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Schaut man auf den interaktiven Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes in Berlin, so hat es keine Unfälle auf der Nürburgring-Nordschleife gegeben. (z.B. 2021) Diese Darstellung wäre richtig, wenn die Nürburgring-Nordschleife eine Privatstraße wäre. Es wird aber gerade von amtlicher Seite immer wieder beteuert, dass die Nürburgring-Nordschleife während der „Touristenfahrten“ wie eine öffentliche Straße zu betrachten wäre. Und die Polizei versichert, dass hier alle Unfälle statistisch erfasst werden. Man verweist dabei auf eine speziell für den Nürburgring geführte Unfallstatistik.
Diese Statistik ist offenbar beim Statistischen Bundesamt unbekannt, weil dort für die Nürburgring-Nordschleife keine Unfälle erfasst sind. Jedenfalls habe ich für Motor-KRITIK auf dieser „öffentlichen Straße“, die sie während der vom Nürburgring-Besitzer – bzw. einer seiner Firmen – veranstalteten „Touristenfahrten“ darstellen soll, keine Unfälle im interaktiven Unfallatlas des Bundesamtes in Berlin als „Unfall-Punkte“ entdecken können.
- Mein Fehler? - Ich wäre für eine Erklärung – auch gerne von offizieller Seite - dankbar!
(Motor-KRITIK-Leser haben mit einem Klick HIER die Möglichkeit, sich selber ein Urteil zu bilden.)
Die Polizei ist sicherlich nicht verpflichtet, über jeden ihrer Einsätze die Öffentlichkeit zu informieren, aber sie sollte doch – zumindest die von ihr erfassten Unfälle – in Form von statistischen Daten der Bundesbehörde weiter geben.
Es gibt z.B. vom letzten Wochenende – 3./4. September 2022 – keine Unfallmeldungen der Polizei zu Unfällen, die während der „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife zu verzeichnen waren. - Jedenfalls wurden sie nicht publiziert!
Es war eigentlich auch ein ganz normales Wochenende, wie man es – auf die „Touristenfahrten“ bezogen - jedenfalls als „normal“ empfinden muss.
- Natürlich gab es Strecken-Schließungen.
- Natürlich wegen Unfällen.
- Natürlich wurden Betriebsmittelverluste vermeldet.
- Natürlich war – darum? - schon mal die Strecke für Motorradfahrer geschlossen.
- Natürlich gab es auch einen spektalulären Unfall. (Überschlag bei Posten 118, Breidscheid)
- Natürlich gab es dazu nichts an Polizeimeldungen.
Also alles wie immer bei den „Touristenfahrten“! - Obwohl es ab und an schon Polizeimeldungen gibt. Aber die stehen von der Anzahl her nicht in Relation zu den tatsächlich erfolgten Unfällen. Die – natürlich – auch nicht immer der Polizei gemeldet werden müssen, weil sie zum Teil ohne Personenschäden verlaufen.
- Und der Besitzer des Nürburgrings, vertreten dort durch eine seiner Firmen, hat natürlich kein Interesse daran, den finanziellen Erfolg der „Touristenfahrten“ durch realistische Unfallmeldungen zu gefährden.
Auch am letzten Wochenende war nicht nur die Nordschleife mit den „Touristenfahrern“ gut ausgelastet, sondern auch die Parkplätze rund um die Strecke. Hier ein paar Fotos vom Parkplatz „Brünnchen“, der gerne von den Besuchern genutzt wird, da er direkt an einer Bundesstraße liegt.
Die Fotos zeigen, dass dieser Parkplatz an einem „normalen Wochenende“ ohne Rennbetrieb auf der Nordschleife nicht schlechter gefüllt ist, als bei einem Rennen. - Wenn es denn attraktiv ist! - Die „Touristenfahrten“ sind es immer! Weil dort auch die Strecke von jenen Automobilen umkreist wird, die von den Besuchern selber gefahren werden.
Und die Besucher müssen keine Parkplatzgebühren von 10 Euro zahlen!