Alt wie neu: Unbekanntes Nürburgring-Wunderland!

Wir schreiben 2022. Wer erinnert sich da noch an „Nürburgring 2009“? Die (Bau-)Denkmäler, die ein Kurt Beck sich – auf Kosten der Steuerzahler – setzen ließ, sind einer neuen Generation von Nürburgring-Besuchern selbstverständlich geworden. Dadurch wurde ihr Bau aber nicht sinnvoller!  - Jetzt kurze Zeit vor Saisonbeginn, bin ich für Motor-KRITIK noch einmal mit offenen Augen (und Brille!) durchs Nürburgring-Wunderland geschritten, möchte an „Altes“ erinnern und auf „Neues“ aufmerksam machen. - Eine Kamera war mein Begleiter. -  Der erste „Touristenfahrer“-Tag soll der 12. März 2022 sein. Damit eröffnet die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG dann die Saison 2022. Ab 11. März 2022 soll die Nordschleife wieder befahrbar sein. Und es soll Neues geben. Nicht nur am Nürburgring direkt. Auch im „Industriegebiet Meuspath“ entsteht etwas Einmaliges. Und an der „Nürburgring-Einfahrt Breidscheid“ ist ein Bauvorhaben in Planung, das schon vor Einreichen der Bauanträge in gewissen Kreisen für Aufregung gesorgt hat. - Der „Aufreger“ ist hier wie auch an anderen Stellen des „Rings“ ein Imbiss. - Aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht oder gebraten wird! Selbst eine „Rennwurst“ nicht! - Für Breidscheid gibt es seit Kurzem scheinbar eine Lösung der Probleme. - Wenn Hamburg eine Hafenstadt ist, so hat sich das „Wunderland Nürburgring“ inzwischen zu einer „Garagenstadt“ entwickelt. - Und niemand hat es gemerkt? - Es gibt also eine Menge zu berichten bzw. zu informieren. Ich habe es für meine Leser unter dem Titel zusammen gefasst:

Alt wie neu: Unbekanntes Nürburgring-Wunderland!

Eigentlich ist ganz Rheinland-Pfalz ein „Wunderland“. Da muss man nur nach Mainz blicken und einen Blick auf die Regierungsmannschaft und die Opposition werfen. Mich wundert nicht, wenn der Rechnungshof von Rheinland-Pfalz aktuell die eigenartige Beurlaubung von Staatssekretären bemängelt, die die Steuerzahler des Landes zusätzlich belastet. Denn alles Geld, das von der Landesregierung verschwendet wird, ist das Geld, das der Steuerzahler als seinen Beitrag zu einer vernünftigen Regierungsarbeit beigesteuert hat. - Aber was ist vernünftig?

Rheinland-Pfalz ist ein Land, das man als Bewohner des Landes besonders aufmerksam beobachtet.  Besonders dann, wenn man als Journalist in diesem Land arbeitet und schon selbst eindrucksvoll erlebt hat, dass dort wirklich nach dem Motto des ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck gearbeitet wird, das damals selbst auf den Briefumschlägen der Ministerien zu finden war:

„Wir machen es einfach“

Interessant ist, dass sich der Sinn dieses Spruches schon verändert, wenn man die Betonung z.B. von „machen“ auf „einfach“ verlegt. - Genial! - So toll, dass man es als „normal“ empfinden muss, wenn in RLP ein rechtskräftig wegen Betrug verurteilter Geschäftsführer eines dem Land zuzurechnenden Unternehmens noch immer mit einem Bundesverdienstkreuz herum läuft. - Immerhin wurde es ihm von Kurt Beck persönlich verliehen. Natürlich kennen sich beide gut, sind per Du, obwohl sie in unterschiedlichen Parteien zu Hause sind.

  • Merke: Der Zweck heiligt die Kontakte!

Das ist es fast selbstverständlich, wenn man in diesem Fall – darauf angesprochen – auf Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, ausweichend und abschirmend reagiert. Wahrscheinlich gilt es in Deutschland inzwischen als normal, wenn vorbestrafte Duz-Freunde eines Ministerpräsidenten ein Bundesverdienstkreuz tragen.

Darum ist die Parteienlandschaft auch so harmonisch. Schließlich glaubt die CDU noch daran, dass sie einmal – zumindest – in Rheinland-Pfalz endlich mal wieder Koalitionspartner werden kann. Da darf man doch zukünftige „Partner“ nicht vergraulen. Und das Parteiprogramm muss immer so angelegt sein, dass es bei einem – evtl. zukünftig - zu schreibenden Koalitionsvertrag, keinen großen Schaden nimmt.

  • Wenn aber schon auf Landesebene alles – fast – reibungslos verläuft, warum sollte es dann im „Wunderland Nürburgring“ anders sein?

Man geht rücksichtsvoll miteinander um. Schließlich ist die Insolvenz in Eigenverwaltung der landeseigenen Nürburgring GmbH – auch nach fast 10 Jahren (!) – noch nicht abgeschlossen. - Und ein Insolvenz-Geschäftsführer kassiert dafür schon so lange ein fürstliches Gehalt! Aus einer Kasse, aus der – auch schon lange - für Gläubiger kein Geld mehr fließt! - Obwohl doch Kurt Beck versprochen hatte… -

Aber das hat „damals“ schon ein Staatssekretär der Öffentlichkeit so gut erklärt, dass man ihm aktuell einen langen Urlaub gewährt hat. Immerhin hat er auch als Aufsichtsrat der Lottogesellschaft in Koblenz – auch im Landesbesitz – ganz im Sinne der Landesregierung „gute Arbeit“ geleistet!

Dass die Nürburgring-Insolvenz noch nicht beendet ist, hat natürlich Gründe, in mit noch laufenden, nicht abgeschlossenen Prozessen begründet werden können. Der Anlass dafür ist in „Bausünden“ zu finden, deren größte Sünde aber das Unternehmen „Nürburgring 2009“ der Landesregierung selber war. - Darüber  hat aber inzwischen die Nachfolgerin von Kurt Beck möglichst einen Mantel die Schweigens gebreitet und schon vorher „Nebel verbreitet“, indem sie den Nürburgring ziemlich überhastet an einen mittelständischen deutschen Unternehmer verkaufte. - Der dann nicht zahlen konnte.

Da war dann der Verkauf des Flughafens Hahn sofort ein Erfolg auf internationaler Ebene, während sich für das inzwischen eingetretene Fiasko sicherlich noch eine Erklärung finden wird. Vielleicht auf der Basis eines Gutachtens, von denen selbst mehrere die Insolvenz in Eigenverwaltung am Nürburgring nicht verhindern konnten. - Man darf denen aber Alibi-Charakter zuordnen.

„Die Zeit heilt alles Wunden“ - ??? -
Jeder Arzt weiß es besser und bemüht sich um eine gute Versorgung der Wunden!

Das betrifft aber das weite Rheinland-Pfalz-Umfeld, in dem aber auch das „Wunderlandes Nürburgring“ platziert ist, das ich einmal in den letzten Tagen durchfahren und durchschritten habe. - So betrachtet ist Rheinland-Pfalz ein großes, das Umfeld des Nürburgrings zwar ein kleines – aber feines Wunderland.

Es ist die Burg von Nürburg, die nicht nur diesem kleinen „Wunderland“ den Namen gab, sondern auch der Rennstrecke, deren erste Version mit ihren gut 20 Kilometer Gesamtlänge nicht nur dicht an dem kleinen Städtchen Adenau (rd. 3.000 Einwohner) vorbeiführt, die sich auch in ihrer Werbung als ein „Stück Nürburgring“ empfindet. Die Existenz des Nürburgrings hat auch dazu geführt, dass in der Nähe eine Gewerbegebiet entstehen konnte, dem das nahe gelegene Dorf Meuspath seinen Namen gab. Meuspath hat gut 150 Einwohner und ist finanziell – weil eigentlich pleite - klar von Adenau abhängig.

Der Ort Nürburg, direkt unterhalb der Nürburg angesiedelt, vermittelt den Besuchern einen „gesunderen Eindruck“, der auch berechtigt ist, sich aber nicht in der Zahl der Einwohner dort ausdrückt. Dort sind nur um 180 Personen polizeilich gemeldet. Aber schon ein kleines Wunder ist – oder doch nicht? - dass die Pkw-Dichte in Nürburg, einem kleinen Dorf,  (Zulassungszahlen bezogen auf die Einwohnerzahl) mehr als doppelt so hoch ist als die Dichte im Land Rheinland-Pfalz! - Nürburg im Wunderland!

Im nahe gelegenen Gewerbegebiet von Meuspath kann man ein weiteres Wunder notieren, wenn man aufmerksam durch die Straßen geht:

Das Gewerbegebiet hat sich zu einem Vorzeigegebiet von Garagen-Herstellern entwickelt. Der Eine sagt, dass er die Garagen für seine Firma benötigt, der Andere vermietet sie vornehmlich an Nürburgring-Fans, die es sich leisten können, ihr Fahrzeug für Touristenfahrten oder Trackdays  (oder „Racce Tracks?) in der Nähe der Rennstrecke stehen zu lassen. - Gegen eine kleine Schutzgebühr nun gut geschützt.

Kann es sein, dass die Garagenvermietung mal in wirtschaftlichen Boomzeiten ein Geschäft war? Jedenfalls scheint sie eine Geschäftsidee zu sein, die aktuell die Runde macht! - Auch die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG möchte dabei sein!

Der aktuelle Nürburgring-Besitzer kann da natürlich nicht zurück stehen. Er plant den Bau von etwa 30 Garagen und legt dafür die Nürburgring-Zufahrt Breidscheid still. Nur noch Abschlepp- und Krankenwagen – lt. Pächterfirma „Einsatzkräften“ – soll eine Zu- und Abfahrt in Zukunft erlaubt sein. Wie man schon im November 2020 schon verkündete: Aus Sicherheitsgründen!

Wie zu hören, hat man den Pächter des dort befindlichen Imbiss und Cafes inzwischen beruhigt. Natürlich würde man das dort jetzt befindliche Gebäude abreißen müssen, aber ihm natürlich einen angepassten Imbiss neu bauen. Im Bereich der Zufahrt.

Natürlich hat man ihn nicht darauf hingewiesen, dass in Kombination mit der Garagenplanung dann die bisher vorhandene Parkplatzfläche praktisch weg fällt. - Damit ist dann auch das bisherige Geschäft an dieser Stelle gefährdet!

Der Nachbar-Imbiss, direkt daneben gelegen, bietet dann bessere Voraussetzungen zum Parken und Essen! Und das Thema Sicherheit, durch die nicht mehr vorhandene Zufahrt an dieser Stelle von der B 257 aus, hat sich dann auch erledigt.

  • Sicherheit ist am Nürburgring nur ein Wort!

Die künftigen Garagenmieter werden doch sicherlich direkt von ihren dort angemieteten Garagen auf die Strecke fahren können. Die an diesem Teil der Nordschleife vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h – die während der „Touristenfahrten“ (nach StVO!)  mehrheitlich nicht eingehalten wird – wird auch kurz nach der Zufahrt – wie man auf dem Foto sehen kann – wieder aufgehoben. - „Gib Gas – Ich will Spaß“.

An der Nordschleife wird zur Zeit richtig gearbeitet. Darum ist die Strecke auch derzeit nicht für den Publikumsverkehr freigegeben. Die Nürburgring-Fans nutzen die Nordschleife derzeit noch für einsame oder gemeinsame Spaziergänge und Fotos mit interessantem Hintergrund.Da ist der Fußgängerverkehr auf der Strecke im Bereich des „Parkplatzes Brünnchens“ besonders groß.

Richtige Sportwagen kann man auch an diesen nicht immer – wettermäßig – schönen Tagen auch auf den Straßen rund um den Nürburgring erleben. Man trifft nicht nur auf „Erlkönige“ der großen Automobilhersteller, die aktuell nicht den Nürburgring, sondern die Eifelstraßen nutzen.

 Die Firma Manthey, mehrheitlich von Porsche bestimmt, sucht für die immer größer werdenden Aufgaben nicht nur neue Mitarbeiter, sondern lässt auch Porsche-Sportwagen im normalen Straßenverkehr erleben. Die fertiggestellten Fahrzeuge werden vor dem Versand in alle Länder einem kurzen Abnahme-Test auf dem GP-Kurs unterzogen. Mit einer Ausnahmegenehmigung werden die Fahrzeuge unzugelassen im normalen Straßenverkehr – aber mit Sicherungsfahrzeugen jeweils vor und hinter den kleinen Kolonnen – zum GP-Kurs und zurück „per Achse“ bewegt.

Die größte Baustelle auf der Nordschleife befindet sich zur Zeit noch auf der „Döttinger Höhe“, wo die Strecke richtig tief abgetragen wird, um sozusagen „von Grund auf“ erneuert zu werden. Die Auskofferung der Strecke wird auf zwei dieser Fotos besonders deutlich. Wie bisher üblich, wird von Seiten der Nürburgring 1927 GmbH & Co. erklärt, dass man bei allen Arbeiten an der Nordschleife größten Wert darauf legt, die Streckencharakteristik zu erhalten. - Davon war vor Jahren wenig zu merken, da man durch „Angleichungen“ im Bereich „Flugplatz“ und „Schwedenkreuz“ gerade im zuletzt genannten Bereich einen neuen Unfall-Schwerpunkt bei Touristenfahrten geschaffen hat. Durch Verbot von nichtlizensiertem Filmen und Fotografieren versucht man ein Öffentlichwerden zu verhindern.

Man spricht inzwischen auch von einer Digitalisierung der Nordschleife, was im genannten Zeitrahmen unrealistisch ist. Aber man muss von Personalproblemen ablenken, die schon in dieser Saison im Bereich der Streckensicherung im Bewusstsein der Öffentlichkeit deutlich hervortreten werden. Man versucht mit einer „Job-Börse“ Ende Februar gegenzusteuern. Aber das wird die Problematik kaum mindern.

  • Für die Motorsport-Sicherheit bei Rennen fehlen z.B. zur Zeit vier Abschnittsleiter!

Wenn man auf dieses Foto blickt, dann sieht man den Verlauf der B 258 in Richtung Mayen. Links davon finden gerade die letzten Straßenbauarbeiten auf der Nordschleife statt, die direkt daneben verläuft. Rechts von der B 258 erstreckt sich das Gewerbegebiet Meuspath, das dem „Wunderland Nürburgring“ zugerechnet werden muss und auch in 2022 mit neuen Wundern aufwarten wird.

Das Gewerbegebiet wird aktuell am oberen Ende in Richtung des Ortes Drees erweitert. Bauherr ist hier der den Motorsport nicht nur als Fahrer, sondern auch als Teamchef bekannte Hubert Haupt. Haupt ist nicht nur der einzige Fahrer der alle drei wichtigen Epochen der DTM als Fahrer unterschiedlicher Wettbewerbsfahrzeuge mit erlebt hat (Audi, Opel, Mercedes), man könnte ihn heute auch als Immobilien-Mogul – mit Wohnsitz in München – bezeichnen. Hsupt wird noch in diesem Jahr das Gewerbegebiet Meuspath um gut 2 ha erweitern.

Ein wirkliches Wunder entsteht auf der „Insel“ eines großen Kreisverkehrs. Das erste Foto von diesem „Weltwunder“, in dem einmal die Firma Bilstein mit einem Servicebetrieb vertreten sein wird, lässt im Hntergrund – scheinbar am Ende einer Straße – ein Gebäude erkennen, dass jetzt noch mit einem grünen Netz verhüllt scheint. Mir persönlich ist weltweit keine ähnliche Bebauung einer „Verkehrsinsel“ bekannt geworden. Kommt man näher wird deutlicher, dass man das Gebäude rechts umfahren kann. Ich habe hier auch mit einem Foto von einer anderen Zufahrt – aus Richtung Hyundai – optisch zu verdeutlichen versucht, dass es sich hier wirklich um einen „Kreisverkehr“ handelt, bei dem sich später einmal alles um Bilstein drehen soll.

Früher wurde der Innenraum des „Kreisels“ von den Mitarbeitern der umliegenden Betriebe auch als Parkplatz genutzt und nachts drehten um dieses große Insel dann schon mal junge BMW- Enthusiasten mit alten 3ern schnelle Driftrunden, bei denen sie nicht nur schwarze Striche auf dem Asphalt hinterließen, sondern auch schon mal – ein wenig ratlos – einen Motorschaden zu beklagen hatten. - Sie mussten so – teuer! - lernen, dass man für solches „Im-Kreis-fahren“ nur Automobile mit einer Trockensumpfschmierung nutzen sollte. - Ein normaler 3er-Motor musste bei solchen Versuchen an Ölmangel sterben, da die Fliehkräfte eine normale Ölversorgung unterbrochen haben. - Nahe der Kreisverkehrausfahrt residiert übrigens zur Zeit noch das Mercedes-Rennteam von Hubert Haupt.

Kehren wir aber nun mal zum Ausgangspunkt dieser Geschichte, dem Nürburgring, der Voraussetzung für die Entstehung eines „Wunderlandes“ zurück.

Links von der Hauptzufahrt zum Fahrerlager steht das imposante „Lindner Hotel“. So wird es jedenfalls im normalen Sprachgebrauch bezeichnet. Tatsache ist aber, dass dieses Hotel auch dem Besitz des derzeitigen Besitzers vom Nürburgring zugerechnet werden muss. Wenn man genau hinschaut, ist das auch der großflächigen Beschriftung des Hotels zu entnehmen:

„Nürburgring Congress Hotel – Managed by Lindner“

Ich hatte das Glück, mit dem eigentlichen Gründer der Lindner Hotel-Kette, Otto Lindner sen., der am 1. Januar 2020 leider in der Schweiz verstorben ist, noch vor der baulichen Fertigstellung des „Lindner Hotels“ – nach einigen vergeblichen Versuchen – ein langes Telefonat zum Vertrag mit der Nürburgring GmbH und den Qualitäten seiner Söhne führen zu können. Wir haben nicht darüber gesprochen, dass das Hotel eigentlich nicht exakt nach Planung platziert wurde, wir haben auch nicht darüber gesprochen, unter welchen Bedingungen – und Teilgenehmigungs-Situationen – dieser Bau entstanden ist. Mich hat aber interessiert, was Otto Lindner vom auf dem Hoteldach geplanten Hubschrauber-Landeplatz hält und wie er dessen Nutzungsmöglichkeiten einschätzt. Otto Lindner hat mir den Eindruck von einem knallharten Selfmademan vermittelt, den solcher „Schnickschnack“ nicht interessierte. - Ihn interessierte der Basisvertrag.

Meine Wertung des Hubschrauber-Landeplatzes: Außer Spesen nichts gewesen!

Wie mir später klar wurde, war der Pachtvertrag aus Sicht von Otto Lindner sen. exzellent, da das Risiko vor der Insolvenz in Eigenverwaltung klar bei der Nürburgring GmbH lag. Ein späterer Geschäftsführer einer späteren Pächtergesellschaft, Carsten Schumacher, hatte es zwar ab April 2014 im Rahmen eines Restrukturierungsversuchs unternommen,  auch den Vertrag mit der Lindner AG, Düsseldorf im Interesse des Nürburgringbesitzers zu verbessern, hat aber eigentlich das, was Otto Lindner als „Basis“ empfand, nicht verändern können.

So liegt auch heute noch das Risiko nicht bei der Geschäftsführung des  „Nürburgring Congress Hotel“, sondern beim Käufer des Nürburgrings. Der versucht nun die Ausgangsposition für ein „gesundes Betreiben“ des Hotels dadurch zu verbessern, dass er eine Fußgängerbrücke zwischen Hotel und der Tribüne T4 bauen lässt. Sie wird den Hotelgästen in Zukunft einen direkten Zugang vom Hotel auf die Tribüne ermöglichen. - Wie man auf einem der hier veröffentlichten Fotos sehen kann, ist der „Übergang“ derzeit noch im Bau.

Die im Rahmen von „Nürburgring 2009“ auch gebaute Achterbahn gehört auch zu den „Wundern“ am Nürburgring, da sie heute lediglich die Funktion eines Baudenkmals für den eigentlichen Förderer des Projekts „Nürburgring 2009“, Kurt Beck, hat, der u.a.schon im Jahre 2007 erklärte, dass mit einer Amortisierung des Gesamtprojekts bereits nach drei Jahren zu rechnen wäre.

  • Wer nimmt Aussagen von Politikern eigentlich noch ernst?

Alles Sprechblasen, die genauso zerplatzten, wie die des ersten Käufer des Nürburgring, der u.a.  einen schnellen Abbau dieser Achterbahn ankündigte. Der nach meiner Kenntnis niemals möglich sein wird, da diese Achterbahn auch innen durch den so genannten „Boulevard“ führt und damit auch in die Statik eingebunden ist. Nach meinen Beobachtungen wäre ein Abbau auch sonst sinnlos, da ein Teil der verbauten Teile aus Italien kam, andere aus Amerika. Europa und Amerika kennen aber keine einheitlichen Normen für Schrauben und Gewinde, so dass beim Aufbau - wie ich beobachten konnte – so manche Schrauben in die Gewinde „hineingewürgt“ wurden. Würden die „hinausgewürgt“, wären die Teile nicht mehr ohne umfangreiche Nacharbeiten verwendbar.

  • So wurde die als „schnellste Achterbahn der Welt“ angekündigte Achterbahn, mit Gesamtkosten in einer Höhe von 12 – 14 Millionen Euro zu einem nun ewigen „Kurt Beck-Baudenkmal“ am Nürburgring!

Um mit positiven Informationen diese Geschichte zu beenden, möchte ich noch vermelden:

Im „Eifeldorf“, direkt dem Nürburgring gegenüber, wurden für Tesla-Fahrer vier Ladesäulen errichtet, die vielleicht auch – wenn es Elon Musk gefällt – wie das Beispiel Holland zeigt, dann auch mal von anderen E-Autobesitzern beim Besuch des Nürburgrings genutzt werden können. Es sind aber auch im Umfeld des Nürburgring „normale“ Ladesäulen für alle E-Automobile nutzbar.

Und wenn am 12. März 2022 die ersten „Touristenfahrten“ starten – wenn die Nordschleife termingerecht frei gegeben werden kann – wird auch im Eifeldorf ein neu gestaltetes italienisches Restaurant auf Besucher warten, wie mein Foto zeigt.

Im Zuge der „Normalisierung“ soll es auch wieder ein 24h-Rennen mit Zuschauern rings um die Strecke geben. Vom 25. - 29. Mai 2022. Vom 5. - 7. Juni 2022 ist auch wieder ein „Rock am Ring“ geplant. - Motor-KRITIK-Vorhersage: Bei „Rock am Ring“ werden insgesamt mehr Musiker auf den Bühnen stehen als beim „24h-Rennen“ Starter gezählt werden können. Auch was die echten Zuschauerzahlen betrifft: „Rock am Ring“ wird die des 24h-Rennens übertreffen!

  • Aber auch das war und wäre eigentlich normal!

Das „Nürburgring-Wunderland“ steht dann auch zur Gesamtentdeckung durch seine Besucher bereit. Diese Geschichte kann da hoffentlich ein kleine Anregung sein.

So möchte ich mich heute auch mit einem Foto von einem Schriftzug verabschieden, der den Besuchern des Nürburgring an einer Brücke ins Auge springt, wenn sie die Rennstrecke auf der B 258 in Richtung Osten verlassen.


Danke! - Für Ihren Besuch!

 
MK/Wilhelm Hahne

PS: Um das nicht zu vergessen: Die Polizeidirektion Mayen hat aktuell für ihr Gebiet die Unfallstatistik des Jahres 2021 vorgestellt. Darin findet der Nürburgring keine Erwähnung, obwohl der doch zum Bereich dieser Polizeiinspektion gehört. Die „Touristenfahrten“ werden schließlich – wie auch die Polizei immer wieder betont – zu Bedingungen der StVO ausgetragen. Vielleicht war man auch von der Richtigkeit der eigentlich speziell geführten Unfallstatistik für den Nürburgring nicht so überzeugt. - Oder sollte sich vielleicht die Passage: „Wegen verbotener ‚Rennen‘ wurden neun umfangreiche Strafverfahren eingeleitet“, auf den Nürburgring beziehen?

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