ob sich auch die derzeit gesunkenen Benzinpreise in den Anzeigen der in der Boxengasse stehenden Benzinsäulen widerspiegeln wird, muss abgewartet werden. - Aber man gibt sich auch großzügig und erlaubt den Teilnehmern, die für die Saison einen Boxenplatz gebucht hatten, diese Box dann auch für die Unterstellung des Einsatzfahrzeuges in der Nacht zu nutzen.

  • Wobei mir dazu einfällt, dass die VLN eigentlich mal als Ein-Tages-Veranstaltung – aus Kostengründen – geplant war.

Man sollte manches nicht so ernst nehmen. So auch nicht die Darstellung der Herren Stephani und Schlüter, die eingangs ihrer Information davon sprechen, die Teilnehmer „über die ersten Details unserer Planungen“ zu unterrichten. - Die „ersten Details“ vom 19. Mai hat man vergessen!

Bei mir entsteht der Eindruck von einem „kontrollierten Chaos“, das in den oberen Etagen am Nürburgring herrscht. - Das hat mich auch daran erinnert, die möglichen Teilnehmer an den VLN-Rennen schon im Titel mit dem Spruch zu trösten:

„Keine Panic auf der Titanic“!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Das 24h-Rennen in Portugal, in der nächsten Woche, findet übrigens nach der Nennungsliste mit 18 (in Worten: Achtzehn) Teilnehmern statt. (s. pdf-Datei im Anhang) – Rechnet man am Nürburgring – wenn es denn zu einem Rennen kommen sollte – mit deutlich  mehr als 100 Startern? - Wer trägt dann die Verluste?

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