Gespeichert von wh am
Hier bei Motor-KRITIK wurde am 18. April 2017 mit der Veröffentlichung einer gutachterlichen Äußerung, die das vom DMSB ab der Saison 2015 zwanghaft vorgeschriebene DMSB-Nordschleifen-Permit unter allen rechtlich relevanten Gesichtspunkten beleuchtete, die eigentlich begründete Frage aufgeworfen, warum sich die Sportfahrer dieser Zwangsmaßnahme des DMSB, des Deutschen Motor-Sport-Bundes, der nationalen Vertretung der internationalen Motorsportbehörde FIA, überhaupt unterwerfen? - Der DMSB war nach dieser gutachterlichen Stellungsnahme überhaupt nicht berechtigt – so die Feststellung in dem hier veröffentlichten Dokument – ein solches Papier (oder Plastikkarte) vorzuschreiben! - („DNP“: DMSB-Willkür mit ADAC-Segen?“) - Der DMSB hat dieser Feststellung – z.B. mit einem Gegengutachten – auch niemals widersprochen, obwohl man das angekündigt hatte, nachdem man durch die Veranstalter von Rennen auf der Nürburgring- Nordschleife von der rechtlichen Beurteilung Kenntnis erlangt hatte. - Da uns bei Motor-KRITIK die Situation immer noch unerklärlich ist, dass Sportfahrer – zwar grummelnd – aber dann doch zur Erlangung dieses Permit tief in die Tasche greifen, um in vom DMSB vorgeschriebenen Lehrgängen die Voraussetzungen zur Erlangung dieses Permits bieten zu können, haben wir noch mal nachgehakt, um mit der Aussage eines Ex-Instruktors zu dem Titel zu finden:
DMSB-Nordschleifen-Permit: „Die reine Abzocke!“
Es muss eigentlich nachdenklich machen, dass die FIA, die internationale „Mutter“ des DMSB, das von diesem e.V. vorgeschriebene Nordschleifen-Permit nicht ernst nimmt. Während in den letzten Jahren beim vom ADAC Nordrhein (Köln) durchgeführten 24-Stunden-Rennen der Besitz eines DMSB-Nordschleifen-Permit – neben der Lizenz – die notwendige Voraussetzung war, um an diesem Rennen teilnehmen zu können, waren die Fahrer, die bei den von der FIA selbst verantworteten Rahmenrennen auf der Nordschleife z.T. ohne dieses DMSB-Permit unterwegs, das weltweit nur für eine einzige Rennstrecke – die Nürburgring-Nordschleife nämlich – vorgeschrieben ist.
Das Argument der FIA: Das DMSB-Nordschleifen-Permit ist ein national vom DMSB vorgeschriebenes Dokument, dass auch nur national von Bedeutung ist, nicht aber bei Rennen Gültigkeit hat, die von der FIA international verantwortet werden. - Und das war bei den Rahmenrennen der Jahre ab 2015 – und ist auch in diesem Jahr wieder – der Fall.
Wobei bei manchen Fahrern, die am 24h-Rennen teilnahmen, auch der Verdacht – allerdings nur hinter vorgehaltener Hand – geäußert wurde, dass da – das DMSB- Nordschleifen-Permit betreffend – wohl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei.
Aber keiner der deutschen Lizenzfahrer ist bisher mit einem Anwalt bei der Abnahme erschienen und hat der Willkür eines kleinen, nationalen Sportvereins – z.B. mit der Vorlage einer Einstweiligen Verfügung, vor Gericht durch Vorlage der in Motor-KRITIK veröffentlichten gutachterlichen Stellungnahme erlangt - ein Ende bereitet. Man fürchtet Repressionen!
Allen Rennfahrern, die nun mit einem DMSB-Nordschleifen-Permit unterwegs sind ist aber eigentlich klar, dass der Besitz dieses Dokuments eigentlich keinerlei Bedeutung hat. Es ist auch kein Sicherheitsargument, wie das immer wieder gerne argumentiert wird.
Der einzige Tote unter den Zuschauern bei einer VLN-Veranstaltung der letzten Jahre, musste nach einem Unfall 2015 registriert werden, der von einem – in der Praxis relativ unerfahrenen Fahrer – aber mit DMSB-Nordschleifen-Permit (!) ausgelöst wurde.
Das ließ auch die Frage entstehen, was eigentlich den Leuten in einem Eintages-Lehrgang vermittelt werden kann, dass sie dann zu Kennern der Nordschleife werden lässt. - Motor-KRITIK versuchte die Frage zu klären:
- Wer sind die Instruktoren, die die Ausbildung vornehmen?
- Wie wird man – durch welche Ausbildung durch wen – zum DMSB-Instruktor?
Im Rahmen der Suche nach einer Antwort, habe ich auch den Pressesprecher des DMSB am 26. Februar 2018 mit folgendem Text angeschrieben:
„...ab und an informiere ich mich über Veränderungen in mir schon bekannten Bestimmungen. Da finde ich z.B. zum DMSB Permit Nordschleife (DPN) u.a.
Instruktoren
Lehrgangsleiter und damit persönlich beim Lehrgang anwesend, muss mindestens ein Leitender Instruktor Rennsport mit gültiger DMSB-Lizenz sein. Der Lehrgangsleiter und alle weiteren Instruktoren müssen im Besitz der DMSB Permit Nordschleife Stufe A sein sowie nachweislich in den letzten 5 Jahren mindestens ein DPN-pflichtige Rennen in Wertung in einem Fahrzeug der Kategorie A absolviert haben.Aber ich habe leider nicht gefunden, wie man an eine "Instruktoren-Lizenz" des DMSB kommt, obwohl das - so habe ich irgendwo gelesen - das in den DMSB-Lizenz-Bestimmungen zu finden sein soll.
Es nett, wenn Sie mir in einer E-mail kurz diese Bestimmungen zur Erlangung einer DMSB-Instruktoren-Lizenz einkopieren würden.“
Ich habe bis heute keine Antwort erhalten, obwohl es doch wohl kein Problem sein sollte, einen Journalisten – der bisher auf den Internetseiten des DMSB vergeblich suchend umherirrte – mal einen kurzen Hinweis zu geben. - Denn beim DMSB sollte man doch eigentlich seine eigenen Bestimmungen und Anweisungen kennen.
Also habe ich weiter recherchiert und bin auf die Idee gekommen, doch mal einen Instruktor zu fragen, der mir durch seine Renneinsätze auf der Nordschleife in der Vergangenheit als qualifiziert erschien und den ich als einen „Instruktor der 1. Stunde“ bei der Ausbildung von Rennfahrern wahrgenommen habe, die sich an Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife beteiligt haben.
Nach einigen vergeblichen Kontaktversuchen ist mir das schließlich gelungen.
Dieser erfahrene Nordschleifen-Kenner hatte ursprünglich nach den Einführung des DMSB-Nordschleifen-Permit „gemeckert“ und war dann auch von „Kollegen“ mit besseren Kontakten zum DMSB und anderen Offiziellen darauf aufmerksam gemacht worden:
„Du – die finden das nicht prickelnd!“
Und man hat sich verglichen.
- Über diesen Mittelsmann gab es auch – ohne weitere Prüfung – das DMSB-Nordschleifen-Permit!
Und er wurde eingeladen, doch als Instruktor für das DMSB-Nordschleifen-Permit gegen entsprechende Bezahlung tätig zu werden!
Das übrigens nicht nur für eine Firma, die vom DMSB die Lizenz zur Durchführung von Lehrgängen zur Erlangung des Nordschleifen-Permit erhalten hat! - Die ist eigentlich gleichbedeutend mit einer Lizenz zum Gelddrucken!
Es hat dann wohl mal die Nachfrage einer – für bestimmte Ausbildungen – auch verantwortlichen Dame eines ADAC-Ortsklubs gegeben, die sich aber dann nichts mehr zu diesem Fall gesagt hat, als sie hörte, dass dieser Instruktor ja ein Instruktor „von DMSB-Gnaden“ sei.
Ich, Wilhelm Hahne, habe sicherlich in meinem Leben Vieles erlebt, bin nicht leicht zu schocken, kenne aber meinen Gesprächspartner schon seit Jahrzehnten, habe mir aber in diesem speziellen Fall noch einmal ausdrücklich bestätigen lassen, dass das wirklich so ging:
- Es gab das DMSB- Nordschleifen-Permit ohne die geforderte Ausbildung!
- Es gab die DMSB-Instruktoren-Lizenz ohne jeden Lehrgang!
- Diese Vorgänge sind nicht nur den „Chefs“ in den Firmen bekannt, für die dieser Mann Permit-Lehrgänge gegen Bezahlung durchführte.
Diese Tatsache muss auch anderen führenden – und wichtigen – Leuten in Motorsport-Organisationen bekannt sein, die sich z.B. bei den von ihm durchgeführten Lehrgängen dann in dem Bus befanden, mit dem die Rundfahrt über die Nordschleife durchgeführt wird, die auch zum Lehrgangsprogramm gehört!
Ich habe – fassungslos – diesem DMSB-Instruktor zugehört, der dann auch relativ schnell seine Arbeit niedergelegt hat, weil es ihm unverantwortlich erschien, völlig unbedarften Leute, mit überalterten Automobilen zum Lehrgang angereist, nach einem Unterrichtstag mit seiner Unterschrift zu bescheinigen, dass sie nun zu Nordschleifen-Kennern geworden seien.
Dieser Instruktor (ohne Ausbildung!) hat – nach eigenen Aussagen mir gegenüber - „so um acht Deals gemacht“. Wenn er da dann irgendwann seine Bedenken geäußert hat, dass er doch – bezogen auf einen Prüfling – diesem Mann doch nicht mit gutem Gewissen… - dann hat man ihm gut – oder böse? - zugesprochen. - Und unser DMSB-Instruktor hat seine Unterschrift unter das Formular gesetzt. - Seine Meinung zu dem Erlebten heute:
„Da kann man nur noch brechen!“
Und zu der Gesamtsituation im deutschen Motorsport an der Basis:
„Die schaufeln sich ihr eigenes Grab!
Noch einmal – am Ende eines gut einstündigen Gesprächs – um eine Einschätzung der Bedeutung des DMSB-Nordschleifen-Permit aus seiner persönlichen Sicht gebeten, kommt dann als Antwort:
„Das Ding ist reine Abzocke!“
Die übrigens nicht nur Leute trifft, die ungezähltes Geld in der Tasche mit sich herumtragen. Der „Instruktor“ erzählt, dass er in einem Fall z.B. den Teilnehmer an einem „DMSB-Nordschleifen-Permit-Lizenzlehrgang“ fragen musste:
„Hast‘de das Auto deiner Oma aus der Garage geklaut?“
Man hat diesem jungen Mann dann angeboten, für den Lehrgang ein geeignetes Fahrzeug zu leihen. Doch da hätte der dann als „Sicherheitsleistung“ 5.000 Euro hinterlegen müssen, die er natürlich nicht hatte. - So hat dann dieser Teilnehmer eben den Lehrgang auf dem Beifahrersitz seines Instruktors gemacht, weil der Lehrgangsteilnehmer mit dem Fahrzeug, mit dem er angereist war, schon aufgrund des Bremsenzustandes praktisch nur im „Schritt-Tempo“ (Zitat „Instruktor“) über die Nordschleife fahren konnte.
- Aber: Lehrgangsziel erreicht. Teilnehmer im Besitz des DMSB-Nordschleifen-Permits!
Dieser „Instruktor von DMSB-Gnaden“ erzählte mir aber auch, dass er sich schon mal geschämt hat, wenn er Fahrer bei sich im Bus hatte, „die auf der Nordschleife zehn Mal besser sind als ich“!
Er meint, selbst nicht mehr der Jüngste, auf „unsere Erfahrung“ bei Rennen in den 70er- und 80er-Jahren bezogen, „dass wir noch die gute Zeit im Motorsport erlebt haben“! - Und stellt fest:
„Heute ist alles nur noch Geldmacherei!“
Das möchte ich hier in Motor-KRITIK dann unkommentiert so stehen lassen!