Als Präsident eines – im Motorsport – bedeutenden Vereins, hat man eigentlich so seine Verpflichtungen. Die da anfallenden Termine korrespondieren leider nicht immer mit denen, die einem Hans-Joachim Stuck besonders wichtig sind: Wenn‘s um Geld geht! - Manchmal, gerade bei Motorsportveranstaltungen lässt sich das Eine mit dem Anderen zwar gut verbinden, aber es gibt für Herrn Stuck auch andere Termine die interessant sind.
Nun hält sich schon seit Jahren in der Motorsport-Szene das Gerücht, dass der DMSB-Präsident mit dem VW-Konzern ein gut dotiertes vertragliches Verhältnis unterhält, das auch gewisse Erfordernisse an seine Terminplanung stellt.
Der Szene ist entgangen, dass dieser Vertrag seit 2016 nicht mehr existiert und ein Hans-Joachim Stuck bei seiner Arbeit für den VW-Konzern, bzw. deren einzelne Marken, jeweils als freier Unternehmer auftritt, wenn er entsprechende Aufträge erhält. Wenn er als solcher in Wolfsburg im Geschäft bleiben will, kann er z.B. auch wichtige Termine des e.V., dem er als Präsident vorsteht, keine Rücksicht nehmen.
So einen wichtigen Termin gab es Ende April in Frankfurt. Der Präsident des DMSB hatte zur 21. Ordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, 21. April 2018, geladen. Und alle, alle kamen. Bedeutende Mitglieder sind für den deutschen Motorsport die nicht unwesentlichen, großen Automobilklubs, wie ADAC und AvD, aber noch eine Reihe von weiteren – nicht unwichtigen Vereine – die im deutschen Motorsport eine Rolle spielen.
In der Vereinssatzung des DMSB ist unter § 8, Abs. 2 zu lesen:
„Die Mitgliederversammlung besteht aus den von den Mitgliedern entsandten Delegierten, den Vertretern der Motorsportjugend (§ 18) sowie den Mitgliedern des Präsidiums. Die Delegierten bzw. die Ersatzdelegierten sowie die Vertreter der Motorsportjugend sind dem Präsidium spätestens drei Wochen vor der Mitgliederversammlung schriftlich mitzuteilen.“
Soweit war alles richtig. Nur der Präsident des DMSB war nicht da. - Leider auch nicht zum ersten Mal bei einer der jährlichen Mitgliederversammlungen des DMSB. - Schon im letzten Jahre hatte er sich wegen eines „wichtigen Termins“ entschuldigen lassen.
In der Vereinssatzung ist unter Absatz 8 des gleichen § zu lesen:
„Die Mitgliederversammlung wird geleitet von dem Präsidenten, im Verhinderungsfall durch dessen Stellvertreter.“
In diesem Fall wurden die von den Mitgliedervereinen entsandten Delegierten von einem Ehrenpräsidenten, Herr Winfried Urbinger, begrüßt, der zu den Gründervätern des DMSB gehört.
Das hat aber nicht alle Delegierten beruhigen können, die hinter vorgehaltener Hand schon über das eigentümlich wirkende Wegbleiben des Präsidenten bei der einzigen Mitgliederversammlung im Jahr tuschelten. Ein Delegierter eines der großen Klubs ist dann tatsächlich aufgestanden und hat das – aus seiner Sicht - unmögliche Verhalten eines Hans-Joachim Stuck als Präsident des DMSB gerügt, der diesem Mal wieder – natürlich entschuldigt – fehlte.
Die anwesenden Delegierten wurden aber nicht informiert, was ihren Präsidenten davon abgehalten hatte, dieser wichtigen Mitgliederversammlung fern zu bleiben. Es war ein Auftrag aus dem VW-Konzern, dem Hans-Joachim Stuck gerne nachgekommen ist, weil er hier – als freier Unternehmer – pro Kalendertag bezahlt wurde. Weil es sich hier um acht Tage handelte, kam da schon ein erkleckliches Sümmchen zusammen, das sich der DMSB-Präsident nicht entgehen lassen wollte.
Nun gibt es beim DMSB auch einen Ethikkodex, wo man u.a. lesen kann:
„Einladungen jeglicher Art müssen angemessen sein und im Rahmen der üblichen Zusammenarbeit stattfinden. Entscheidend ist stets, dass die Einladung einem Geschäftszweck oder der Repräsentation dient und der Eindruck einer unzulässigen Beeinflussung ausgeschlossen ist.“
Aber wie bereits geschrieben: Hans-Joachim Stuck war als „freier Unternehmer“ unterwegs. Im sonnigen Spanien! Er rundete dort für die von Volkswagen eingeladenen Journalisten das Bild ab, dass der Automobilhersteller mit seiner Presse-Veranstaltung vom 13. bis 20 April 2018 unter dem Titel:
„GTI Performance Days 2018“
auf dem Circuit Ascari vermitteln wollte. - Das Ende war also an einem Freitagabend, der Flughafen Malaga ist knappe 100 Kilometer entfernt, so dass unter normalen Umständen… -
Aber was ist für einen DMSB-Präsidenten, der selbst eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Rennstrecken als eine notwendige Sicherheitsmaßnahme empfindet schon normal?
MK/Wilhelm Hahne