Millionen VW-Kunden können nicht irren!

Die Volkswagen AG hat ihnen zwar am Beispiel des Diesel-Skandals bewiesen, dass sie sich millionenfach geirrt haben, aber die potentiellen Autokäufer der neuen – modernen – Generation vertrauen weiterhin einem in der Werbung gerne genutzten System, das auf dem Prinzip der sozialen Bewährtheit beruht und mit dem suggeriert wird, dass die Menge der Fürsprecher für die Qualität und Richtigkeit einer Sache bürgt.

Das zeigt auch das Verkaufsergebnis des Volkswagenwerks für das Jahr 2017, wo sich neue Kunden nicht davon abschrecken ließen, einen VW zu kaufen, obwohl ihnen durch die Ereignisse klar sein musste, dass so ein scheinbar honoriger Automobilhersteller wie die Volkswagen AG nicht davor zurückschreckt, ihre Kunden – wenn es ihm richtig und im Interesse der Verkaufszahlen wichtig erscheint – auch mal zu betrügen. Damit der Gewinn maximiert wird und die Vorstandsgehälter weiter steigen können.

Es ist auch unverständlich, dass der Öffentlichkeit immer noch das Bild einer Situation vermittelt werden kann, in der die Politik einerseits die Handlungsweise der Automobilindustrie (nicht nur von VW!) öffentlich missbilligt, aber auf der anderen Seite keine ernsthaften Schritte zum Schutz von Umwelt und Verbrauchern unternimmt und sich damit indirekt mit den Machenschaften der Industrie gemein macht.

Es wäre eigentlich – nach all‘ den Ereignissen der letzten Zeit – bei den Verbrauchern gewesen, mit ihrem Kaufverhalten ein Zeichen zu setzen.

Wie die Bilanz-Ergebnisse für das Verkaufsjahr 2017 der Automobilindustrie zeigen, setzt der Autokäufer ein vollkommen anderes Zeichen, indem er die erfolgreich verlaufenen Betrugsversuche der Industrie durch ein Mehr an Käufen honoriert.

Und die neue GroKo kann in Berlin darum auch die bisher bestehende Verbrüderung zwischen Politik und Wirtschaft am Beispiel ihres Verhaltens gegenüber der Automobilindustrie – wie bisher – weiter führen. Andreas Scheuer, der neue Bundesverkehrsminister sagt z.B. in einem aktuellen Interview mit der „Auto Bild“:

„Wir dürfen unsere Leitindustrie mit so vielen Hunderttausenden Arbeitsplätzen nicht mit oft vorschnellen Diskussionen kaputt machen.“

Und man fragt sich, was überhaupt passieren muss, um die Glaubwürdigkeit einer Industrie in Frage zu stellen, die ihre Machstellung innerhalb unseres Wirtschaftssystems gnadenlos zum eigenen Vorteil nutzt. - Und Leute wie einen Bundesverkehrsminister – der CSU angehörend - einfach „unterbuttert“, sie zu „Abhängigen“ degradiert.

Millionen haben sich offenbar nicht nur beim Autokauf, sondern auch bei der Wahl geirrt!

Sie haben Parteien gewählt, die sich als „Volksparteien“ darstellen, aber in den mächtigsten der einzelnen politischen Gruppierungen noch nicht einmal den 165sten Teil der Gesamtbevölkerung Deutschlands repräsentieren.

Wir erleben aktuell einmal wieder eine Diktatur der Demokratie. Denn wer die neue GroKo für eine Ideallösung der Bundesregierung für Deutschland hält, der hält auch einen VW-Diesel mit betrügerischer Software für ein sehr gutes Automobil.

Dieser „Volkswagen“ ist eigentlich ein „Zeitzeichen“, passt tatsächlich so gut in unsere Zeit – und unsere Gesellschaft - wie die GroKo!

Millionen VW-Kunden können nicht irren!

MK/Wilhelm Hahne

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