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NLS 3-Traumergebnis: „Wunder gibt es immer wieder“!

Es sollen lt. Meldung des Veranstalters vom 27. April 2021 exakt „33 GT3-Boliden“ zum Rennen am 1. Mai („Tag der Arbeit“) gemeldet gewesen sein. Wie auf der VLN-Internetseite zu lesen, wo man in den Texten VLN inzwischen durch NLS ersetzt hat. Das waren Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes und Porsche. Am 1. Mai waren es dann nur noch 30. - Aber immerhin! - Die genannten Fabrikate waren vertreten. - Und Porsche hat gewonnen. - Ein Vierfach-Sieg! - Das gab es zuletzt beim 24h-Rennen 2016, als Mercedes vierfach… - Das Wunder klärte sich dann in Spa auf! - Auch dieses Mal gab es Wunder. - Das ist aber gleichzeitig der Beweis dafür, das „deutsche Wunder“ im Motorsport anders funktionieren als „französische“ in Monte Carlo. - Aber immerhin ist auch in der Eifel die moderne Art des Motorsports nicht unbekannt. - Lassen wir darum einfach nur mal Zahlen sprechen, die ich offiziellen Dokumenten entnommen habe:

  • Am 27. April gab es danach 165 Nennungen, wovon 33 „GT3-Boliden“ waren.
  • Am 28. April waren die insgesamt 30 Boxen mit 162 Fahrzeugen belegt.
  • Am 01. Mai wurden dann nur noch 159 Nennungen vermeldet, 30 davon GT3.
  • Am 01. Mai sind dann 159 zum Training aufgefahren, wovon 156 gewertet wurden.
  • Am 01. Mai standen dann 154 Fahrzeuge am Start zum Rennen.

Jetzt darf gerechnet werden:

    • Gestartet: 154 - Gewertet: 121 + Nicht gewertet: 33  + Nicht gestartet: 4 = 158

Die Erklärung für die Differenz ist wahrscheinlich: Eins im Sinn!

Aber es kommt noch schöner. Da wurde die Start-Nr. 31 von den speziell ausgewiesenen Sachrichtern mit einer Sportstrafe wegen Überholens unter Gelber Flagge belegt und am Ende des Rennens war darum in der offiziellen „Chronologie“ zu lesen:

„16:32  #31 Pilet / Martin (Porsche 911 GT3 R) haben eine verhängte Strafe nicht angetreten.“

Aber diese Strafe ist am Ende des später offiziell verkündeten Rennergebnisses nicht ausgewiesen! -

Darum durfte man auch auf das endgültige Rennergebnis so gespannt sein. Um 20 Uhr habe ich es noch nicht gefunden. Erst um 21 Uhr wurde von mir das endgültige Ergebnis registriert. Es hatte sich nichts geändert! - Nanu??? - Nach einer so langen Beratungszeit? (Rennende war 16:30 Uhr!)

Offizielle Darstellung:

  • Die #31 hatte die Stop-and-Go-Strafe bereits abgesessen, bevor sie ausgesprochen worden war!

Für die „Überwachung“ solcher Strafen gab es lt. „Sachrichterliste NLS 3 2021“ drei Verantwortliche, die wegen der Bedeutung für das Gesamtergebnis des Rennens hier auch namentlich erwähnt werden sollen:

  • Es waren die Herren Werner Langen, Andreas Weng und Domenik Ferreira.

Diese sicherlich vom DMSB anerkannten Sport-Funktionäre, die bei diesem Rennen als „Sachrichter für Stop-and-Go-Strafen“ (Drive-Through-) speziell eingesetzt waren, waren also ganz anders als die Funktionäre in Monte Carlo: Sie haben nicht funktioniert!

Das ist dann auch der Beweis dafür, dass es solche „unfairen“ Entscheidungen am Nürburgring wie in Monte Carlo nicht geben kann. - In der Eifel geht es menschlich zu. - Was dann Motor-KRITIK eine Vorhersage für das 24h-Rennen möglich macht:

  • Das 24h-Rennen 2021 am Nürburgring wird im Gesamtklassement nicht von einem Porsche gewonnen werden!

Nun sind auch mal andere dran! - Die „BoP“ wird das regeln! - Damit das Rennen „sportlich korrekt“ endet!

Der DMSB wird dazu sicherlich auch zustimmend nicken. - Hauptsache alles mit Nordschleifen-Permit!

Selbstverständlich auch mit einem genehmigten Corona-Hygiene-Konzept! - Ohne Zuschauer!

Alles wird gut!

MK/Wilhelm Hahne
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Grand Prix Monaco Historique 2021: Hart aber fair?

Meine erste Geschichte zu diesem Thema war von mir sicherlich gut recherchiert, gab aber aus der Sicht meiner Leser, nur meine persönliche Meinung wieder. Eine subjektive Meinung! - Die aber nun, durch weitere Informationen, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, objektiviert wurde, weil sich meine persönliche Meinung durch u.a. plötzlich aufgetauchte Videos bestätigt.

Was war passiert? - In einem Rennen mit F1-“Oldtimern“, hatte Jean Alesi auf einem Ferrari lange geführt und wurde dann durch einen Unfall, bei dem die Sportkommissare Marco Werner mit einem Lotus als Unfallverursacher ausgemacht hatten, aus dem Rennen katapultiert. Weil die Sportkommissare Marco Werner, der dann überlegen siegte, mit einer Sportstrafe von 25 sec belegten, wurde er aber nur auf Platz drei gewertet. - Marco Werner verstand die Welt nicht mehr!

Die intelligenteste Aussage zu dem entscheidenden Unfall machte eigentlich Thierry Boutsen, der dazu feststellte:

„Marco hat einen Kardinalfehler gemacht: Er hat nicht daran gedacht, dass Alesi nicht in der Lage war, 15 Runden zu fahren, ohne einen Fehler zu machen.“

Meine Feststellung war in meiner Geschichte – nach entsprechender Recherche – deutlich und klar:

  • Alesi hat durch einen Schaltfehler den Unfall ausgelöst!

Ein Leser schrieb mir dann dazu u.a.:

„Allerdings bin ich als Ferrari - und Alesi/Berger Fan völlig anderer Meinung. Es war einfach ein kapitaler Fahrfehler vom Werner und überhaupt: Ferrari Fahrer machen grundsätzlich NICHTS falsch, bzw. Fehler und Alesi ist bekannt dafür, nie Fehler zu machen. Basta!“

Diese Meinung vertraten wohl auch die Sportkommissare des ACM Monte Carlo, die Marco Werner mit einer Sportstrafe von 25 sec belegten. Bevor diese Strafe das eigentliche Rennergebnis verfälschte, hatte Marco Werner die Herren darum gebeten, doch mal in die Video-Aufzeichnungen der Fahrzeugkamera des Alesi-Ferrari zu schauen. Da er den Ferrari schon 2019 bei der gleichen Veranstaltung gefahren war, glaubte er zu wissen, dass eine Kamera eingebaut war. Die Antwort des Sportkommissars:

„Sorry, no camera on Alesis car!“

Man war bei der Rennleitung offenbar falsch informiert – oder informierte falsch! - denn nun ist ein Stück Video aufgetaucht, dass die Auskunft der Sportkommissare widerlegt. Es stammt zwar aus dem Training, ist aber schon mal der Beweis dafür, dass es eine Kamera im Ferrari gab, aber auch der Beweis, dass sich auch ein Jean Alesi schon mal verschalten kann: Bitte HIER klicken! - Und genau hinhören!   

Es gab also wohl eine Kamera in Alesis Ferrari! - Warum haben die Sportkommissare nicht beide Fahrer zu dem Unfall gehört, sondern nur Marco Werner zu sich bestellt, um eine Zeitstrafe zu verkünden, die ihn weder auf Platz zwei noch auf Platz vier beförderte? - Sondern auf Stufe drei des „Treppchens“, womit er quasi öffentlich verhöhnt werden konnte!

Was da hinter den Kulissen abgelaufen ist, mag jeder für sich – entsprechend seiner Erfahrung im Motorsport – zu seiner eigenen Vorstellung der Abläufe entwickeln.

Ich möchte hier mit einem Foto verdeutlichen, dass ich im Besitz eines kurzem – von einem Computer-Bildschirm per Handy abgenommenem Videos bin, das ganz klar den Unfallablauf verdeutlicht! In Bild und Ton festgehalten von der Kamera in Jean Alesis Ferrari! - Ich veröffentliche es hier nicht, weil dadurch evtl. mein Informant gefährdet wäre.

Der Ton ist dabei wichtig, weil ganz klar zu hören ist, dass Jean Alesi sich verschaltet! - Thierry Boutsen hatte recht! - Marco Werner war zu dicht aufgefahren – wie schon rundenlang vorher – weil er natürlich versucht hat, Alesi in einen Fehler zu treiben. Als sich Alesi dann schließlich verschaltete, war Werner zu nahe dran, um ausweichen zu können und hat den Ferrari touchiert.

  • Sieg, Marco Werner! - (Jean Alesi – dank seinem Fehler? - der „Fahrer des Rennens“?)

Das wäre die Realität. - Umgesetzt wurde durch die Sportkommissare –ein unsportliches, unfaires Urteil! - Das aber wohl den Beifall einer weniger an der Realität – als an schönen Geschichten – interessierten Öffentlichkeit findet.

Der „Grand Prix Monaco Historique 2021“ endete mit einem Missklang! - Von dem aber niemand hören oder lesen möchte!

Von anderen „sportlichen Missklängen“ demnächst auch auf diesen Motor-KRITIK-Seiten. Denn auch im Motorsport geht es in diesen Zeiten - nicht nur in Monte Carlo - „hart und unfair“ zu!

MK/Wilhelm Hahne
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Lange vor „Jimny“: Der Suzuki 540 Four-wheel-drive!

Zwei Jahre bevor ich auf der Suzuki-eigenen Strecke „Ryuyo“ bei Hamamatsu die 1979 aktuellen Suzuki-Motorräder testen konnte, hatte ich den Suzuki 540 Four-wheel-drive, einen kleinen Freizeit-Jeep auf Gran Canaria kennen gelernt. Vorher hatte ich nicht bewusst wahrgenommen, dass Suzuki auch Automobile fertigte.

Bevor ich in Japan war, habe ich auch nicht gewusst, dass Suzuki der zweithäufigste Namen in Japan ist. Es ist ein Name, bei dem die Aussprache wichtiger als die Bedeutung der Schriftzeichen ist. Ich war auch überrascht zu erfahren, dass es erst seit 1875 in Japan Nachnamen gibt, die man übrigens immer vor dem Vornamen nennt. So sind sie auch auf den Visitenkarten zu lesen, die in Japan eine besondere Bedeutung haben.

Der Name Suzuki ist in Japan so häufig wie der Name Schmidt in Deutschland, der hier auch auf Platz zwei – nach Müller – rangiert. Aber nur so lange, wie man Schmitt (mit „tt“) nicht dazu rechnet. Der Firmengründer von Suzuki, einer Firma, die wir inzwischen als Motorrad- und Automobilhersteller kennen, wurde 12 Jahre nach der Einführung von Nachnamen in Hamamatsu geboren, war gelernter Zimmermann, hatte aber schon bei seinem Lehrherrn den Bau von Webstühlen gelernt, als der sein ursprüngliches Handwerk „an den Nagel hängte“.

Michio Suzuki war der Sohn eines Baumwollpflanzers; da war es zumindest logisch, dass er zunächst einen pedalgetriebenen Webstuhl entwarf und sich dann selbstständig machte. Sein Webstuhl war zehn Mal schneller als die bisher bekannten Webstühle. Darum verkauften sie sich auch glänzend.

Es war ein langer, aber immer erfolgreicher Weg, der nicht nur von ausgezeichneten und besonderen Motorrädern – wie die Suzuki RE 5 mit Wankelmotor - gesäumt war, sondern auch von besonderen Automobilen. Dazu gehört jetzt in 2021 der Suzuki Jimny, ein kleiner Allradgeländewagen, der nun in diesem Jahr als „leichtes Nutzfahrzeug“ (zweisitzig) importiert wird und nach dem die Nachfrage größer ist als die Liefermöglichkeit.

Dieser Geländewagen hatte vor rd. 45 Jahren schon einen kleinen Vorgänger, den Suzuki 540 Four-wheel-drive, der aber niemals nach Deutschland importiert wurde und den ich als Journalist im Jahre 1977 auf Gran Canaria entdeckte. Dort wurde er zum Preis von umgerechnet – damals – 8.000 Mark verkauft, war ziemlich spartanisch ausgestattet (z.B. ohne Heizung) aber ein toller Freizeit-Geländewagen, der eine Menge Fahrspaß bereitete.

Er wurde von einem kleinen Dreizylinder-Zweitaktmotor mit nur 539 ccm Hubraum angetrieben, einem Vergasermotor, der aber schon eine Getrenntschmierung aufwies. Bei dem wurde das Öl   nicht etwa schon im Ansaugtrakt beigemischt, sondern über spezielle Leitungen wohldosiert den richtigen Stellen zugeführt. Der Vergaser leitete das Benzin/Luftgemisch direkt ins Kurbelgehäuse.

Das Fahrzeug wurde  – auf Gran Canaria – offen gefahren, hatte aber eigentlich auch ein Verdeck und aus dem gleichen Material „Türen“, die man unter Zuhilfenahme eines Zehner-Schlüssels aushängen konnte. Man saß so als Fahrer praktisch im Freien auf leichten, einfachen Kunstledersitzen, war nur mit einem Beckengurt gesichert, um bei gewagten Manövern im Gelände nicht aus dem Auto zu fallen. Ein starker, hoher Rahmen für die Windschutzscheibe sollte – im Fall eines Falles – wohl als Überschlagbügel dienen.

Bis etwa 80 km/h beschleunigte der kleine Allrad-Jeep ganz rasant, aber er war wohl auch mehr fürs Gelände gedacht. Das Fahrwerk bestand aus zwei Starrachsen, die an kräftigen Längstraversen aufgehängt waren. - Gelobt sei, was hart macht! - Ich bin mit ihm durch losen Sand, über Schotterwege im Umfeld des Roque Nubio (1813 m) im Norden der Insel gefahren, Wege die z.T. dicht von Feigenkakteen gesäumt sind. Den Suzuki 540 haben auch tiefe Wasserdurchfahrten nicht gestört. - Alles mit zugeschaltetem Allradantrieb natürlich, bei dem sich – über einen zweiten Schalthebel – sogar die Gesamtübersetzung ändern ließ.

Diesen tollen Suzuki Freizeit-Jeep konnte man auf Gran Canaria für 35 – 40 Mark – je nach Vermieter – bei unbegrenzter Kilometerzahl pro Tag mieten. - Ein billiger Freizeit-Spaß? - Nun ja, bei meiner Fahrweise hat dieser, kleine, harte aber wendige Suzuki Geländewagen damals 12,6 Liter Benzin pro 100 Kilometer geschluckt.

Es war sein Zweitaktmotor, der den Import nach Deutschland schon damals unmöglich machte. Die Abgaswerte dieses kleinen Suzuki hätten nur mit größerem finanziellen Aufwand den deutschen Bestimmungen angepasst werden können. Für mich war dieser Suzuki eine tolle Erinnerung an die 3=6-Philosophie der Auto-Union in den 50ern.

Aber 1977 war der Run auf einen Allrad-Geländewagen in unserem Land auch nicht so groß, wie 2021 auf den neuen Suzuki Jimny, der inzwischen – auch aus Abgasgründen (?) - zum leichten Nutzfahrzeug (Lkw) geworden ist und für den es bei den deutschen Suzuki-Händlern Wartelisten gibt! - Obwohl er inzwischen das rd. dreifache in Euro kostet, als damals in Mark auf Gran Canaria.

Jetzt aber mit „tout confort“! - Und den – bei uns - üblichen Marketing-Zuschlägen für bestimmte Farben!

MK/Wilhelm Hahne
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Sonntag & Montag am „Ring“: Kontrolle muss sein!

NLS 2 ist vorbei! - Das „Ausnahme“-Rennen nach Hygiene-Konzept war am Samstag. Ohne Zuschauer! - Damit die nicht gegen die Corona-Verordnungen verstoßen! - Da genügt es, wenn das die Amateure vom Profi-Motorsport machen. - Natürlich gab es auch noch am Samstag-Abend „Touristenfahrten“. Auch ohne Zuschauer! - Die hätten aber auch in der kurzen Zeit, in der die „Touristenfahrten“ liefen, dann ausgangs der „Fuchsröhre“ stehen müssen, wenn sie den einzigen „Touristenfahrer“-Unfall zum Abschluss des ereignisreichen Samstags mit erlebt haben wollten. - So endete der Samstag mit einem dumpfen Einschlag - rechts!

Am Sonntag gab es nach der Öffnung der Nordschleife am Morgen zunächst leichten Regen. Und es knallte dann auch schnell im „Adenauer Forst“ und die Strecke war wieder zu. Aber das Wetter wurde besser. Auch die „Touristenfahrten“ liefen – bis auf ein paar „kleine Störungen" gut. Da gab es auch wieder Zuschauer. Die waren zugelassen, die Parkplätze geöffnet, und auch gut besucht. Denn „Touristenfahrten“ sind immer von hohem Unterhaltungswert und so eine Art Volksbelustigung! - Zumindest für die Besucher! - Nicht für die Anwohner!

Ab und an muss man eben dem Publikum auch ein wenig Spektakel bieten. - Corona hin, Corona her! - Außerdem muss man den Pächtern der Imbiss-Buden die Möglichkeit bieten, ein paar Würstchen zu verkaufen. - Leben und leben lassen! - Schließlich steht auf dem „Brünnchen“-Parkplatz auch noch ein „Fan-Shop“. - Auch wenn die Fans mit der Zeit – aus Verärgerung – immer weniger werden, so möchte man doch den Wenigen dann die Möglichkeit einer Geldanlage bieten.

Eigentlich bedeutender war am Sonntag die Anwesenheit von Mitarbeitern des Schalltechnischen Büros („BeSB“) aus Berlin. Man hatte dort, wo viele der „Touristenfahrer“ voll beschleunigen, in der Nähe des Startpunkts für eine 30-Euro-Nordschleifenrunde, ein Schallmessgerät platziert. Man kann davon ausgehen, dass es dafür einen Grund gab, denn – so eigenartig es sich vielleicht anhört – aber Serien-Sportwagen können heute auch verdammt laut werden, weil die Auspuffanlage – schon vom Werk aus geschickt konstruiert – evtl. über eine „Klappenanlage“ verfügt, mit denen man die gesetzlich vorgeschriebenen Schallgrenzen umgeht, und so - gerade bei „Kavalierstarts“ - satte Phonwerte auf das Messgerät zaubern kann. -  Die „SGD Nord“ (Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord) in Koblenz ist darüber nicht erfreut! - Denn dort laufen die Beschwerden ein!

Am Montag war die Phonmessanlage wieder abgeräumt. Auch auf dem Parkplatz „Brünnchen“ war wenig Betrieb. Ab und an kam einer der schnellen GT3-Porsche vorbei. Nur die waren an diesem Tag hier zu sehen, weil Porsche in Vorbereitung eines Rekordversuchs noch in dieser Woche, die Strecke exklusiv für „seine“ Porsche-Teams gemietet hatte. So konnte man auch den neuen Halter des Rundenrekords mit 7:56,087 min für die NLS-Streckenführung (24,358 km), den grünen Manthey-Porsche mit der Startnummer 911 („Grello“) sehen, aber auch die Start-Nummer 31 vom Samstag, die am Renntag - auch - durch einen „Weg-Dreher“ in der „Brünnchen“-Bergauf für einen Gesamtsieg nicht mehr in Frage kam. - Aber man konnte sich in Barweiler sicher mit Frikadellen trösten!

Wer von den Motor-KRITIK-Lesern am kommenden Freitag-Nachmittag (23. April 2021) schon am frühen Nachmittag Zeit hat, der kann dann einem offiziellen Rekordversuch von Manthey-Porsche beiwohnen. Das Manthey-Team hat von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr die Nürburgring-Nordschleife exklusiv für einen Rekordversuch angemietet. - Es ist auch kaum anzunehmen, dass die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG dann zu diesem Termin z.B. den „Brünnchen“-Parkplatz schließen wird, wenn er in den Tagen davor geöffnet war.

Oder aber, man möchte die Zuschauer und Fans mit Gewalt verärgern!

Aber bei Nürburgring-Managern, die Profis nicht von Amateuren unterscheiden können, muss man eigentlich mit allem rechnen!

Eine andere Vorhersage für Freitag ist dagegen positiv: Das Wetter wird freundlich und sonnig sein. - Zum Rekordversuch passend!

MK/Wilhelm Hahne
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Muss man die Messdaten der Hersteller bestätigen?

Man sollte ab und an hinterfragen, ob etwas wirklich sinnvoll ist ,wenn man es nur macht, weil andere es auch machen. - Wenn man Motor-Journalist ist, wäre das z.B. beim Test von Automobilen und Motorrädern das Messen der Beschleunigung. Die Hersteller nennen in ihren Prospekten die Werte. Natürlich sind die unter optimalen Bedingungen gemessen und werden in den Tests der Fachzeitschriften eigentlich nur bestätigt. - Warum also messen?

Verlangt das eigentlich der Leser? - Der möchte gerne einem Test entnehmen können, ob das Automobil, das Motorrad, seinen Ansprüchen entspricht. - Wenn sich seine Vorstellungen von dem richtigen Automobil oder Motorrad rein auf die Höchstgeschwindigkeit oder die Beschleunigung von Null auf 100 km/h beschränken, dann genügt es eigentlich, in einen Prospekt zu schauen. - Wenn es denn noch einen gibt!

Den Praxisverbrauch eines Automobils oder Motorrades wird man dagegen nicht einem Werks-Prospekt entnehmen können. Da sind dann die Messungen, die bei einem Test erfolgten, schon interessant und eigentlich unverzichtbar.

Ideal wäre es, wenn der Leser einem Test oder Fahrbericht entnehmen könnte, ob das Fahrzeug seinen Ansprüchen entspricht – es zu ihm passt!

Als besonders unsinnig habe ich schon immer die Beschleunigungsmessungen bei Motorrädern empfunden und da – damals als Ressortleiter bei einer Zeitschrift für Motorradtests verantwortlich – schon mal mit meinem Chefredakteur lange Diskussionen führen müssen. - Der hat mir dann die Messungen in anderen Fachblättern vorgehalten. - Ich zitiere hier mal aus einem Test „von damals“, wo wirklich in einem Fachblatt – zum Thema Beschleunigungsmessung - zu lesen war:

„Bei einer Außentemperatur von 16 Grad Celsius, 1028 Millibar Luftdruck und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 62 Prozent, registrierte unsere Lichtschranke für den Sprint von 0 auf 100 km/h den Rekordwert von 2,8 Sekunden.“

Das hört sich sehr gut an, ist aber ein rechnerischer Wert, der wahrscheinlich so exakt ist, wie die Uhrzeitangabe einer Sonnenuhr. Ich habe schon vor vielen Jahrzehnten mit einem angehängten  Peislerrad die Beschleunigung eines Motorrades gemessen, weil aus meiner Sicht das die präzisere Messung war. - Trotzdem habe ich sie dann nach einiger Praxiserfahrung als unsinnig empfunden.

Ich habe darum nach einem Motorrad-Vergleichstest lange gebraucht, um meinen damaligen Chefredakteur davon zu überzeugen, dass man den Lesern auch mal die Problematik – um nicht von Unsinn zu sprechen – einer Beschleunigungsmessung bei Motorrädern deutlich machen sollte. - Ich zitiere hier dann auch wirklich gerne, was ich dann im Jahre 1977 in „motor magazin“ veröffentlichen durfte:

„Auf einer durch einen Autobahnbau für den Verkehr stillgelegten Landstraße werden unsere Messungen durchgeführt. Natürlich gehören dazu die modernsten Messgeräte im Wert von vielen tausend Mark, um die Beschleunigungswerte so objektiv wie möglich zu ermitteln.
Der Fahrer nimmt in Straßenmitte Aufstellung, hält die Maschine genau senkrecht, stützt sich mit beiden Füßen auf dem Boden ab, beugt den Oberkörper weit vor, bringt den Motor auf eine erhöhte Drehzahl und lässt jetzt – hier im Falle der Suzuki – die Kupplung schnell herein. Der Schlupf wird über das Hinterrad genommen. Die Maschine schießt leicht schwänzelnd wie ein Formel 1 davon. Zurück bleibt eine exakt 13 Meter lange schwarze Beschleunigungsspur vom durchdrehenden Hinterrad. Das war zuviel. Also das Ganze noch einmal. Dabei ist von den Vierzylindern die Suzuki noch am leichtesten zu starten.
Die Honda gibt einige Probleme auf, mit denen bei unserer Messfahrt nur einer unserer Tester perfekt fertig wird. Hier muss bei 6.000 U/min eingekuppelt, dann zunächst die Leistung über die Kupplung genommen werden, um dann nach einigen Metern den Schlupf auf das Hinterrad zu übertragen. Steht das Motorrad nicht ganz senkŕecht, bricht es seitlich aus; dann muss ein solcher Versuch querstehend abgebrochen werden.
Zugegeben – das sind genau die extremen Messmethoden, mit denen die Industrie die Werte in den Prospekten hochtreibt. Jedenfalls sind sie von einem normalen Motorradfahrer nicht reproduzierbar und damit im Grunde unsinnig.“

Ich höre jetzt schon meine Kollegen argumentieren: Aber der Leser will es doch so! - Ich würde sagen: Er nimmt das hin, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Dabei ist doch eigentlich jede Messung unsinnig, die für den Leser im Alltag nicht reproduzierbar ist.

Aber wer denkt schon über Sinn oder Unsinn nach, wenn er doch von allen gleichermaßen gemacht – und eigentlich von allen Lesern auch akzeptiert wird?

So machen eigentlich auch die Beschleunigungsmessungen bei Automobilen wenig Sinn. Aber sie sind immerhin reproduzierbar und objektiv. Während andere Bewertungen, die z.B. das Fahrwerk und dessen Abstimmung betreffen, immer subjektiv bleiben werden. - Oder nur so objektiv sein können, wie der Tester wirklich gut und erfahren ist.

MK/Wilhelm Hahne
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April! - April! - Am Nürburgring wird mitgemacht!

Heute am 1. April habe ich ein paar bunte Fotos am Parkplatz „Brünnchen“ auf- und mit nach Hause genommen. Nur so zum Spaß! - Ich möchte sie aber meinen Lesern nicht vorenthalten!

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie sollen auch ohne jeden Kommentar bleiben. - Dafür sind sie dann dieses Mal etwas größer! - April! - April!

MK/Wilhelm Hahne
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SONDERMELDUNG! - Nürburgring verlegt 1. April!

Zugegeben: Man sollte am 31. März keine 1. April-Geschichten veröffentlichen, denn es ist bei „Wikipedia“ zu lesen: „Als Aprilscherz bezeichnet man den Brauch, seine Mitmenschen am 1. April durch erfundene oder verfälschte, meist spektakuläre oder fantastische Geschichten, Erzählungen oder Informationen in die Irre zu führen (‚hereinlegen‘) und so ‚zum Narren zu halten‘. Als Auflösung des Schwindels dient zumeist der Ruf ‚April, April‘. Die Tradition des Aprilscherzes gibt es in den meisten europäischen Ländern sowie in Nordamerika. Auch bei Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendern und bisweilen auf Webseiten ist es üblich, die Leser bzw. Hörer durch glaubhaft klingende, erfundene Beiträge ‚in den April zu schicken‘; oft liefern übertrieben dargestellte Details der Meldungen Hinweise auf den fehlenden Wahrheitsgehalt.“

Das ist wirklich im Internet so zu lesen. Weil ich das als Zitat aber in diesem Falle nicht eingerückt und mit einem farbigen Streifen – wie sonst – markiert habe, soll das schon – im Hinblick auf den 1. April – ein wenig verwirren. Dazu soll auch beitragen, dass ich das bei dem folgenden Abschnitt dann doch mache:

„Zahlreiche internationale Nachrichtenagenturen warnten des Öfteren zum 1. April vor dem Umweltgift Dihydrogenmonoxid (H2O), einem Hauptbestandteil des sauren Regens, welches in Tumoren und Kernkraftwerken zu finden sei und beim Einatmen tödlich wirke. Es handelt sich hierbei schlicht um Wasser. Im Gegensatz zu einem normalen Aprilscherz wurde hier nichts Falsches gesagt. Nur durch die Unkenntnis der Betroffenen kann er wirken.“

Auch das ist eine Erklärung aus „Wikipedia“. - Wenn meine Leser ein Beispiel aus Motor-KRITIK interessieren sollte, so können sie im „Anhang“ eine Motor-KRITIK-Geschichte aus 1999 als pdf-Datei finden, in der auch das Wasser eine Rolle spielt und die sogar – wie z.B. eine Anforderung einer pdf-Datei aus Mexico als Beweis dienen kann – „weltweites“ Interesse gefunden hat. - Kein 1. April! - Das ist wirklich geschehen. - Aber der „Unterwasser-Windkanal“ in Meuspath war wirklich von ein paar Freunden zum 1. April erfunden worden. Damals empfanden die regionalen Behörden die zum „Beweis“ aufgestellten Schilder nicht als Scherz. - Sie mussten umgehend entfernt werden! - Sie wären sonst vielleicht noch ernst genommen worden!

Zum 1. April 2015 habe ich – ein anderes Beispsiel – hier in Motor-KRITIK die Zukunft der „Touristenfahrten“ vorher gesagt. - (Mit einem Klick HIER zu erreichen!) - Ich war meiner Zeit voraus! - Da weiß man dann nicht mehr was Spaß und Ernst ist, wenn man aktuell auf den Nürburgring-Internetseiten lesen kann:

„Touristenfahrten am Oster-Wochenende - Nürburgring vereinbart Maßnahmen mit Behörden und Polizei

  • Nordschleife und Grand-Prix-Strecke öffnen von Karfreitag bis Ostermontag
  • Nürburgring mit deutlich mehr Einsatzkräften und gesperrten Parkplätzen
  • „Stay at home“-Bitte: Nürburgring soll nicht als Ausflugsziel genutzt werden“

Tatsächlich dürfen Engländer, so ist beim Auswärtigen Amt in Berlin aktuell zu erfahren, seit dem 29. März 2021 das Haus wieder verlassen. Da ist es sicherlich notwendig, dass man in der Eifel – für jeden Engländer verständlich – darauf hinweist, dass er zu Hause bleiben soll! - Und die Polizei von Rheinland-Pfalz verkündet auf „facebook“ – wo ich es gelesen habe:

„Kein CAR-Friday am Nürburgring“

Verständlich, wenn man gleichzeitig aktuell bei „ZDF heute“, veröffentlicht am 31. März 2021  06:31 Uhr, lesen kann:

„Das Robert-Koch-Institut meldet  17.051 neue Positiv-Tests auf das Coronavirus binnen 24 Stunden, 249 Menschen starben.“

Man versteht auch die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion), wenn diese Behörde nun unter diesen Corona-Umständen die Hängeseilbrücke „Geierlay“ im Hunsrück als „Freizeiteinrichtung und nicht mehr als Wanderweg einstuft“. Damit die Brücke dann – entsprechend der 18. Corona-Verfügung des Landes RLP geschlossen bleiben kann! - Zum 1. April und zu Ostern!

  • Da fragt man sich: Was ist eigentlich der Nürburgring? - Keine Freizeiteinrichtung?

Da hat man den 1. April einfach auf den 2. April verlegt! - Corona hin, Corona her: Der Rubel muss rollen! - Was die Polizei auf „Facebook“ sagte, sollte man nicht so ernst nehmen. Der Nürburgring veranstaltet am 2. April „Touristenfahrten“ sowohl auf der Nordschleife als auch auf dem Grand-Prix-Kurs! - Kontaktlos natürlich! - Und begleitet von einem Hygiene-Konzept!

Und keine Behörde erinnert daran, dass eigentlich der Nürburgring… - Papperlapapp! - Natürlich ist der keine Freizeiteinrichtung! - Das ist er nur am 1. April, weil ist er dann nur von 17:30 bis 19:30 für „Touristenfahrten“ geöffnet ist. - Da es keinen „CAR-Friday“ (am 2. April) am Nürburgring gibt (lt. Polizei) ist der dann an diesem Tag ganztägig geöffnet. Einschl. GP-Kurs! - ??? -

Irgendwie habe ich keine Lust mehr, Geschichten zum 1. April zu schreiben. - Früher machte das noch Spaß, wie die Beispiele zeigen. Inzwischen ist die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG mit ihren Angeboten, die in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden entstehen, zum 1. April einfach besser!

  • So gibt es dann zum 1. April 2021 bei Motor-KRITIK „nichts zu lachen“!

Weil ich wohl zu alt bin, um diese Späße im Corona-Jahr 2021 noch lustig zu finden!

MK/Wilhelm Hahne
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Merkel zu Corona: „So kann es nicht weitergehen!“

Nein, sie hat das nicht auf den Nürburgring bezogen! - Irgendwie ist unsere Bundeskanzlerin trotzdem fassungslos, wenn sie auf die unterschiedlichen Aktionen der Bundesländer und Kreisverwaltungen „hin zur Normalität“ schaut. - Noch fassungsloser muss man eigentlich sein, wenn man auf das schaut, was – mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie – in der letzten Woche am Nürburgring geschah.

Da war ein Rennen angekündigt, für das keiner der nun „Betroffenen“ eine Genehmigung gesehen hat. Aber immer wieder wurde aus allen Richtungen bestätigt, dass das alles genehmigt sei. - Nur schriftlich wollte man denen, die unverschämter Weise danach fragten, dann nicht zeigen – erst recht nicht schriftlich bestätigen, dass es eine gibt. - Friss Kunde und zahle!

Immerhin haben auch oft Behörden argumentiert. Eigentlich oft, wie ahnungslose Osterlämmer, die auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dass sie zu Ostern schon verspeist werden.

Da schreibt z.B. das „Bürgerbüro“ der Staatskanzlei in Mainz am 25. März 2021 einem meiner Leser:

„Gemäß Paragraph 10 Absatz 3 Satz 1 der derzeit geltenden 18. CoBeLVO des Landes Rheinland-Pfalz ist der Trainings- und Wettkampfbetrieb des Profi- und Spitzensports zulässig, sofern ein Hygienekonzept vorliegt und beachtet wird.
Bei der Nürburgring Langstrecken-Serie handelt es sich für die Personen, die mit der eigenen Sportausübung überwiegend ihren Lebensunterhalt bestreiten, um Profisport in diesem Sinne. Die NLS hat ein entsprechendes Hygienekonzept vorgelegt.  
Denjenigen Personen, die als Fahrer / Sportler nicht überwiegend ihren Lebensunterhalt bestreiten, ist die Teilnahme gemäß der Ziffer 5 der Allgemeinverfügung des Kreises Ahrweiler vom 18. März 2021 gestattet, da die Teilnahme insbesondere kontaktlos im Freien erfolgt und daher kein erhöhtes Infektionsrisiko birgt.
Nach Paragraph 10 Absatz 3 Satz 2 der 18. CoBeLVO sind Zuschauerinnen und Zuschauer nicht gestattet. Aus diesem Grund sind die Parkplätze rund um die Rennstrecke gesperrt. Allen Fans der Rennserie ist es untersagt, das Rennen vor Ort zu verfolgen; eine digitale Übertragung ist sichergestellt.“

Man kann dem Mitarbeiter der Landesbehörde nicht böse sein, der eigentlich gar nicht wissen kann, welcher Hick-Hack veranstaltet werden musste, um selbst ihn, als Mitarbeiter der Mainzer Staatskanzlei, hinters Licht zu führen.

Was da geschrieben steht ist richtig. Aber die NLS ist kein Profisport! Und für den Amateursport war – auch das ist richtig – mit einer Allgemeinverfügung vom 18. März zwar die Teilnahme von Amateuren unter bestimmten Bedingungen gestattet, aber das war auf die 17. CoBeLVO des Landes RLP bezogen. Dr. jur. Jürgen Pföhler hat die durch eine neue Allgemeinverfügung dann am 20. März so ersetzt:

„1. in Ziff. 1 und 3 wird die Angabe ‚17. CoBeLVO‘ durch die Angabe ‚18. CoBeLVO‘ ersetzt“

Diese neue Allgemeinverfügung trat – wie darin nachzulesen – dann am 22.03.2021 um 0:00 Uhr in Kraft. Das war vor dem NLS-Lauf Nr. 1, für den dann das „Abweichend von § 10 Abs. 1“ vom 18. März nicht mehr gelten konnte, weil das – schon durch die Formulierung -  eindeutig und ausschließlich auf die „17. CoBeLVO“ bezogen war.

Dass beide „Allgemeinverfügungen“ des Kreises Ahrweiler nicht rechtsgültig unterschrieben waren, hatte ich schon in meiner „Sonntags-Geschichte“ zu dem Thema erwähnt.

Das „Bürgerbüro“ der Staatskanzlei war mit seiner Antwort auf Anfrage und Einwände des Motor-KRITIK-Lesers wohl auch nicht so glücklich – und hat hinzugefügt:

„Wahrscheinlich ist dies für Sie nicht zufriedenstellend. Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine weitergehende Antwort geben kann.“

Ich möchte die obige Schilderung auch hier nicht weiter kommentieren. Mir fällt aber dazu schon ein, was Goethe seinen „Götz von Berlichingen“ u.a. im 1. Akt sagen lässt.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Um Rückfragen zu vermeiden, hier nun doch noch das Zitat: „Die künftigen Zeiten brauchen auch Männer. Ich sage dir, Knabe, es wird eine teure Zeit werden.“

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NLS 1: ...und plötzlich war alles ganz anders!

Hier in Motor-KRITIK habe ich mich an Fakten gehalten. Der Eine verkauft die NLS-Serie als Profisport – der lt. Ausschreibung – heute, am 24. März 2021 vom Veranstalter in einer Zusammenfassung auf seinen Internetseiten ergänzend eingestellt, so definiert wird:

„Die Nürburgring Langstrecken-Serie (ehemals VLN) ist die größte und populärste Breitensport-Rennserie weltweit“.

Der andere sieht die Durchführbarkeit eines Rennens in Corona-Zeiten nicht in Frage gestellt, weil der Individualsport durch die Politik abgenickt ist. Ich konnte lesen – und habe veröffentlicht, was am Nürburgring nach Vorstellung der Landesregierung erlaubt ist:

„...als ungedeckte Sportanlage für die sportliche Betätigung im Amateur- und Freizeitsport in Einzelsportarten alleine, zu zweit oder mit Personen des eigenen Hausstands geöffnet.“

Die NLS ist seit heute, so wurde es heute den Nachfragenden erklärt, aber nun definitiv eine Profisport-Serie. Damit ist die VLN-/NLS-Serie die einzige Profisport-Serie weltweit mit einer solchen Breite, die dann an der Spitze von wenigen Amateuren gesteuert wird, während sonst – in allen Ländern der Welt – die Motorsport-Profis nur in relativ geringer Zahl auftreten.

Weil ein e.V., der sportliche Ausrichter des 1. NLS-Laufs, nicht über eine Genehmigung der Landesregierung informiert war, hat einer seiner Verantwortlichen, diese gestern beim Veranstalter – zur Sicherheit - angefordert: Abgelehnt!

Wie ich bereits informierte, war auch die Kreisbehörde nicht bereit, einem Team eine Genehmigungs-Bestätigung zuzustellen. Und bei der Landesregierung war man geradezu empört, als man hörte, dass man am Nürburgring ein Rennen genehmigt haben sollte. - Unter den aktuellen Corona-Bedingungen?

Da ein Teamchef auf „Nummer sicher“ gehen wollte, hat er den Veranstalter gestern um eine schriftliche Genehmigung gebeten, da er sich nicht strafbar machen möchte: Nach Rücksprache mit der juristischen Abteilung abgelehnt.

Intern diskutierte man noch gestern spät darüber, dass man sich über die Durchführung des Rennens wohl keine Sorgen machen müsse, aber die Test- und Einstellfahrten am Freitag seien de facto eine eigene Veranstaltung, für die man sich – so wie man annehmen muss – erst gar nicht um eine Genehmigung bemüht hatte.

Wohl getreu dem Motto des „Landes-Königs“ Kurt Beck, der dieses Motto wohl auch seiner Nachfolgerin vererbt hat:

„Wir machen es einfach!“ (Bitte mit richtiger Betonung aussprechen!)

Es gab noch gestern Mitarbeiter der Landesregierung in Mainz, die sich von den leitenden Mitarbeitern des Veranstalters auf den Arm genommen fühlten, weil ihnen nicht klar war, dass es sich um ein Rennen handelt, das jetzt am 26./27. März über die Bühne des Nürburgrings gehen soll.

Aber vernünftig denkende Menschen scheinen jetzt in Zeiten der Corona-.Pandemie auf der politischen Ebene sehr selten geworden zu sein. Wie man am Beispiel der „Oster-Ruhetage“ sehen kann. - „Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln!“ - Und der nächste „Car-Friday“ kommt bestimmt! Der Nürburgring-Pächter hat an diesem Tag – natürlich – die Nordschleife weit geöffnet. - Das Chaos ist vorprogrammiert!

Wie auch jetzt am Wochenende! - Leute die eigenverantwortlich handeln, werden bei dem ersten Lauf der NLS-Serie 2021 nicht am Start sein, auch deshalb, weil sie nicht straffällig werden wollen. Nachdem sie vom Veranstalter keine schriftliche Zusicherung erhalten haben, dass eine Genehmigung der Landesregierung vorliegt, dass unter den herrschenden Corona-Bedingungen im Kreis Ahrweiler auf der Nordschleife ein Rennen durchgeführt werden darf. - Bei dem dann in Boxen und Fahrerlager um 1.000 Personen zusammen kommen. - Aus vielen, vielen Haushalten.

Angeblich müssen alle einen Test vorlegen. - Nur die Streckenposten nicht! - Weil die nur mit den Fahrern im Falle eines Unfalls direkten Kontakt haben?

Aber am Nürburgring gibt es eben schon lange die „heile Welt“! - Unfälle gibt es offiziell kaum und in der Praxis nur dann, wenn sich ein Öffentlichwerden nicht vermeiden lässt. - Warum sollte das unter Corona-Bedingungen bei Rennen anders sein.

Ich versuche es – nach meinen aktuellen Erfahrungen – in Zukunft wohl besser nach dem Motto, „Ein Gänseblümchen wird entblättert“: Beim Ausziehen und Zählen der Blütenblätter werde ich in Zukunft murmeln:

  • Wer belügt mich? - Von Herzen – mit Schmerzen – überhaupt nicht!

Um einen Blick auf die Realität heute zu werfen, zeige ich dieses Foto, das wirklich aktuell ist – von heute! Als Ergänzung habe ich drei Fotos angefügt, die von einem Leser ein paar Tage vorher gemacht wurden. (Man achte auf die Tannenspitzen!) Mein Leser schreibt mir dazu:

„...wie man hübsche Fotos ohne Rücksicht auf FIA-Zäune machen kann.“

Oben am Nürburgring kann man wohl vieles nur machen, indem man keine Rücksicht nimmt. - Auch nicht auf die aktuelle Corona-Situation!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Zur Abrundung meiner Darstellung rund um NLS 1, dem ersten Lauf der 2021er Serie am Nürburgring, möchte ich noch den Teil einer heutigen Information des Veranstalters an die Teilnehmer des Rennens anhängen. - Ich werde diese Erklärung, die vom ehemaligen Aufsichtsrat-Mitglied der in Konkurs gegangenen Nürburgring GmbH verantwortet wird, nicht kommentieren. - Der Begriff Profisport, wie er von der Landesregierung von Rheinland-Pfalz verbindlich definiert wird, wurde von mir schon in diesen Tagen meinen Lesern hier in Motor-KRITIK  dargeboten:

..."Abschließend noch ein Statement der Kreisverwaltung Ahrweiler zu unseren Veranstaltungen – es kursieren aktuell leider die wildesten Gerüchte:

'Gemäß Paragraph 10, Absatz 3, Satz 1 der derzeit geltenden 18. CoBeLVO des Landes Rheinland-Pfalz ist der Trainings- und Wettkampfbetrieb des Profi- und Spitzensports zulässig, sofern ein Hygienekonzept vorliegt und beachtet wird.

Bei der Nürburgring Langstrecken-Serie handelt es sich – auch nach Auffassung des Landes – um Profisport nach Paragraph 10, Absatz 3, Satz 3, Nummer 4 der Abs. 3 S. 3 Nr. 4 der 18. CoBeLVO.

Die NLS hat ein entsprechendes Hygienekonzept vorgelegt.

Aus den oben genannten Gründen ist die Durchführung der NLS als Profisport, wie zum Beispiel auch die Durchführung von Fußballspielen der Bundesliga, zulässig.

Nach Paragraph 10, Absatz 3, Satz 2 der 18. CoBeLVO sind Zuschauerinnen und Zuschauer nicht gestattet. Aus diesem Grund sind die Parkplätze rund um die Rennstrecke gesperrt. Alle Fans der Rennserie werden eindringlich gebeten, zu Hause zu bleiben und das Rennen digital zu verfolgen.“

Den Begriff "Profisport" möchten wir an dieser Stelle noch einmal aufschlüsseln: Die Nürburgring Langstrecken-Serie ist eine professionell veranstaltete Rennserie, in der ein Großteil der Teams ihrer Tätigkeit zur Gewinnerzielung nachgeht.' ..."

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NLS 2021: Durch Nenngelderhöhung zum „Profisport“?

„Es genügt nicht klug zu sein, man muss auch pfiffig sein!“ - So einfach wurde mir als Kind von meinem Vater erklärt, wie man später einmal geschickt alle „Kurven des Lebens“ meistert. Der Auslöser für diese Erinnerung war gestern für mich die digitale Pressekonferenz am Nüŕburgring, bei der zum Ausdruck kam, dass die verantwortlichen Manager dort die Corona-Entwicklung im Landkreis Ahrweiler und die neuen Beschränkungen, durch den Landrat des Kreises Ahrweiler angeordnet, eigentlich wenig interessieren.

Man vermittelte den Eindruck, dass man die eigenen Planungen – sozusagen unabhängig davon – durchziehen will. Schließlich – um auf die erste Rennveranstaltung am 26./27. März abzuheben – sei das eine „Profi-Veranstaltung“. Dabei wird und wurde diese Serie von der Fachpresse – aber auch durch eigene Publikationen – immer als „größte Breitensportserie der Welt“ gefeiert.

Als sie 1977 entstand, war der Hintergrund auch der, dass man Amateuren die Möglichkeit bieten wollte, in einer eigenen Serie ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Heute noch besteht diese Serie – auch – aus vielen Amateursportlern, die „mit kleinem Besteck“, vielleicht ein oder zwei Monteuren und Frau und Kind anreisen. - Der Hund muss zu Hause bleiben!

Das Nürburgring-Management ist – vielleicht – der irrigen Meinung, dass regelmäßige Nenngelderhöhungen genügen, um aus einer Amateur-Serie eine „Profi-Serie“, vergleichbar mit der Bundesliga zu machen. Das ist aber in der Praxis nicht so und ändert sich auch nicht darum, weil man – um Geld zu verdienen – die Vorschriften zur Bekämpfung des Corona-Virus umgehen müsste.

    • Da hilft dann auch kein Hygiene-Konzept, das man schon mit der Durchführung von „Touristenfahrten“ in der Praxis schon überstrapaziert!
      
Wie will man für die Teilnehmer z.B. die ab Samstag geltende Vorschrift für den Kreis Ahrweiler umgehen, nach der ab 20. bis zum 28. März 2021 eine Ausgangssperre von abends 21:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens vorgesehen ist?

Denn klar ist jedem, der jemals – auch im Amateur-Rennbetrieb – unterwegs war, dass gerade bei einer quasi Ein-Tagesveranstaltung, bei der das Zeittraining und Rennen an einem Tag stattfindet, dann im Vorfeld evtl. noch bis in die späte Nacht am Freitag gearbeitet werden muss, zumal die Teilnehmer in diesem Jahr im Vorfeld dieses Rennens keine Test- und Einstellfahrten – wie vorgesehen – in der Woche davor durchführen konnten.

Wetterbedingt! - Sagen die Verantwortlichen am Nürburgring. Und schieben die Absage auf die an diesem Wochenende herrschenden Wetterbedingungen, die nun mal zu dieser Jahreszeit in der Eifel nicht ungewöhnlich sind.

Ungewöhnlich ist sicherlich auch der Einfluss des Corona-Virus und seine Ausbreitung im Kreis Ahrweiler, in dem auch der Nürburgring geografisch liegt. Da hilft auch nicht der Hinweis, dass man sich im „Randgebiet“ des Kreises befindet!

Wenn am 26./27. März 2021 ein VLN/NLS-Rennen am Nürburgring stattfinden soll, dann sollte der Landrat des Kreises Ahrweiler auch bitte offiziell erklären, dass seine gerade erst gestern verfügten neuen Beschränkungen, nicht die Durchführung des ersten Laufs der Rennserie am Nürburgring beeinflussen sollen und darum für alle Teilnehmer an diesem Rennen – auch die „Einzelkämpfer“, die mit Frau und Kind anreisen – nicht gelten!

Es genügt eben manchmal nicht, besonders pfiffig zu sein, man sollte auch klug zu handeln versuchen!

MK/Wilhelm Hahne
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